Anita Blake 09 - Herrscherin der Finsternis
Erregung. Ich betrachtete sie durch einen Schleier ihrer Macht und hatte Angst vor ihr.
Sie las in mir. »Du solltest vor Göttern immer Angst haben, Anita. Wer die nicht hat, ist ein Dummkopf, und ein Dummkopf bist du nicht.« Sie sah an mir vorbei zu Ramirez. »Ich glaube, ich habe Ihnen geholfen, soweit ich kann, Detective Ramirez.« Er sagte: »Anita?«
Ich nickte. »Ja, es ist Zeit, mit Baco zu sprechen.«
»Wenn Baco uns angelogen hat, dann auch der Rudelführer«, sagte Edward, »denn er hat behauptet, dass Baco die Wahrheit sagte, als es darum ging, wo das Monster ist.«
»Wenn Baco solche Macht an die Werwölfe weitergeben kann, dann ist klar, warum das Rudel gelogen hat.« »Sie werden kämpfen, um Baco zu schützen«, sagte Edward.
Wir sahen uns an. »Wenn die Polizei das Lokal stürmt, wird es ein Blutbad geben.« Ich schüttelte den Kopf. »Aber was bleibt uns anderes übrig?« Baco ist nicht in der Bar«, sagte Ramirez.
Wir drehten uns um und fragten unisono: »Wo ist er dann ',.. »Im Krankenhaus. Er wurde zusammengeschlagen.« Edward und ich tauschten einen Blick und grinsten. » Dann ab ins Krankenhaus«, folgerte ich. Er nickte. »Ab ins Krankenhaus.«
»Wenn Sie einverstanden sind«, sagte ich zu Ramirez. »Können Sie beweisen, was Sie über Baco sagen?«, fragte er. »Ja.«
»Dann ist das sein Todesurteil. Das wird ihm klar sein. Ich habe Baco bei einer Befragung erlebt. Er ist zäh, und er weiß, dass er nichts zu gewinnen und alles zu verlieren hat, wenn er uns die Wahrheit Sagt.«
»Dann werden wir etwas finden müssen, das er mehr fürchtet als die Hinrichtung.« Ich konnte nicht anders. Ich drehte mich um und sah Itzpapalotl an. Ich sah ihr in die Augen, und es lag keine Zugkraft darin. Was ich von ihrer Macht bekommen hatte, schützte mich vor ihr. Keine Sterne, keine endlose Nacht, nur das dunkle Wissen, was ich dachte, und ihre Zustimmung zu dem Plan.
»Wir können nichts Illegales tun«, warnte Ramirez. »Natürlich nicht«, sagte ich. »Das meine ich ernst, Anita.«
Ich hob den Blick und sah ihn vor meinen Augen zurückschrecken. »Würde ich Ihnen das antun?«
Er forschte in meinem Gesicht. Wie ich es manchmal bei Edward oder Jean-Claude tat. Schließlich antwortete er: »Ich weiß nicht, was Sie tun würden.« Und da sagte er etwas Wahres.
Edward nahm seine Sonnenbrille aus dem Handschuhfach und gab sie mir, bevor wir ins Krankenhaus hineingingen. Meine Augen waren noch nicht wieder normal. Ich merkte aber, dass die Wirkung nachließ, weil es mich allmählich störte, dass sie noch schwarz waren. Ein gutes Zeichen.
Baco hatte kein Einzelzimmer. Die Polizei hatte seinen Bettnachbarn aber woandershin verlegt. Baco lag im Streckverband und konnte nicht abhauen. Er sah noch kleiner aus, als er war. Das gebrochene Bein war von den Zehen bis zur Hüfte eingegipst. Kleine Flaschenzüge und Schnüre hielten es in einem Winkel hoch, der für den Rücken die Hölle sein musste.
Ramirez befragte ihn seit einer halben Stunde, ohne weiterzukommen. Edward und ich lehnten an der Wand und sahen uns das Spiel an. Baco verhielt sich genauso, wie wir befürchtet hatten. Ihm war klar, dass er sterben würde. Warum sollte er uns helfen?
»Wir wissen, wo das Monster ist, das Sie gemacht haben, Baco. Wir wissen, was Sie getan haben. Helfen Sie uns, das andere zu finden, bevor es noch mehr Menschen umbringt.«
»Und was dann?«, sagte Baco. »Ich kenne die Gesetze. Für einen Hexer, der Magie zum Töten benutzt hat, gibt es kein Leben im Gefängnis. Sie können mir nichts anbieten, Ramirez.«
Ich stieß mich von der Wand ab und fasste Ramirez am Arm. Erblickte mich an, und seine Frustration war ihm bereits anzumerken. Man hatte ihm Bescheid gegeben, das Lieutenant Marks auf dem Weg hierher war. Ramirez wollte Baco knacken, bevor der Lieutenant kam, damit er die Lorbeeren erntete und nicht Marks. Das war die traurige Realität bei der Polizei.
»Darf ich ein paar Fragen stellen, Detective?« Er atmete scharf ein und langsam aus. »Sicher.« Er trat zurück, damit ich an das Bett konnte.
Baco war mit einer Handschelle an das Bett gefesselt. Angesichts des Streckverbands war das vielleicht nicht nötig, aber es war schön demonstrativ. »Was würde der Gatte der Roten Frau tun, wenn er wüsste, dass Sie uns sein Versteck verraten haben?«
Er starrte mich an, und selbst durch die Sonnenbrille sah ich den Hass
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