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Anita Blake 12 - Nacht der Schatten

Anita Blake 12 - Nacht der Schatten

Titel: Anita Blake 12 - Nacht der Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laurell K. Hamilton
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begaffte Cherry.
     
    Caleb lehnte in Jeans an der Küchenzeile. Der oberste Knopf stand offen, damit der Bauchnabelring zu sehen war. Er trank Kaffee und sah mit sonderbarem Gesichtsausdruck zu, wie Zane Cherry beobachtete. Ich konnte seine Miene nicht deuten, aber sie gefiel mir nicht. Er sah aus, als überlegte er, wie er zwischen den beiden Streit stiften könnte. Caleb schien mir genau der Typ zu sein, der so was toll fand.
     
    Nathaniel saß ebenfalls am Tisch mit einem langen Zopf und nackter Brust, aber ich wusste, ohne nachzuprüfen, dass er etwas anhatte. Er kannte mich gut genug.
     
    Igor und Claudia standen auf, als ich hereinkam. Seine Tattoos sahen bei Tageslicht noch toller aus. Sie zierten seine Arme, die Brust, soweit ich sie sehen konnte, und die Seiten am Hals, waren ein prächtiger Blickfang. Man brauchte nicht mal nah ranzugehen, um zu sehen, wie schön sie waren. Ich stand eigentlich nicht auf Tätowierungen, aber Igor konnte ich mir ohne nicht vorstellen - sie standen ihm einfach. Er trug sein Schulterholster über dem Trägerhemd, was aussah, als würde es scheuern, aber es war ja nicht meine Haut. Die Glock saß unter dem Arm, ein schwarzer Fleck auf all der schönen Farbigkeit, wie ein Klecks auf einem Picasso.
     
    Neben ihm wirkte Claudia geradezu unscheinbar - sofern eine Frau von zwei Metern, die mehr Muskeln hat als die meisten Männer, so wirken kann. Die Pistole zumindest fiel nicht annähernd so sehr auf wie Igors. Ihr schwarzes Haar war straft zum Pferdeschwanz zurückgekämmt, sodass ihr Gesicht klar und leer wirkte, genau wie ihre Augen. Claudia hatte Polizistenaugen, genauer gesagt, den Blick des bösen Bullen, der einen niemals sehen lässt, was dahinter vorgeht. Außerhalb des Polizeikollegiums begegne ich selten mal einer Frau, die so gucken kann. Wäre ihr Gesicht ein bisschen weicher, würde ich sie schön nennen. Doch die Haltung ihrer Kinnpartie und der vollen Lippen signalisierten: bleib auf Abstand, fass mich ja nicht an. Das nahm ihr etwas, mit dem sie sonst völlig anders gewirkt hätte.
     
     
     
    Sie kamen auf mich zu und bezogen hinter mir Posten. Normalerweise hätte ich protestiert, aber vergangene Nacht war klar geworden, dass das nicht viel nützte. Sie nahmen Befehle nur von Rafael entgegen, nicht von mir. Passt auf sie auf, hatte er gesagt, und das taten sie. Ich war viel zu ... keine Ahnung, was ich war, jedenfalls wollte ich keine Kraft mit sinnlosen Anweisungen vergeuden. Sollten sie mir doch auf Schritt und Tritt folgen, wenn ihnen dann wohler war. Heute Nachmittag war mir das egal.
     
    Merle stand im Winkel der Küchenzeile neben der Kaffeemaschine, sodass Igor ihm ziemlich auf die Pelle rücken musste, als ich mir Kaffee eingoss. Wer die Kanne aufgebrüht hatte, wusste ich nicht, aber egal, schon bei dem Anblick und dem Geruch ging es mir besser.
     
    Merle trug seine Cowboystiefel, Jeans und die Jeansjacke vom vorigen Abend am nackten Oberkörper. Er trank Kaffee aus einem der wenigen neutralen Becher, die ich besaß. Die Narbe an seiner Brust war sehr weiß, gezackt wie ein stilisierter Blitz und hatte an einer Stelle eine Mulde, als wäre die Wunde dort besonders tief gewesen. Ich hätte gern gefragt, was ihm da passiert war, doch nach seinem Blick zu urteilen, mit dem er die Küche beobachtete, würde er es mir nicht erzählen. Auf jeden Fall fände er die Frage aufdringlich. Und es ging mich sowieso nichts an.
     
    Die einzigen unbesetzten Stühle am Tisch standen mit den Rücken zum Erkerfenster und zur Terrassentür. Ich konnte es, nicht leiden, mit dem Rücken zum Fenster zu sitzen und erst recht nicht zur Tür. Nathaniel tippte Zane auf den Arm. llcr schaute zu mir, stand mit seinem Kaffee auf und ging zu den, Stuhl an der Türseite. Cherry saß neben ihm, wo ursprünglich Claudias Platz gewesen war, und ihr Stuhl stand so, dass sir beide Türen im Blick hatte. Sie schob ihn näher an Zane und gab ihren Rücken den vielen Scheiben preis.
     
    Es hatte mal eine Zeit gegeben, wo ich nicht so vorsichtig war, besonders nicht zu Hause, aber dies war einer meiner Paranoia-Tage. Verunsicherung wirkte sich bei mir so aus, besonders emotionale Verunsicherung.
     
    Claudia setzte sich neben mich. Igor lehnte sich hinter mir gegen die Kücheninsel, vermutlich auch um Merle im Auge zu behalten. Sie schienen sich nicht besonders zu mögen.
     
    Ich trank den ersten Schluck heißen, schwarzen Kaffee und wartete ein paar Sekunden, bis sich die Wärme in

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