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Anita Blake 12 - Nacht der Schatten

Anita Blake 12 - Nacht der Schatten

Titel: Anita Blake 12 - Nacht der Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laurell K. Hamilton
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Vorstellung, ein Werleopard zu sein?« Sie nickte.»Ich gebe mir große Mühe, nicht zu viel darüber nachzudenken.«
     
    »Vom Ignorieren geht es nicht weg, Anita.« »Ist mir klar, aber es ändert auch nichts, wenn ich mich verrückt mache.«
     
    »Sehr vernünftig, wenn Sie das durchhalten können.« »Was, sich nicht verrückt zu machen?« Sie nickte wieder.
     
    Ich zuckte die Achseln. »Uber Katastrophen mache ich mir erst Gedanken, wenn sie eingetreten sind.« »Können Sie sich wirklich derartig abschotten?« »Wie kriegen wir Gregory wieder hin?« »Ich verstehe das als ja«, sagte sie. Ich lächelte. »Ja.«
     
    »Wie gesagt, als echte Nimir-Ra im Vollbesitz ihrer Kräfte könnten Sie fähig sein, sein Tier hervorzurufen, trotz der Sedativa.« »Aber weil ich selbst noch keinen Gestaltwechsel hatte, kann ich das nicht?«
     
    »So vermute ich. Selbst unter Gestaltwandlern ist das eine ziemlich spezielle Fähigkeit.« »Kann Rafael es tun?«
     
    Sie lächelte auf die Art, wie alle Werratten lächeln, wenn man sie etwas über ihren König fragt. Es war ein warmes und stolzes Lächeln. Sie liebten und achteten ihn. Applaus für seine gute Führung.
     
    »Nein.« Das überraschte mich, und offenbar war es mir anzumerken.
     
    »Es ist eben ein seltenes Talent. Euer Ulfric könnte es tun.« Ich sah sie an. »Sie meinen Richard?« »Habt ihr einen anderen?«, fragte sie lächelnd.
     
    Ich schmunzelte. »Nein, aber wir brauchen doch jemanden, der Leoparden rufen kann, oder?«
     
    Sie nickte.
     
    »Wie steht's mit Micah?« »Ihn habe ich schon gefragt. Weder er noch Merle können das Tier eines anderen hervorrufen. Micah bot an, eine Heilung zu versuchen, indem er Fleisch beschwört, aber er konnte damit Gregorys Verletzung in den Ohren nicht beheben.«
     
    »Wann hat er das probiert?« »Während Sie unter der Dusche waren«, sagte sie. »Ich habe nur kurz geduscht.«
     
    »Er hat sehr schnell gemerkt, dass er nichts ausrichten kann.« »Sie würden nicht so lange über diesen Punkt reden, wenn es keine Hoffnung gäbe.«
     
    »Ich kann Gregory Mittel spritzen, die die dämpfende Wirkung der anderen überwinden.« »Aber?«
     
    »Aber die Mischung könnte sein Herz oder so viele Blutgefäße in anderen lebenswichtigen Organen zum Platzen bringen, dass er stirbt.«
     
    Kurz starrte ich sie an. »Wie schlecht stehen die Chancen?« »So schlecht, dass ich für den Versuch die Erlaubnis seiner Nimir-Ra bräuchte.«
     
    »Hat Gregory denn schon zugestimmt?« »Er hat Angst. Er will wieder hören können. Natürlich will er, dass ich es versuche, aber es ist die Frage, ob er klar denkt.« »Also wenden Sie sich an mich, wie Sie es bei den Eltern eines Kindes täten«, stellte ich fest.
     
    »Ich brauche jemanden, der klar denkt und an Gregorys Stelle entscheiden kann.«
     
    »Er hat einen Bruder.« Ich zog die Brauen zusammen, weil mir plötzlich auffiel, dass ich Stephen nicht auf dem Lupanar gesehen hatte. »Wo ist Stephen eigentlich?«
     
    »Ich habe gehört, dass der Ulfric ihm befohlen hat, nicht teilzunehmen. Angeblich sei es unfair, ihn zusehen zu lassen, wie sein Bruder hingerichtet wird. Vivian ist schon unterwegs, um ihn zu holen.«
     
    »Junge, Junge, wie großherzig von Richard.« »Sie klingen verbittert.«
     
    »Tatsächlich?« Jetzt hörte ich es selbst. Ich seufzte. »Ich bin frustriert, Lillian. Richard riskiert gerade das Leben von Leuten, an denen mir liegt, ganz zu schweigen von seinem eigenen.«
     
    »Was auch Sie und den Meister der Stadt gefährdet.«
     
    Ich sah sie unwirsch an. »Scheinbar weiß das inzwischen jeder. « »Das nehme ich an.« »Ja, er setzt unser aller Leben aufs Spiel für seine moralischen Ideale.«
     
    »Ideale sind ein Opfer wert, Anita.« »Mag sein, aber ich bin mir nicht hundertprozentig sicher, ob mir schon mal ein Ideal so wichtig war, dass ich Leute, die ich liebte, dafür geopfert habe. Ideale können sterben, aber sie atmen nicht, sie bluten nicht, sie weinen nicht.«
     
    »Sie würden also Ihre sämtlichen Ideale für die Leute opfern, an denen Sie hängen?«, fragte sie.
     
    »Ich weiß nicht, ob ich noch Ideale habe.« »Sie sind noch Christin, oder?«
     
    »Meine Religion ist kein Ideal. Ideale sind etwas Abstraktes, das man nicht anfassen oder sehen kann. Meine Religion ist nicht abstrakt, sie ist sehr konkret, sie ist sinnlich, anschaulich erfahrbar.«
     
    »Sie können Gott nicht sehen«, wandte sie ein. »Sie können ihn nicht in die

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