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Anita Blake 10 - Ruf des Bluts

Anita Blake 10 - Ruf des Bluts

Titel: Anita Blake 10 - Ruf des Bluts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laurell K. Hamilton
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Sie fing an, die Brustverletzungen zu untersuchen. Sie war äußerst demütig, fast verdächtig demütig, aber sobald jemand verletzt war, lernte man eine andere Cherry kennen. Die Krankenschwester Cherry mit dem geheimen Doppelleben einer Lack-und-Leder-Braut.
     
    »Gibt es in der Hütte einen Verbandskasten?«, fragte sie. »Nein«, antwortete ich. »Ich habe einen im Koffer«, sagte Cherry. »Ich hole ihn«, bot Jason an und lief zur Tür.»Warte«, sagte ich. »Jamil, geh mit ihm. Ich will nicht, dass heute Nacht noch jemand entführt wird.«
     
    Keiner widersprach. Es gibt für alles ein erstes Mal. Die beiden Werwölfe gingen einfach. Damian musste ihnen Platz machen. Hinter ihnen schloss er die Tür und lehnte sich wieder dagegen. Seine Augen hatten ein tiefes, kräftiges Grün bekommen wie feurige Smaragde. Seine blasse Haut hatte das durch - scheinende, beinahe leuchtende Aussehen, das die Vampire bekamen, wenn alles Menschliche an ihnen verschwand und wenn sie starken Gefühlen unterworfen waren, Angst, Lust, Zorn.
     
    Ich warf einen Blick auf Asher. Er war... unbeteiligt. Er stand ein Stückchen vom Bett entfernt und sah gelangweilt aus. Er erinnerte stark an Jean-Claude, wenn er etwas verbarg.
     
    »Ich dachte, Colin wollte uns entweder direkt angreifen oder uns in Ruhe lassen«, sagte ich. »Von solcher Scheiße hat niemand etwas gesagt.« »Es war ... unerwartet«, sagte Asher. »Das musst du mir erklären.«
     
    Damian kam ins Zimmer stolziert, jede Bewegung zornig verspannt. »Sie haben ihn gequält, weil es ihnen Spaß gemacht hat. Sie sind Vampire, aber sie haben sich nicht nur an seinem Blut gesättigt.« »Was meinst du damit, Damian?« »Sie haben sich an seiner Angst gesättigt.« Ich sah von seinem leuchtenden Gesicht zu Asher und wieder zurück. »Das meinst du wörtlich, ja?«
     
    Damian nickte. »Die mich zum Vampir gemacht hat, war genauso. Sie konnte sich von Angst ernähren wie andere von Blut. Das tat sie tagelang, dann ging sie plötzlich, um wieder Blut zu saugen. Aber sie saugte nicht nur, sie schlachtete förmlich. Sie kam blutüberströmt zurück, war vollkommen nass davon. Dann machte sie mich ...« Seine Stimme verebbte. Er sah mich an. Seine Augen loderten grün, als ob ein Feuer sie von innen verzehrte. »Ich habe es gespürt, als wir Colin trafen. Ich habe es gerochen. Er ist wie sie. Er ist ein Nachtmahr.«
     
    »Was ist denn ein Nachtmahr? Und was soll das heißen, ihr habt Colin getroffen? Ich dachte, ihr hättet Nathaniel gerettet ?« »Nein, sie haben ihn uns zurückgegeben«, sagte Asher. »Sonst wäre die Botschaft nicht vollständig.«
     
    Cherry unterbrach uns. »Sein Puls ist nur noch schwach, die Haut ist feuchtkalt. Er kommt in einen Schock. Aber die Brustwunden sind nicht tief, und selbst zwei Vampirbisse in einer Nacht können nicht so schlimm wirken. Nicht bei uns.«
     
    »Da ist noch eine dritte Bisswunde«, sagte Asher. Er klang vollkommen ruhig, als könnte ihn nichts erschüttern. Cherry blickte an Nathaniel entlang, dann spreizte sie seine Beine. »Natürlich, die Oberschenkelarterie. Wieso ist die Haut
     
    verfärbt?« Sie berührte die Stelle am inneren Oberschenkel. »Sie fühlt sich kalt an.«
     
    Nathaniel wand sich auf dem Bett. Er ließ mein Hand los und griff nach meinem Arm, mit der anderen Hand klammert, er sich an meine Bluse. Sein Blick war verzweifelt. »Es tut so weh.« »Wo tut es weh?« »Die Bisswunden sind kontaminiert«, erklärte Asher. »Was soll das heißen?« »Quasi vergiftet.«
     
    »Er ist ein Wertier, die sind immun gegen Gifte«, sagte ich. »Nicht gegen dieses«, widersprach Asher. »Was für ein Gift ist es?«, fragte Cherry. Es klopfte an der Tür. »Wir sind's.« Es war Jasons Stimme. Damian sah mich an. Seine Augen leuchteten nur noch schwach, seine Haut hatte fast wieder die milchige Farbe wie sonst.
     
    Ich nickte.
     
    Er öffnete. Jason kam mit einem Erste-Hilfe-Beutel, der größer war als eine mittlere Reisetasche. Vielleicht war Cherry in einem früheren Leben Pfadfinderin gewesen. Jamil folgte Jason herein wie ein dunkler Schatten.
     
    »Ein Gift, gegen das nichts hilft, was du in deinem Beutel hast«, antwortete Asher. Ich starrte ihn an, während ich ganz langsam begriff, was er da gesagt hatte. »Du meinst, er wird...« Ich konnte es nicht aussprechen.
     
    »Sterben«, sagte Asher mit derselben Ruhe und diesem leicht heiteren Unterton, den er an sich hatte, seit sie hereingekommen waren.
     
    Ich

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