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Anita Blake 07 - Dunkle Glut

Anita Blake 07 - Dunkle Glut

Titel: Anita Blake 07 - Dunkle Glut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laurell K. Hamilton
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es nicht freundlich ausfiel. Es war bitter, arrogant und zornig. »Meine Geduld ist am Ende, Wanderer. Verschwinde aus ihr oder ...« Ich stieß Fernando die Browning in die Weichteile. Sie lagen alle hübsch beieinander.
     
    Fernando riss die Augen auf, aber er hatte nicht annähernd so viel Angst, wie er hätte haben sollen. Ich drückte die Mündung noch ein bisschen fester hinein. Da geben die meisten Männer klein bei. Er stöhnte kurz auf, beugte sich aber mit dem Gesicht zu mir heran. Er wollte tatsächlich versuchen, mich zu küssen.
     
    Ich lachte. Ich lachte, während seine Lippen über meinem Mund schwebten und die Mündung sich in seinen Körper bohrte. Es war das Lachen, nicht die Pistole, die ihn zum Rückzug brachte.
     
    Hannah sank auf die Knie. Der Wanderer war fort. Sie brauchte jemanden, der ihr zur Treppe half. Ich dachte an Willie, und er kam. Er half ihr auf, ohne mich anzusehen. Ich behielt die Bösen im Auge. Ein Problem nach dem andern.
     
    »Warum lachst du?«, fragte Fernando. »Weil Sie vor lauter Dämlichkeit sterben werden.« Ich machte mich rückwärts auf den Weg zur Tür und zielte mit der Browning auf sie. »Ist er Ihr einziger Sohn?«, fragte ich. »Mein einziges Kind«, sagte Padma.
     
    »Mein Beileid.« Nein, ich schoss nicht. Aber wie ich in Fernandos wütende Augen sah, wusste ich, es würden andere Gelegenheiten kommen. Manche Leute suchen den Tod aus Verzweiflung. Andere laufen ihm aus Dummheit in die Arme. Fernando würde ich nur zu gern in Empfang nehmen.
     

21
     
    Rafael lag auf dem Behandlungstisch. Wir waren nicht im Krankenhaus. Die Lykanthropen hatten im Keller eines Wohnhauses, das ihnen gehörte, einen Notfallraum. Ich war dort auch schon einmal versorgt worden. Nun lag Rafael auf dem Bauch an einem Tropf mit Schmerzmitteln. Die wirkten bei Lykanthropen nicht besonders, aber, Mann, irgendetwas musste man schließlich versuchen. Er war im Jeep wieder zu sich gekommen. Er hatte nicht geschrien, aber das unterdrückte Wimmern, das sich aus seiner Kehle zwängte, sobald ich über einen Hubbel fuhr, war deutlich genug gewesen.
     
    Lillian, die Ärztin, war eine kleine Frau mit grau-schwarzen Haaren und einem praktischen Haarschnitt. Sie war außerdem eine Werratte. »Ich habe es ihm so angenehm wie möglich gemacht«, sagte sie zu mir.
     
    »Wird es verheilen?« Sie nickte. »Ja. Bei dieser Art Verletzung besteht die eigentliche Gefahr, wenn man Schock und Blutverlust überstanden hat, in einer Infizierung der Wunde. Wir können uns jedoch nicht infizieren.«
     
    »Applaus für die Fellträger unter uns«, sagte ich.
     
    Sie klopfte mir lächelnd auf die Schulter. »Ich weiß, dass solche Scherze Ihre Art sind, mit Stress fertig zu werden. Aber Rafael sollten Sie heute damit verschonen. Er möchte mit Ihnen sprechen.«
     
    »Ist er denn nicht unter ... ?«
     
    »Doch, ein wenig, aber er ist mein König, und er erlaubt mir nicht, ihn völlig zu betäuben, ehe er mit Ihnen gesprochen hat. Ich werde nach unserem anderen Patienten sehen, während Sie sich anhören, was er für so wichtig hält. «
     
    Ich fasste sie am Arm, bevor sie an mir vorbei war. »Wie geht es Sylvie?«
     
    Lillian wollte mich zuerst nicht ansehen, tat es dann aber doch. »Körperlich wird es ihr wieder gut gehen, aber ich bin kein Therapeut. Ich habe nicht die Ausbildung, um die Nachwirkungen eines solchen Übergriffs zu behandeln. Ich möchte, dass sie über Nacht hierbleibt, aber sie besteht darauf, mit Ihnen zu gehen.«
     
    Ich blickte sie erstaunt an. »Wieso?«
     
    Lillian zuckte die Achseln. »Ich glaube, bei Ihnen fühlt sie sich sicher, hier dagegen nicht.« Die Ärztin sah mich plötzlich eindringlich an. »Hat es einen konkreten Grund, warum sie sich hier nicht sicher fühlt?«
     
    Ich überlegte. »Ist mal jemand von den Werleoparden hier behandelt worden?« »Ja.« »Mist.« »Wieso ist das von Bedeutung? Das hier ist ein neutraler Ort. Darüber sind sich alle einig.« Ich schüttelte den Kopf. »Heute Nacht kann noch nichts passieren, aber alles was Elizabeth weiß, weiß auch der Dompteur. Ab morgen ist dieser Raum kein sicherer Hafen mehr.«
     
    »Wissen Sie das mit absoluter Sicherheit?«, fragte sie. »Nein, aber ich kann auch nicht absolut bestätigen, dass man hier sicher ist.«
     
    Sie nickte. »Nun gut. Dann nehmen Sie Sylvie mit, aber Rafael muss mindestens noch eine Nacht hierbleiben. Ich werde mich darum kümmern, dass er morgen verlegt wird.« Sie

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