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Anita Blake 08 - Göttin der Dunkelheit

Anita Blake 08 - Göttin der Dunkelheit

Titel: Anita Blake 08 - Göttin der Dunkelheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laurell K. Hamilton
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Versteck an einem Wagen geholt. Das würde zu ihm passen. Lieber das Schlimmste annehmen und sich irren, als das Beste und sich irren. Pessimismus hält einen am Leben, Optimismus nicht, nicht in unserer Branche.
     
    In unserer Branche. Ein komischer Ausdruck. Edward war Auftragsmörder. Ich nicht. Und trotzdem taten wir irgendwie das Gleiche. Ich konnte es nicht erklären, aber es war so.
     
    Edward schenkte mir sein reinstes Edward-Lächeln. Es sollte mich verunsichern und misstrauisch machen. Gewöhnlich hieß das, dass er keine schlechten Absichten hatte, sondern mir nur ein bisschen auf die Nerven gehen wollte. Natürlich wusste er, dass ich wusste, was das Lächeln normalerweise bedeutete, also konnte er mich damit auch in falsche Sicherheit wiegen. Oder es hieß einfach, was es immer hieß. Ich fing an, zu viel nachzudenken, und das allein war schon schlecht. Edward hatte recht: Ich war am besten, wenn ich meinen Bauch arbeiten ließ und die höheren Funktionen in den Hintergrund stellte. Kein Rezept, um durchs Leben zu kommen, aber durch eine Schießerei.
     
    »Wir haben Waffenstillstand«, begann ich. Er nickte. »Das habe ich gesagt.« »Du machst mich nervös«, sagte ich. Sein Lächeln wurde breiter. »Schön zu hören, dass du noch Angst vor mir hast. Ich hatte schon angefangen zu zweifeln.«
     
    »Der Tag, wo man aufhört, die Monster zu fürchten, ist der Tag, an dem sie dich umbringen.« »Bin ich ein Monster?«, fragte er. »Du weißt genau, was du bist, Edward.« Seine Augen verengten sich. »Du hast mich vor Donna Edward genannt. Sie hat nichts gesagt, aber du musst besser auf passen.«
     
    Ich nickte. »Tut mir leid. Ich werde es versuchen, aber ich kann nicht halb so gut lügen wie du. Außerdem ist Ted die Kurzform von Edward.« »Nicht, wenn in meinem Führerschein Theodore steht.« »Tja, vielleicht kann ich es mir merken, wenn ich dich Teddy nennen darf.«
     
    »Teddy ist in Ordnung«, sagte er in unverändertem Ton. »Es ist wirklich schwer, dich auf die Palme zu bringen, Ed ...Ted.« »Namen bedeuten nichts, Anita. Man kann sie zu leicht wechseln.« »Ist Edward dein echter Vorname?« »Zurzeit.«
     
    Ich schüttelte den Kopf. »Ich würde es wirklich gern wissen.«
     
    »Warum?« Er sah mich durch die dunkle Sonnenbrille an, und sein Interesse brannte durch die Gläser. Das war keine beiläufige Neugier. Klar. Edward würde kaum fragen, wenn er nicht auch eine Antwort haben wollte.
     
    »Weil ich dich seit fünf Jahren kenne und nicht einmal weiß, ob dein Vorname echt ist.«
     
    »Er ist echt genug«, fand er. »Es stört mich, dass ich es nicht weiß.« »Warum?«, fragte er wieder.
     
    Ich zuckte die Achseln und nahm die Hand von der Waffe, weil es nicht mehr nötig war, nicht in diesem Moment, nicht heute. Doch ich wusste, es würde andere Tage geben, und zum ersten Mal wurde mir bewusst, dass wir vielleicht beide nicht das Ende meiner kleinen Reise erleben würden. Das machte mich traurig und mürrisch.
     
    »Vielleicht will ich nur wissen, was ich auf deinen Grabstein schreiben soll«, sagte ich.
     
    Er lachte. »Selbstvertrauen ist eine gute Eigenschaft. Selbstüberschätzung nicht.« Das Lachen verebbte und ließ ein kaltes, undurchdringliches Gesicht zurück. Ich brauchte seine Augen nicht zu sehen, um zu wissen, dass sie so kalt und fern wirkten wie der Winterhimmel.
     
    Ich löste mich von dem Wagen, die leeren Hände an den Seiten. »Sieh mal, Edward, Ted oder wie du dich sonst nennst, ich lasse mich nicht gern hierher einladen, um den Monsterköder zu spielen, wenn ich dann feststelle, dass du die New-Age-Mutti des Jahres an Land gezogen hast. Das hat mich umgehauen, und es gefällt mir auch nicht. Wir haben Waffenstill stand, bis dieser Fall gelöst ist, und was dann ?«
     
    »Dann werden wir sehen«, schlug er vor. »Du könntest diese Verlobung nicht einfach wieder lösen ?« »Nein.« Seine Stimme klang dünn, vorsichtig. »Warum nicht?«, fragte ich.
     
    »Ich müsste einen guten Grund vorweisen, warum ich ihr und den Kindern das Herz breche. Bedenke, dass ich viel mit den Kindern zusammen bin. Wie würde es aussehen, wenn ich einfach verschwinde?«
     
    »Ihr Sohn hätte sicher nichts dagegen. Peter, nicht wahr? Ich glaube, er wäre begeistert, wenn Ted verschwände.«
     
    Edward drehte den Kopf zur Seite. »Ja, Peter wäre froh, aber was ist mit Becca? Ich gehöre seit zwei Jahren zu ihrem Leben, und sie ist erst sechs. Donna erlaubt mir, sie von der

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