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Anita Blake 11 - Jägerin des Zwielichts

Anita Blake 11 - Jägerin des Zwielichts

Titel: Anita Blake 11 - Jägerin des Zwielichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laurell K. Hamilton
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die Strukturen seines Rudels zu zerstören, aber eines hatte er richtig gemacht: Er hatte sein Tier akzeptiert. Man sah es ihm an. Er war hineingewachsen, es passte ihm wie auf den Leib geschneidert.
     
    Marcus, sein alter Ulfric, hatte sich immer schick gemacht, sodass man ihn auf den ersten Blick als den König erkannte. Richard dagegen stand halb nackt da und war von den anderen nicht zu unterscheiden. Dennoch wusste man, er war der König. Die Ausstrahlung macht den Monarchen, und ohne nützen die tollsten Klamotten nichts.
     
    Wir schauten uns über die Lichtung hinweg an. Unter der neuen Schicht angenehmer Macht schnürte mir sein Anblick die Brust zu. Wenn mir etwas eingefallen wäre, was ich hätte sagen können, um die Dinge weniger schmerzhaft zu machen, hätte ich es gesagt, aber mir fiel nichts Hilfreiches ein.
     
    Jamil und Shang-Da tauchten neben ihm auf. Shang-Da wirkte zornig. Zornig auf mich wahrscheinlich. Jamil sah Richard an, als wünschte er sich, ihn vor all dem beschützen zu können wie vor Kugeln und Krallen. Aber manche Schläge kann selbst der beste Leibwächter nicht abfangen.
     
    Richards Stimme kam tief, laut, klar und unberührt von dem, was in ihm vorging. »Willkommen König des Klans der Dunklen Krone. Willkommen Nimir-Ra und Nimir-Raj des Bluttrinkerklans. Willkommen auf dem Land des Felsthronvolkes. Die Leoparden haben uns heute Abend gezeigt, was es heißt, ein wahrhafter Klan zu sein, ob Parden, Lukoi oder Roder. Sie machen uns vor, wonach wir alle streben - ein wahres Verschmelzen der Einzelnen zu einem Ganzen.« Die letzten Worte klangen bitter, aber insgesamt war es eine hübsche Ansprache, und eher aufrichtig als freundlich.
     
    »Nun kommt zu unserem Lupanar, und wir werden sehen, ob eure verlorene Katze zurückgewonnen werden kann.« Da schwang Wut mit, und ich fragte mich, ob Gregory den Preis für Richards Wut auf mich zahlen würde.
     
    Richard drehte sich um und verschwand zwischen den Bäumen mit Shang-Da an seiner Seite. Jamil warf mir noch einen Blick zu, dann folgte er ihnen.
     
    Micah neigte sich zu mir heran und flüsterte: »Ich muss mich vielmals bei dir entschuldigen. Es tut mir leid, dass dein Ulfric uns so sehen musste.«
     
    »Mir auch«, sagte ich.
     
    »Ich habe mich geirrt: Deine Katzen sind keine seelischen Wracks. Du hast deinen ein Zuhause gegeben, und meine haben nicht mal einen Platz, wo sie sich verstecken können.«
     
    »Was ist eigentlich los bei euch?« Das war vielleicht nicht die diplomatischste Frage, traf es aber genau.
     
    »Das ist eine sehr lange Geschichte.«
     
    Merle beugte sich zwischen uns und sagte so leise, dass ich ihn kaum verstand: »Sei äußerst vorsichtig, denk an uns alle.«
     
    Sie wechselten einen sehr ernsten Blick. »Was ist denn?«, fragte ich.
     
    Micah hob meine Hand und gab mir einen Kuss auf die Knöchel. »Lass uns deinen Gregory retten. Das muss heute Nacht Vorrang haben.«
     
    Er lächelte und versuchte mit Charme meinen zwingenden Blick zu ignorieren. Ich starrte ihn an, bis ihm das Lächeln verging und er meine Hand losließ. »Ja, Gregory retten hat Priorität, aber ich will trotzdem wissen, was los ist.«
     
    »Eins nach dem andern«, sagte Micah.
     
    Ich hatte das starke Gefühl, dass sie mich ewig weiter anlügen würden, wenn ich sie ließe. Eigentlich logen sie nicht, sie verschwiegen mir etwas. Dinge, die mit Blut und Schmerzen zu tun hatten, und ganz gleich, wie machtvoll sie alle sein mochten, sie waren keine Familie, bildeten kein Ganzes. Seltsamerweise waren meine Leoparden eine Familie, obwohl sie alle tiefe seelische Wunden hatten. Mehr noch als Richard und seine Wölfe. Richard war so sehr damit beschäftigt, seine moralischen Schlachten zu schlagen, dass er keine Zeit hatte, sich um andere Probleme zu kümmern.
     
    »Gib mir die Kurzfassung, Micah«, verlangte ich.
     
    »Gregory wartet auf dich.«
     
    »Dann gib mir zwei Sätze, aber zwei wahre Sätze.«
     
    »Micah«, sagte Merle eindringlich. Es war eine Warnung.
     
    Ich sah den großen Mann an. »Was wollt ihr mir nicht sagen, Merle?«
     
    Micah berührte meinen Arm und zog damit meine Aufmerksamkeit wieder auf sich. »Ich sagte doch schon, dass wir einmal in die Gewalt eines ganz üblen Kerls geraten sind, der uns zurückhaben will. Und ich suche nach einem sicheren Zufluchtsort.«
     
    »Soll das heißen, dieser Kerl wird hier in St. Louis nach euch suchen?«
     
    »Ja.«
     
    »Bei den meisten Alphas reicht ein

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