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Anita Blake 08 - Göttin der Dunkelheit

Anita Blake 08 - Göttin der Dunkelheit

Titel: Anita Blake 08 - Göttin der Dunkelheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laurell K. Hamilton
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sobald er die Koffer absetzte und die Hände frei hatte, legte sie erst richtig los, indem sie sich knutschend an ihn schmiegte, als wären sie zwei Teenager. Falls Edward sich innerlich dagegen sträubte, war es ihm nicht anzumerken. Er nahm sogar den Hut ab und drängte sich an sie, als wäre er glücklich, bei ihr zu sein.
     
    Ich lehnte mich an den Kotflügel. Wenn sie allein sein wollten, konnten sie sich ein Zimmer nehmen. Es dauerte so lange, dass ich überlegte, ob ein Blick auf die Uhr als Hinweis reichte, aber ich widerstand dem Drang. Ich beschloss, dass es deutlich genug war, mit verschränkten Armen und gelangweiltem Blick am Auto zu lehnen.
     
    Edward löste sich seufzend. »Hätte ich nicht gedacht, dass du mich nach einem Abend so sehr vermissen würdest.«
     
    »Ich vermisse dich immer«, erwiderte sie mit einem sinnlichen Kichern. Donna drehte den Kopf zu mir, ohne die Arme sinken zu lassen, eine besitzanzeigende Haltung. »Sie sah mir direkt in die Augen und sagte: »Entschuldige, ich wollte dich nicht in Verlegenheit bringen.«
     
    Ich stieß mich vom Wagen ab. »Dazu ist schon mehr nötig.«
     
    Das glückliche Leuchten in ihren Augen ging in einen bösen, beschützerischen Blick über. »Und was wäre dazu nötig?« Auch ihr Ton war nicht mehr freundlich.
     
    »Soll ich sagen: mehr als an dir dran ist?« Sie richtete sich steif auf. »Keine Sorge, Donna, ich habe weder jetzt noch hatte ich je ein romantisches Interesse an ... Ted.« »Ich habe nicht geglaubt ...«, begann sie. »Spar dir das«, fiel ich ihr ins Wort. »
     
    Besonderes tun: Lass uns ehrlich sein. Du warst besorgt wegen mir und Ed-«, ich änderte es hastig in Ted, »darum die teenyhafte Knutschszene. Meinetwegen brauchst du dein Revier nicht zu markieren, Donna.« Ich redete immer hastiger in der Hoffnung, dadurch meinen Schnitzer zu überspielen, aber natürlich hatte sie ihn bemerkt, und Edward genauso. »Ted ist mir viel zu ähnlich, als dass wir auf die Idee kämen, etwas miteinander anzufangen. Das wäre wie Inzest.«
     
    Trotz ihrer Bräune sah man, wie sie rot wurde. »Meine Güte, bist du deutlich.« »Selbst für männliche Maßstäbe«, bekräftigte Edward. »An weiblichen gemessen ist sie ein Mauerbrecher.« »Das spart Zeit«, stellte ich fest.
     
    »Das tut es«, meinte Edward. Er zog Donna zu einem raschen, aber gründlichen Kuss an sich. »Wir sehen uns morgen, Süße.« Ich zog fragend die Augenbrauen hoch.
     
    Edward sah mich mit Teds warmen Augen an. »Donna ist mit ihrem Wagen hergekommen, damit wir ein bisschen zusammen sein konnten. Jetzt fährt sie nach Hause zu den Kindern, und wir können uns dem Fall zuwenden.« Donna ließ ihn los und bedachte mich mit einem langen forschenden Blick. »Ich nehme dich beim Wort, Anita. Ich glaube dir, aber ich fange auch ein paar seltsame Signale von dir auf, als würdest du etwas verbergen,<
     
    Ich verberge etwas, dachte ich. Wenn sie wüsste.
     
    »Ich vertraue dir den drittwichtigsten Menschen in meinem Leben an«, sagte sie mit ernstem Gesicht. »Ted kommt für mich gleich nach den Kindern. Er ist das Beste, was ich seit dem Tod meines Mannes hatte. Mach es mir nicht kaputt.« »Siehst du«, sagte Edward. »Donna kann auch unverblümt sein.« »Offensichtlich«, sagte ich.
     
    Sie sah mich noch einmal prüfend an, dann wandte sie sich Edward zu. Sie zog ihn drei Autos weiter, wo sie leise miteinander redeten. Ich wartete in der stillen, trockenen Hitze. Da Donna sich mit ihm abgesondert hatte, ließ ich ihnen die Privatsphäre, drehte mich weg und sah zu den fernen Bergen. Sie kamen mir recht nah vor, doch ich hatte die Erfahrung gemacht, dass Berge nie so nah sind, wie es den Anschein hat. Sie sind wie Träume, bei denen man sich auch nicht darauf verlassen kann, wann man ankommt.
     
    Ich hörte Edwards Stiefel auf dem Asphalt knirschen, bevor er mich ansprach. Ich drehte mich zu ihm hin, die Arme locker unter der Brust verschränkt, sodass die rechte Hand schön nah an der Waffe lag. Ich glaubte Edward, wenn er einen Waffenstillstand versprach, aber ... lieber Vorsicht, als Nachsicht.
     
    Einen Wagen weiter blieb er stehen, lehnte sich dagegen und verschränkte ebenfalls die Arme. Nur dass er kein Schulterholster trug. Ich war mir nicht sicher, ob die Lizenz eines Kopfgeldjägers reichte, um mit einer Waffe die Flughafenkontrolle zu passieren. Eigentlich sollte er keine Schusswaffe und kein Messer bei sich haben. Es sei denn, er hätte es aus einem

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