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Anita Blake 08 - Göttin der Dunkelheit

Anita Blake 08 - Göttin der Dunkelheit

Titel: Anita Blake 08 - Göttin der Dunkelheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laurell K. Hamilton
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das Kamel war zusammengebrochen und würde nur weiterlaufen, wenn er genau tat, was ich wollte. Ich war mir meiner Sache vollkommen sicher. Ich wusste, ich könnte am Lauf entlang sehen und auf Edward schießen, und ich würde es nicht auf eine Verwundung anlegen. Es lag mir wie ein kaltes Gewicht im Leib, eine Gewissheit, mit der ich mich stärker fühlte und ein bisschen einsamer. Edward hatte mir mehr als einmal das Leben gerettet. Und ich mehr als einmal seins. Und ... tja ... er würde mir fehlen. Trotzdem würde ich ihn töten, wenn es sein musste. Edward fragte sich immer, warum ich für die Monster so viel Verständnis hatte. Die Antwort ist einfach: Weil ich auch eins bin.
     
     
     

3
     
    Wir traten in die Hitze hinaus, die uns mit einem warmen Wind entgegen prallte. Sie war beträchtlich, und da es erst Mai war, würde sie sich noch zu einem echten Scheunenbrenner entwickeln, wenn der eigentliche Sommer kam. Aber es ist wahr, dass dreißig Grad ohne Feuchtigkeit nicht annähernd so schrecklich sind wie mit Feuchtigkeit, und darum war es erträglich. Wenn man einmal gegen die Sonne anblinzelte und sich auf die Hitze einstellte, vergaß man sie fast. Man stöhnte höchstens in den ersten fünfzehn Minuten. St. Louis würde bis zu meiner Rückkehr wahrscheinlich fünfunddreißig Grad haben und zwischen achtzig und hundert Prozent Luftfeuchtigkeit. Natürlich war die Rückkehr fraglich. Wenn ich mich wirklich mit Edward anlegte, war der Ausgang keineswegs sicher. Es gab eine sehr reelle Chance, dass er mich tötete. Ich hoffte, hoffte zutiefst, dass ich ihm die Beziehung zu Donna würde ausreden können, ohne Gewalt anzuwenden.
     
    Vielleicht wirkte die Hitze auch nicht so schlimm wegen der Landschaft. Albuquerque war von einem Kreis schwarzer Berge umgeben, die wie Kohlehalden aussahen. Ja, es sah aus wie der größte Tagebau der Welt und vermittelte den Eindruck von Abfall und Verwüstung. Von verdorbenen Dingen und einer befremdlichen Feindseligkeit, als käme man gerade ziemlich ungelegen. Ich schätze, Donna würde sagen: schlechte Energie. Ich war noch an keinem Ort gewesen, der so augenblicklich
     
    feindselig auf mich wirkte. Edward trug meine beiden Koffer, die mit dem Gepäckband gekommen waren. Normalerweise hätte ich auch einen getragen, aber jetzt nicht. Jetzt wollte ich, dass Edward beide Hände voll hatte und keine Waffe ziehen konnte. Er sollte im Nachteil sein. Ich würde nicht auf dem Weg zum Wagen eine Schießerei anfangen, doch Edward war immer pragmatischer als ich. Wenn er zu dem Schluss käme, dass ich mehr Gefahr als Hilfe bedeutete, wäre er imstande, auf dieser kurzen Strecke einen Unfall zu arrangieren. Das wäre zwar schwierig, weil Donna dabei war, aber nicht unmöglich. Nicht für Edward.
     
    Auch deswegen ließ ich ihn vorangehen und nicht hinter mir laufen. Das war nicht paranoid, nicht bei Edward. Bei ihm war das einfach gute Überlebenstaktik.
     
    Edward bat Donna vorauszugehen und den Wagen aufzuschließen. Er lief langsamer, bis er neben mir war, und ich legte einige Distanz zwischen uns, sodass wir mitten auf dem Bürgersteig standen und uns anblickten wie zwei alte Revolverhelden.
     
    Er behielt die Koffer in der Hand. Ich glaube, er wusste, dass ich überreizt war. Dass ich, sowie er die Koffer abstellte, die Waffe in der Hand hätte. »Willst du wissen, warum es mir nichts ausgemacht hat, vor dir herzugehen?«
     
    »Weil du weißt, dass ich dir nicht in den Rücken schießen würde«, sagte ich. Er schmunzelte. »Und du wusstest, ich würde.«
     
    Ich neigte den Kopf zur Seite und blinzelte ein bisschen gegen die Sonne. Edward trug natürlich eine Sonnenbrille. Aber da seine Augen sowieso selten etwas verrieten, war das egal. Es waren nicht seine Augen, auf die ich achten musste.
     
    »Du liebst die Gefahr, Edward. Darum jagst du nur Monster. Du willst jedes Mal, wenn du zuschlägst, das große Risiko erleben, sonst macht es keinen Spaß.«
     
    Ein Pärchen eilte mit einem Wagen voller Koffer an uns vorbei. Wir warteten still, bis sie weg waren. Die Frau sah uns im Vorbeigehen an, sie spürte wohl die Anspannung. Der Mann zog sie herum, damit sie nach vorn schaute, und schob den Wagen weiter.
     
    »Hast du ein Argument?«, fragte Edward.
     
    »Du willst wissen, wer von uns besser ist. Das willst du schon lange. Wenn du mich von hinten erledigst, bleibt die Frage unbeantwortet, und das würde dich ärgern.«
     
    Sein Lächeln wurde breiter und zugleich

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