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Anita Blake 12 - Nacht der Schatten

Anita Blake 12 - Nacht der Schatten

Titel: Anita Blake 12 - Nacht der Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laurell K. Hamilton
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mir ausgebreitet hatte, dann fragte ich: »Wo ist Gregory?« »Stephen und Vivian haben ihn mit nach Hause genommen«, sagte Cherry. »Aber es geht ihm gut?«, fragte ich.
     
    Sie nickte lächelnd. Es war das Lächeln, mit dem sie Jahre jünger aussah. »Seine Ohren sind wieder in Ordnung, Anita. Du hast ihn geheilt.«
     
    »Nein, nicht geheilt, nur sein Tier hervorgerufen.« Sie zuckte die Achseln. »Das kommt auf dasselbe raus.« Ich schüttelte den Kopf. »Nein, ich konnte ihn gestern Nacht nicht heilen.«
     
    Sie zog ein missbilligendes Gesicht und sah selbst damit hübsch aus. Sie hatte heute ein gewisses Leuchten im Gesicht.
     
    Ich sah Zane an, der sie in einem fort anstarrte. Vielleicht waren sie beide ineinander verliebt. Irgendetwas hatte jedenfalls dieses Glitzern in ihren Augen bewirkt.
     
    »Mensch, Anita, du hast ihn gerettet. Spielt es wirklich eine Rolle, wie du es gemacht hast?«
     
    Jetzt zuckte ich die Achseln. »Ich habe bloß was dagegen, dass Rainas Munin sich immer mehr einmischt, wenn ich zu heilen versuche.«
     
    Es klingelte an der Tür, und ich fuhr zusammen wie angeschossen. Ich und nervös ?
     
    »Ich habe Essen bestellt«, sagte Nathaniel. »Hoffentlich beim Chinesen.«
     
    Er nickte und lächelte über mein erfreutes Gesicht. Wir hatten festgestellt, dass die Restaurants normalerweise zwar nicht so weit nach außerhalb lieferten, aber für ein beträchtliches Trinkgeld, und ich meine beträchtlich, bei uns eine Ausnahme machten. Nathaniel stand auf, aber Caleb setzte sich schon in Bewegung. »Ich nehme es entgegen. Scheine ja sonst zu nichts nütze zu sein.« Er stellte seine Tasse auf die Kochinsel, schob sich zwischen uns hindurch, und verschwand im Wohnzimmer.
     
    »Was hat er denn heute?«, fragte ich. Igor antwortete: »Er wollte sich an Claudia ranmachen.« »An mich auch«, sagte Cherry
     
    Ich sah von Cherrys lächelndem zu Claudias finsterem Gesicht. »Und er hat weder ein blaues Auge noch eine Platzwunde?«
     
    »Das war nicht erforderlich«, sagte Claudia. »Ein paar sehr deutliche Worte haben gereicht.« Bei ihrem Tonfall wurde mein Blick kalt. Ich weiß nicht, ob je eine Frau diese Wirkung auf mich gehabt hatte, und ich fand es umso irritierender, als sie von einer Frau erzeugt wurde. Sexistisch, aber wahr.
     
    Claudia schnupperte, dann sah ich alle anderen auch etwas wittern. Sofort brach Bewegung aus. Claudia sprang auf, ergriff mich am Arm - am Waffenarm - und zog mich zur hinteren Küchenwand. Die Pistole hatte sie schon in der Hand. Ich riss mich von ihr los. Igor bewegte sich parallel zu ihr, sodass sie beide vor mir standen und mir den Blick verstellten. Auch er hatte die Waffe gezogen. Ich wollte gerade fragen, was eigentlich los sei, da roch ich es auch: den modrigen Gestank von Schlangen.
     
    Ich hatte die Browning in der Hand und auf den Küchendurchgang gerichtet, als dort der erste Schlangenmann erschien und Caleb vor sich herschob, indem er ihm eine abgesägte Schrotflinte an den Kiefer drückte. »Wenn sich einer bewegt, ist er tot.«
     

40
     
    Wir erstarrten. »Niemand braucht zu sterben«, sagte der Schlangenmann und blickte mich mit einem großen, kupferbraunen Auge an. Der breite schwarze Streifen entlang der Augen sah aus wie dramatisches Make-up. Narben waren keine zu sehen. Er war kleiner und schien mir noch jung zu sein. Das schuppige Gesicht gab sich Mühe, zu lächeln, aber ein Schlangenmaul ist dafür nicht geschaffen. Seine Augen waren so ausdruckslos und fremdartig wie alles andere an ihm. »Unser Boss will nur mit Ms. Blake reden, das ist alles.«
     
    »Dann soll er zum Handy greifen und einen Termin vereinbaren«, erwiderte ich. Ich blickte am Lauf der Browning entlang auf eine Stelle in der Brustmitte, die weit genug von Calebs Kopf entfernt war, dass ich mir um ihn keine Sorgen machen musste, aber nah genug an der Kehle, dass meine Munition seinen Gegner köpfen würde. Wenn er nur mal kurz den Lauf von Calebs Kiefer nähme. Eine abgesägte Schrotflinte mit Silberschrot und ein aufgesetzter Schuss, da wäre es mit Caleb vorbei.
     
    Ich konnte ihn nicht besonders gut leiden, aber es ging auch nicht an, dass die Schurken ihm den Kopf wegpusteten, oder?
     
    »Er glaubte nicht, dass Sie kommen würden«, hielt mir der Schlangenmann entgegen.
     
    »Sie ziehen wieder ab, lassen ihn hier anrufen, und ich verspreche, mir die Sache angemessen zu überlegen.« Ich klang sehr ruhig, weil ich so flach wie möglich atmete und auf

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