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Anita Blake 07 - Dunkle Glut

Anita Blake 07 - Dunkle Glut

Titel: Anita Blake 07 - Dunkle Glut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laurell K. Hamilton
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führen würde. »So wichtig, dass ich für sie töte«, antwortete ich.
     
    Er riss die Augen auf. Ihm blieb vor Verblüffung die Luft weg. »Soll das eine Drohung sein?« Ich zuckte die Achseln. »Sie wollten eine Antwort haben. Da haben Sie sie.«
     
    Er warf den Kopf zurück und lachte. »Oh, welch einen Mann hättest du abgeben können.« Ich hatte genug mit Machos zu tun gehabt, um zu wissen, dass das ein Kompliment war, ein ernst gemeintes. Sie begriffen nie, dass eine Beleidigung darin steckte. Aber solange er nicht gegen Leute massiv wurde, die mir am Herzen lagen, würde ich nicht darauf hinweisen. »Danke«, sagte ich.
     
    Sein Gesicht wurde plötzlich ausdruckslos, die Heiterkeit verblasste wie eine schlechte Erinnerung. Nur seine Augen, Willies Augen waren noch in Bewegung und funkelten mit einer Kraft, die mir wie ein kalter Wind über die Haut kroch. Er bot mir seinen Arm dar, wie Jean-Claude es vorhin getan hatte.
     
    Ich warf Jean-Claude einen Blick zu. Er nickte kaum merklich. Ich legte meine noch blutende Hand auf das Handgelenk des Wanderers. Sein Puls schlug heftig und schnell. Es war ein Gefühl, als hätte ich in der Schnittwunde einen Pulsschlag, der mit seinem im Takt ging. Das Blut lief schneller. Es reagierte auf seine Macht. Die Tropfen liefen mir in rascher Folge den Arm hinunter bis zum Ellbogen und verschwanden im Mantelärmel, wo sie den Stoff tränkten. Sie liefen in roten Rinnsalen über sein Handgelenk. Mein Blut.
     
    Mein Herz schlug schneller, nährte die Angst, trieb das Blut schneller hinaus. In dem Moment wusste ich, dass er dastehen und mich durch diese kleine Wunde ausbluten lassen konnte, dass er imstande war, mein ganzes Blut, die ganze Macht in mir zu vergeuden, um seine Ansicht durchzusetzen.
     
    Ich hörte mein Herz hämmern. Ich wusste, ich sollte die Hand wegziehen, aber irgendwie konnte ich sie nicht dazu bringen, so als blockierte jemand den Befehl in meinem Kopf, damit er in der Hand nicht ankam.
     
    Jean-Claude wollte sich einmischen, aber der Wanderer hielt ihn auf. »Nein, Jean-Claude, ich erkenne sie als ernstzunehmenden Gegner an, wenn sie meinen Einfluss von selbst durchbrechen kann.« Meine Stimme war dünn, gehetzt, als wäre ich gerannt, aber ich konnte sprechen und denken, nur die Hand konnte ich nicht bewegen. »Was hätte ich davon?« Er lachte selbstverliebt. Ich glaube, ich hatte endlich eine Frage gestellt, mit der er zufrieden war. »Was verlangst du?«
     
    Ich überlegte, während der Puls in meiner Hand immer schneller ging. Mein Blut sickerte beim Wanderer in den Ärmelstoff, in Willies Ärmel. Ich wollte Willie zurückhaben. »Freies Geleit für meine Leute und meine Freunde.«
     
    Er warf den Kopf in den Nacken und brüllte vor Lachen. Dann hörte er abrupt auf wie in einem schlechten Film. Er sah mich mit funkelnden Augen an. »Durchbrich meinen Einfluss, Anita, dann gewähre ich dir, worum du gebeten hast. Aber was gewinne ich, wenn es dir nicht gelingt?«
     
    Es war eine Falle, klar, aber ich wusste nicht, wie ich sie vermeiden sollte. Wenn er mich weiter bluten ließ, würde ich irgendwann ohnmächtig werden und alles wäre vorbei.
     
    »Blut«, antwortete ich. Er lächelte. »Das habe ich schon.« »Eine freiwillige Blutspende von mir. Die haben Sie noch nicht.« »Verlockend, aber nicht genug.«
     
    Ich bekam schon graue Flecke vor den Augen. Ich schwitzte und mir war ein bisschen übel. Es dauert lange, bis man vom Blutverlust ohnmächtig wird, aber der Wanderer beeilte sich. Mir fiel nichts ein, was ich ihm anbieten könnte. Das Denken fiel mir allmählich schwer. »Was wollen Sie?«
     
    Jean-Claude stieß einen Seufzer aus, als hätte ich genau das Falsche gesagt. »Die Wahrheit.«
     
    Ich knickte langsam in den Knien ein, aber eine Hand an meinem Ellbogen stützte mich. Die grau-weißen Fleck(, vor den Augen wurden immer größer. Mir war schwindlig, und es würde noch schlimmer werden.
     
    »Welche Wahrheit?« »Wer hat den Erdbeweger getötet? Sag es mir, dann bist du frei.«
     
    Ich schluckte schwer und flüsterte: »Sie können mich mal.« Ich sank zu Boden, ohne ihn loszulassen. Das Blut lief weiter. Er beugte sich über mich, aber mit meinem verschwommenen Blick sah ich nur Willie. Willies kantiges Gesicht. Willie mit seinen grellen Anzügen und den furchtbaren Krawatten. Willie, der Hannah mit einer zärtlichen Hingabe liebte, dass ich einen Kloß im Hals bekam. Ich streckte die Hand aus und berührte dieses

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