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Anita Blake 12 - Nacht der Schatten

Anita Blake 12 - Nacht der Schatten

Titel: Anita Blake 12 - Nacht der Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laurell K. Hamilton
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können.
     
    Jean-Claude redete leise und drängend auf Asher ein. Sie sprachen Französisch, und ich verstand es noch immer nicht so gut, dass ich mehr als ein, zwei Worte aufschnappte. Allerdings verstand ich den Namen Belle ein paar Male.
     
    Dann fragte Asher auf Englisch: »Erinnerst du dich an Marcel?« »Oui. Er verfiel in einer Nacht dem Wahnsinn und erschlug seine gesamte Entourage.« »Einschließlich seines menschlichen Dieners«, sagte Asher, »sodass er selbst ebenfalls starb.«
     
    Die beiden Vampire blickten sich eindringlich an. »Niemand ist je darauf gekommen, wie es dazu kommen konnte«, sagte Jean-Claude.
     
    »Es passierte ganz zufällig«, fuhr Asher fort, »zwei Nächte bevor er Belle um ihren Ratssitz bringen wollte.«
     
    Jean-Claude nahm Ashers ausgestreckte Hand und ließ sich von ihm aufhelfen. Asher musste ihn unter dem Ellbogen stützen. »So zufällig, dass viele versuchten, ihr nachzuweisen, dass sie ihn vergiftet oder irgendetwas anderes mit ihm gemacht hatte«, sagte Asher.
     
    Jean-Claude nickte und fasste sich an die Stirn, als wäre ihm immer noch schwindlig. Ich spürte nichts; meine Nekromantie schützte mich vor Belles Einfluss. »Sogar der Rat versucht, ihr eine Schuld nachzuweisen, aber vergeblich«, sagte Jean-Claude.
     
    »Haben sie auch eine Hexe engagiert, um mögliche magische Tricks auszuschließen?«, fragte ich. Mir war weder schwindlig, noch hatte ich weiche Knie. Nathaniel und Jason kamen vom Boden hoch, ebenfalls unbeeinträchtigt, außer dass Jason dieses dümmliche Grinsen hatte wie häufig nach einem Machtausbruch.
     
    Die Vampire sahen mich groß an. »Non«, antwortete Asher, »Daran hat niemand gedacht.« »Aber warum denn nicht?«
     
    »Weil Belle gar nicht fähig sein sollte, das mit einem Meister meiner Position zu machen, nicht wenn er von ihrer Blutlinie abstammt und erst recht nicht, wenn er nicht von ihrer Blutlinie abstammt.«
     
    »Das ist unmöglich«, bekräftigte Asher.
     
    »Es ist offenbar sehr wohl möglich«, hielt ich ihnen entgegen, »denn schließlich habe ich sie in flagranti ertappt.« »Wer ist Belle?«, fragte Micah mit knurrender Leoparden stimme.
     
    Ich drehte mich langsam zu ihm um. In meinem Gesicht musste sich etwas Drohendes gezeigt haben, denn Merle stellte sich sofort vor ihn, und plötzlich waren auch die beiden Werratten alarmiert und rückten neben mich. Ich wusste nicht, was ich darauf sagen wollte, vermutlich etwas wirklich Ärgerliches, aber Micah kam mir zuvor.
     
    »Er hat mir die Drosselvene durchgebissen, Anita. Ich darf mich wohl verteidigen, wenn mir jemand die Kehle rausreißen will.« »Bedenke, dass ich sein menschlicher Diener bin. Ich sterbe mit ihm.«
     
    Er kam auf Leopardenpfoten hinter Merle hervor. »Soll ich also zulassen, dass er mich umbringt?«
     
    »Nein«, sagte ich, »nein, aber die Verletzung war nicht lebensbedrohlich. Das hast du bereits bewiesen. Du hast keinen Kratzer mehr an dir.«
     
    »Ich habe die Verletzung geheilt, ja, aber das hätte nicht jeder Gestaltwandler gekonnt. Eine Vanipirwunde ist wie eine Verletzung mit Silber, sie kann tödlich sein, und bei den meisten von uns dauert die Heilung so lange wie bei einem Menschen.« Er stand dicht vor mir, und seine goldgrünen Augen funkelten vor Zorn. »Er wollte mich töten, Anita, mach dir nichts vor.«
     
    » Er hat recht, ma petite, ich hätte ihm die Kehle herausgerissen.« Ich drehte mich zu Jean-Claude um. »Was sagst du da?«
     
    »Ich sah ihn auf dir liegen und die Eifersucht überschwemmte mich. Ich wollte ihn umbringen, ma petite. Er hat sich verteidigt.« »Der Kampf war vorbei; er hätte dir den Hals nicht mehr aufzuschlitzen brauchen.«
     
    Jean-Claude sah an mir vorbei zu Micah, und sein Gesicht sprach von ... Respekt, glaube ich. »Wenn es umgekehrt gewesen wäre, wäre mir auch nichts anderes übrig geblieben als deutliche ...«, er verwarf mehrere Varianten, »Gegenwehr.«
     
    »Gegenwehr? Er hat dir fast die Kehle durchgeschnitten-« »Nachdem ich ihm dasselbe antun wollte.« Ich schüttelte den Kopf. »Nein, nein, ich finde nicht -«
     
    »Was, ma petite ? Willst du wirklich behaupten, du hättest ihn nichterschossen, wenn er versucht hätte, dich umzubringen?«
     
    Ich holte Luft, um zu widersprechen, setzte noch einmal und stockte. Ich blickte abwechselnd mal den einen, mal anderen an. »Tja, na gut.«
     
    »Der Nimir-Raj hat seinen Standpunkt deutlich gemacht, ma petite. Er ist bereit bis zu einer

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