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Anita Blake 10 - Ruf des Bluts

Anita Blake 10 - Ruf des Bluts

Titel: Anita Blake 10 - Ruf des Bluts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laurell K. Hamilton
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ein Kind. »Anita, du musst dem Munin ein Stück weit nachgeben. Das hast du doch schon einmal getan. Richard hat mit mir darüber gesprochen. Wenn der Munin dich wieder verlassen hat, werden wir gemeinsam dafür sorgen, dass das nicht wieder passieren kann.«
     
    Ich hob den Kopf, um sie anzusehen. »Kannst du das wirklich?« »Ich kann es dir beibringen.«
     
    Ein paar Herzschläge lang blickte ich in ihre hellen Augen. Ich hörte das seltsame Klicken in ihrer Brust. Der Munin gab mir zu verstehen, dass Fressen so gut war wie Sex. Nicht genauso gut, aber es würde genügen.
     
    Ich schob Marianne sanft beiseite. »Du bist für sie nur Futter.« Langsam kroch ich von ihr weg.
     
    Marianne kniete mit ihrem weißen Kleid im Laub und sah mich an. Sie war die Einzige hier, die mehr war als ein Schatten. Das viele Weiß schimmerte im Mondschein. Sie sah aus wie ein Opfer.
     
    Ich stand auf, mein Atem ging stoßweise. Ich spürte mein Herz im Rachen wie einen dicken Kloß. Ich sah mich um, suchte verzweifelt nach einem Ausweg, nach etwas, das Raina zufriedenstellen und mit dem ich leben könnte.
     
    Zane starrte mich an. Raina wollte ihn. Doch was sie wollte, hatte wenig mit Sex zu tun. Ich ging zu ihm. Er kniete im Laub und sah mit großen, silbern schimmernden Augen zu mir auf.
     
    Ich ließ mich vor ihm auf die Knie fallen und riss ihm die Schlinge von der Schulter. Der Schmerz entlockte ihm ein leises Stöhnen, und das gefiel Raina. Um den Munin loszuwerden, musste ich ihn so weit beherrschen, dass ich noch die Entscheidungsfreiheit hatte, zu tun, was er wollte, und das war das Schwierige daran. Raina mehr Raum zu geben schien mir eine schlechte Idee zu sein. Doch was sie wollte, war, den Mund auf seine Schulterwunde zu drücken, und das konnte ich nicht tun. Es war noch nicht genug Raina in mir, dass ich die Zunge in eine offene Wunde schieben wollte.
     
    Ich kroch von Zane weg, und mein Blick fiel auf Jason. Ich starrte ihn an. Er war für mich fast so etwas wie eine Sicherheitszone, wenn der Munin mich im Griff hatte. Raina mochte ihn, und ich hatte keine Angst vor ihm.
     
    Ich kroch zu ihm und verharrte auf allen vieren. Ich wusste, wenn ich ihn berührte, solange ich mich noch gegen Raina wehrte, dann würden wir den gleichen Horror noch einmal erleben. Wenn ich jetzt zu ihm ging, musste es echt sein. Ich müsste freiwillig nachgeben, zumindest ein bisschen.
     
    Sein Mund war fast verheilt. Die Schwellung am Auge hatte sich gebessert. Das Blut oder der Munin - es half tatsächlich. Die Heilung verlief schneller. Ich wusste, dass ein Munin diese Wirkung haben konnte, denn ich hatte Raina schon einmal dafür benutzt, aber nicht so. Damals war sie zum ersten Mal erschienen, und mir war noch nicht klar gewesen, was das für mich bedeutete. Jetzt wusste ich es, und ich hatte Angst, und das hasste ich. Raina hatte ihr Vergnügen daran. Tot machte sie mir mehr Angst als zu Lebzeiten.
     
    Ich spürte ihre Freude als Wärme durch meinen Körper gehen. Der Nachhall ihres Lachens zog mir durch den Kopf und machte mir eine Gänsehaut. Von irgendjemandem besessen zu sein hätte mir schon Angst gemacht. Von einer sadistischen Nymphomanin, einer Psychopathin besessen zu sein, die ich eigenhändig getötet hatte, erschreckte mich bis ins Innerste und war eine Ironie sondergleichen.
     
    Jason legte sich auf den Rücken. Ich achtete peinlich darauf, ihn nicht zu berühren, als ich auf allen vieren über ihn kroch. So blickte ich auf ihn runter, Arme und Beine breit auseinander, um jede Berührung zu vermeiden.
     
    »Hast du einen Plan?«, fragte er mit heiserer Stimme. »Wenn ich mich nicht gegen den Munin wehre, sagte Marianne, dann kommen keine Erinnerungen, nur seine Kräfte.« Er sah mich an. »Also ein Kuss, und alles wird gut?«
     
    Ich nickte. Meine Haare fielen nach vorn. »Alles wird gut.« Ich näherte mich seinem Gesicht wie im Liegestütz. Unsere Lippen berührten sich zitternd, und was vor einer Stunde noch keusch und voll Unbehagen gewesen war, änderte sich schlagartig. Ich brach den Kuss ab, stemmte mich mit Händen und Füßen gegen die körperliche Berührung. Ich spürte die bebende Energie seiner Aura, sie stieß gegen die Macht meiner Aura, die Macht des Munin. Ich kauerte über Jason und sah in sein Gesicht. Als wir uns wieder küssten, strömte die Macht aus meinem Mund wie ein heißer Hauch in seinen und brannte in uns.
     
    Ich ließ mich plötzlich schwer auf ihn fallen und entlockte ihm

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