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Anita Blake 11 - Jägerin des Zwielichts

Anita Blake 11 - Jägerin des Zwielichts

Titel: Anita Blake 11 - Jägerin des Zwielichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laurell K. Hamilton
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petite. Er wurde uns völlig fremd. Erinnerst du dich, dass vor einem halben Jahr ein Pärchen ermordet wurde?«
     
    »Ich habe im Laufe des Jahres mehrere ermordete Pärchen gesehen. Du musst schon mehr Einzelheiten preisgeben.«
     
    Jetzt war er ebenfalls wütend. Großartig. Dann konnten wir ja jetzt zusammen wütend sein. »Man fand sie in ihrem Wagen an einer Ampel. Die Kühlerhaube war eingebeult, als hätten sie einen Fußgänger über den Haufen gefahren. Es wurde aber weder ein Toter noch ein Verletzter gefunden.«
     
    »Ja, ich erinnere mich an den Fall. Der Täter hatte ihnen die Kehle rausgerissen. Die Frau hatte Abwehrverletzungen an den Armen.«
     
    »Asher stieß auf Damian ein paar Blocks vom Tatort entfernt. Er war blutbesudelt. Er kämpfte mit Asher, und erst zu sechst konnten wir ihn fesseln und nach Hause schaffen. Hätte ich ihn danach wieder auf die Straße lassen sollen?«
     
    »Du hättest mich anrufen können«, sagte ich.
     
    »Und was dann? Hättest du ihn exekutiert? Als Mensch kann man in eurer Rechtsprechung auf geistige Unzurechnungsfähigkeit plädieren, aber für uns gilt das nicht. Uns lässt man nicht am Leben.«
     
    »Ich habe den Tatort gesehen. Es sah nicht aus, als hätte das ein Vampir getan. Es sah mehr nach einem Gestaltwandler aus, nur dass die Bissspuren nicht dazu passten.« Ich schüttelte den Kopf. »Es war ein bösartiges Tier.«
     
    »Oui, und darum habe ich ihn weggesperrt und gehofft, du kämest nach Hause oder würdest seine Not spüren. Anfangs habe ich ihn nicht gehindert, dich zu rufen, aber du bist nicht gekommen.«
     
    »Ich wusste das alles nicht.«
     
    »Du wusstest, dass er dir gehört, und trotzdem hast du nicht nach ihm gefragt. Du hast ihn verstoßen.«
     
    »Ich wusste das nicht«, wiederholte ich mit gepresster Stimme.
     
    »Und ich hatte keine andere Wahl, Anita. Ich musste ihn wegsperren.«
     
    »Glaubst du, er wird geistig wieder gesund?«
     
    Er zuckte die Achseln. »Wenn du ein Vampir wärst, und er würde von dir abstammen, würde ich sagen nein. Aber du bist kein Vampir, sondern ein Totenbeschwörer, und ich kann dir deine Frage nicht beantworten.«
     
    »Wenn er wahnsinnig bleibt ...«
     
    »Müssen wir ihn töten«, schloss Jean-Claude leise.
     
    »Das habe ich nicht gewollt.«
     
    »So wenig wie ich.«
     
    Ein Weilchen standen wir nur da, und ich dachte über das alles nach, und Jean-Claude ebenfalls oder er wartete einfach nur ab. »Wenn das alles wahr ist, was du sagst, blieb dir wirklich nichts anderes übrig«, meinte ich.
     
    »Trotzdem bist du wütend auf mich und willst mich dafür bestrafen.«
     
    Ich blickte ihn böse an. »Was willst du von mir hören? Ob ich unsere Beziehung jetzt weniger prickelnd finde, seit ich das weiß? Ja, es belastet mich ziemlich.«
     
    »Unter normalen Umständen würdest du Damian befreien und mich eine Zeit lang meiden, bis sich deine Wut gelegt hat.«
     
    Ich nickte. »Ja, so ungefähr.«
     
    »Aber du wirst mich in den ersten Nächten brauchen, ma petite. Du brauchst einen Vampir mit den gleichen Begierden, der dich Beherrschung lehrt.«
     
    »Kann weder mit dir noch ohne dich leben, hm?«
     
    »Ich hoffe, dein Zorn verraucht, bis du meine Hilfe brauchst, aber ich fürchte, das wird nicht der Fall sein. Bedenke, ma petite, dass sich die Ardeur nicht an Moralvorschriften hält, auch nicht an deine. Also tu mir den Gefallen und behalte entweder Nathaniel oder den Nimir-Raj bei dir. Nicht meinetwegen, sondern deinetwegen. Denn ich glaube, von uns beiden werde ich dir Sex mit einem Fremden eher verzeihen als du mir.«
     
    Dabei beließen wir es schließlich. Ich fand Asher und ließ mir die Geschichte bestätigen. Ich wartete sogar, bis Willie McCoy aus seinem Sarg stieg, und hörte mir seine Version an. Damian war ausgerastet und hatte ein Pärchen umgebracht, das ihn mit dem Wagen angefahren hatte. Der Mann war ausgestiegen, um sich um den Verletzten zu kümmern. Damian schlug zu und tötete den Mann. Aber die Frau ... Er war zu ihr in den Wagen gestiegen. Also würden wir ihn vielleicht töten müssen, weil ich nicht begriffen hatte, was meine Magie für Damian bedeutete. Ich hatte vieles nicht begriffen.
     
    Ich fuhr in die sommerliche Dämmerung hinaus, Nathaniel auf dem Beifahrersitz. Es war ein sehr langer Tag gewesen. Ich wollte nach Hause und dann Rafael und die Werratten und Micah mit seinem Rudel abholen. Er hatte in der Gestaltwandlerklinik eine Telefonnummer

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