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Anita Blake 10 - Ruf des Bluts

Anita Blake 10 - Ruf des Bluts

Titel: Anita Blake 10 - Ruf des Bluts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laurell K. Hamilton
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wie Damian erwachte. Es war wie ein Stich durch den Körper. Ich taumelte gegen das Waschbecken. Mir war klar, dass er hungrig war und mich in seiner Nähe wahrnahm. Ich war Jean-Claudes menschlicher Diener, durch Zeichen an ihn gebunden und nur durch den Tod davon zu befreien. Aber Damian war mein. Ich hatte ihn und andere Vampire, darunter Willie McCoy, mehr als einmal auferweckt, sie bei Tag aus dem Sarg gerufen, unter der Erde, wo sie sicher waren, aber die Sonne hatte hoch am Himmel gestanden, als ich es tat. Ein Totenbeschwörer hatte mal gesagt, dass das vollkommen logisch sei. Wir könnten die Toten nur erwecken, wenn ihre Seele den Körper
     
    verlassen habe, und darum könnten wir Vampire auch bei Tag erwecken, wo ihre Seele fort war.
     
    Ich wollte die Vampirseelenfrage nicht erörtern. Mein Leben war auch ohne religiöse Diskussionen kompliziert genug. Ich weiß, ich weiß, ich zögerte nur das Unvermeidliche hinaus. Wenn ich bei Jean-Claude bleiben wollte, musste ich mich der ganzen Sache stellen. Mich nicht davor verstecken. Aber nicht heute Abend.
     
    Durch Damians Erweckung waren wir dauerhaft verbunden. Ich verstand unsere Verbindung nicht so ganz und kannte auch niemanden, den ich danach fragen konnte. Ich war seit Jahrhunderten der erste Totenbeschwörer, der Vampire wie Zombies aus dem Sarg rufen konnte. Es machte mir Angst. Und Damian noch mehr. Offen gestanden machte ich ihm keinen Vorwurf.
     
    War Asher auch schon wach? Ich konzentrierte mich auf ihn, sandte meine Macht, meine Magie, was es auch war, zu ihm aus. Sie streifte ihn, und er spürte mich. Er war wach.
     
    Asher war ein Meistervampir. Nicht so machtvoll wie Jean-Claude, aber dennoch ein Meister. Das gewährte ihm gewisse Fähigkeiten, die Damian nie haben würde. Ohne diese Verbindung mit mir hätte Damian nicht gespürt, wie ich nach ihm tastete.
     
    Ich wollte ein paar Minuten für mich allein haben und nachdenken, aber ich würde sie nicht bekommen. Ich wartete nicht, bis sie nach mir riefen. Ich öffnete die Tür und blickte, von Licht umgeben, ins Dunkle.
     
    Die Vampire standen wie helle Schatten im Dämmer. Ich schaltete die Deckenlampe ein. Asher riss die Hand hoch, um seine Augen zu schützen, Damian blinzelte mich nur an. Ich wollte, dass sie sich vor der Helligkeit duckten, dass sie widernatürlich wirkten, aber das taten sie nicht.
     
    Damian war ein Rothaariger mit grünen Augen, aber damit war nicht alles gesagt. Seine Haare fielen wie ein Vorhang um seinen Oberkörper und waren so rot wie frisches Blut. Sein Hemd war so grün wie die Augen, nur ein bisschen heller. Die Augen wirkten wie flüssige Lava, sofern Lava grün sein kann. Es la„ nicht an seinen Vampirkräften, dass seine Augen so strahlten. Sie waren von Natur aus so. Als hätte seine Mutter sich mal mit einem Kater eingelassen.
     
    Asher war ein blauäugiger Blonder, aber auch ihm wurde man mit zwei Worten nicht gerecht. Die schulterlangen Wellen waren golden. Nicht goldblond, sondern golden. Durch den funkelnden Glanz wirkte es metallisch. Das Blau seiner Augen war so hell wie bei einem Husky.
     
    Er trug ein weißes Oberhemd lose über schokoladenbraunen Hosen und ein Paar Mokassins ohne Socken. Ich war schon zu lange mit Jean-Claude zusammen, um ihn damit als modisch angezogen zu betrachten.
     
    Wenn man ihre Augen und Haare lange genug angestarrt hatte und endlich ihr Gesicht sah, war Asher der Schönere von den beiden. Damian sah auch nicht schlecht aus, aber das Kinn war ein wenig zu lang, die Nase nicht ganz so perfekt - lauter kleine Makel, die vielleicht nicht auffielen, wenn man Asher nicht zum Vergleich hatte. Asher hatte die Schönheit eines mittelalterlichen Engels. Zumindest die eine Hälfte.
     
    Die eine Hälfte hatte die Schönheit, die vor Jahrhunderten einen Meistervampir zu ihm hingezogen hatte. Die andere Hälfte war voller Narben. Weihwassernarben. Sie begannen einen Fingerbreit neben der Mittellinie des Gesichts, sodass Nase, Augen und die perfekt geschwungenen Lippen heil geblieben waren, aber der Rest sah aus wie wiedererstarrtes Wachs. Der Hals war bleich und makellos, aber ich wusste, dass sich die Narben an den Schultern fortsetzten. Der Oberkörper war schlimmer zugerichtet als das Gesicht, die Narben rau und zerklüftet. Aber auch hier war nur eine Hälfte betroffen, die andere war schön.
     
    Ich wusste, dass auch der eine Oberschenkel so aussah, aber ich hatte ihn nicht völlig nackt gesehen. Seiner Behauptung

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