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Anita Blake 08 - Göttin der Dunkelheit

Anita Blake 08 - Göttin der Dunkelheit

Titel: Anita Blake 08 - Göttin der Dunkelheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laurell K. Hamilton
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freudloser. »Also schieße ich dir nicht in den Rücken.« »Genau.« »Und warum sorgst du dann dafür, dass ich beide Hände voll habe und vor dir hergehe?« »Weil das ein schlechter Zeitpunkt wäre, um sich zu irren.«
     
    Darauf lachte er leise und ein bisschen finster. Dieser Klang sagte alles. Er fand die Vorstellung, gegen mich anzutreten, aufregend. »Ich würde nur zu gerne Jagd auf dich machen, Anita. Das ist ein Traum von mir.« Er seufzte, und es klang beinahe traurig. »Aber ich brauche dich. Ich brauche deine Hilfe, um diesen Fall zu lösen. Und so sehr ich gern die Antwort auf die große Frage wüsste, so sehr würde ich dich vermissen. Du bist vielleicht der einzige Mensch auf der Welt, den ich wirklich vermissen würde.«
     
    »Was ist mit Donna?« »Was soll mit ihr sein?« »Komm mir nicht so, Edward.« Ich blickte an ihm vorbei und sah Donna vom Parkplatz rüberwinken. »Wir werden beobachtet.«
     
    Er drehte sich zu ihr um und hob einen Koffer, um zurückzuwinken. Es wäre einfacher gewesen, ihn so lange abzustellen, aber auf seine Art war Edward auch auf der Hut.
     
    »Du wirst deine Arbeit nicht erledigen können, wenn du ständig über die Schulter gucken musst«, sagte er dann zu mir. »Also schließen wir einen Waffenstillstand, bis der Fall gelöst ist.«
     
    »Dein Wort darauf ?« Er nickte. »Mein Wort darauf.« »Na schön.« Er lächelte, und es war echt. »Der einzige Grund, weshalb du mein Wort für bare Münze nehmen kannst, ist der, dass man sich auf dein Wort verlassen kann.«
     
    Ich schüttelte den Kopf und schloss allmählich zu ihm auf. »Ich halte mein Wort, aber die Schwüre anderer Leute nehme ich nicht allzu ernst.« Als ich mit ihm auf gleicher Höhe war, spürte ich seinen Blick durch die dunkle Sonnenbrille auf mir lasten. Er war angespannt, er war Edward.
     
    »Aber meinen schon.«
     
    »Du hast mich noch nie belogen, Edward, nicht nachdem du mir dein Wort gegeben hattest. Du tust, was du vorher gesagt hast, auch wenn es etwas Negatives ist. Du verbirgst nicht, wie du bist, zumindest nicht vor mir.«
     
    Wir schauten zu Donna hinüber und machten uns nebeneinander auf den Weg zu ihr, während wir taten, als würden wir uns unterhalten. »Warum hast du es erst so weit kommen lassen ? Wie konntest du Ted um ihre Hand anhalten lassen ?« Er blieb so lange still, dass ich schon glaubte, keine Antwort zu bekommen. Aber dann antwortete er doch. »Ich weiß es nicht. Ich glaube, einen Abend war ich zu sehr in meiner Rolle gefangen. Die Stimmung war die richtige, und Ted hat einen Heiratsantrag gemacht. Ich fürchte, ich habe für eine Sekunde vergessen, dass ich es sein würde, der dann heiratet.«
     
    Ich sah ihn von der Seite an. »In der letzten halben Stunde hast du mir mehr persönliches Zeug erzählt als in den ganzen fünf Jahren, die ich dich kenne. Bist du als Ted immer so eine Labertasche ?«
     
    Er schüttelte den Kopf. »Mir war klar, dass dir die Sache mir Donna nicht gefällt. Ich wusste nur nicht, wie heftig du reagieren würdest, und das hieß, um den Frieden zu wahren, würde ich bereit sein müssen, darüber zu reden. Das war mir klar, als ich dich anrief.«
     
    Wir verließen den Bürgersteig beide lächelnd. Ich winkte Donna zu und sagte an meinem Lächeln vorbei wie ein Bauchredner: »Wie kann es sein, dass wir uns so gut kennen und vermissen würden, wenn einer tot ist, und trotzdem bereit sind, abzudrücken ? Ich weiß, dass es so ist, aber ich verstehe es nicht.«
     
    »Reicht es nicht zu wissen, dass es so ist? Brauchst du unbedingt eine Erklärung?«, fragte er, während wir uns zwischen den Wagen durchfädelten. »Ja, die brauche ich.« »Warum?«
     
    »Weil ich ein Mädchen bin.« Das brachte ihn zum Lachen. Es war ein kräftiges, überraschtes Auflachen, das mir im Herzen wehtat, weil ich an einer Hand abzählen konnte, wie oft ich ihn so hatte lachen hören. Der Klang war mir kostbar, denn er erinnerte an einen jüngeren, unschuldigen Edward. Ich fragte mich, ob ich die Einzige war, die ihm dieses Lachen entlocken konnte. Wie konnten wir nur so ruhig darüber reden, dass wir einander töten würden? Nein, es reichte nicht zu wissen, dass wir es tun könnten. Es musste einen Grund geben, und nur zu sagen, wir seien Monster oder Soziopathen, war keine ausreichende Erklärung. Zumindest nicht für mich.
     
    Donna sah mich ziemlich misstrauisch an, als wir zum Wagen kamen. Sie küsste Edward und machte eine große Schau daraus, und

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