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Anita Blake 12 - Nacht der Schatten

Anita Blake 12 - Nacht der Schatten

Titel: Anita Blake 12 - Nacht der Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laurell K. Hamilton
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bestimmten Grenze gefällig zu sein; jenseits der Grenze gibt es kein Pardon.« Micah nickte, bei seinem pelzigen Äußeren eine sonderbare Geste. »Ja.«
     
    »Du verhältst dich nach derselben Regel und ich ebenfalls~. Wir drei ziehen nur die Grenze an unterschiedlichen Stellen. Aber für uns alle ist sie vorhanden.« »Wie könnt ihr beide nur so nüchtern damit umgehen? Ihr wärt fast gestorben.«
     
    Sie sahen sich an, an mir vorbei, und da lag etwas in ihrem Blick, eine geheime Männersache, die ich bestimmt nicht verstand, weil ich eine Frau war, und die sie mir auch nicht erklären könnten. Und das sagte mir alles.
     
    »Oh, na schön, großartig, ihr Kerle bringt euch beinahe um, und das macht euch dann zu Kumpels.«
     
    Jean-Claude mit seinem blutigen Gesicht zuckte auf diese wunderbar französische Art mit den Schultern. »Sagen wir, wir sind zu einer Einigung gekommen.« Micah pflichtete ihm bei. »Oh Mann, nur Männer können auf so was eine Freundschaft aufbauen.«
     
    »Du bist doch mit Monsieur Edward befreundet. Habt ihr anfangs nicht auch einer den anderen umbringen wollen?«, fragte Jean-Claude. »Das ist etwas anderes«, sagte ich. »Inwiefern?«
     
    Ich setzte zu einer Erklärung an, überlegte es mir aber noch einmal. Es hätte zu albern ausgesehen. »Na schön. Und was jetzt? Wollt ihr euch küssen und wieder vertragen?«
     
    Sie sahen sich an, und wieder wechselten sie einen bedeutungsvollen Blick, nur die Bedeutung war jetzt eine andere. »oh Mann«, sagte ich.
     
    »Wir sollten uns erst einmal entschuldigen«, sagte Jean-Claude. »Ich bitte vielmals um Verzeihung für meine mangelnde Selbstbeherrschung.«
     
    »Ich auch«, sagte Micah. Dann fügte er hinzu: »Und es tut mir leid, dass ich versuchen musste, dich zu töten.« Eine interessante Formulierung. Nicht: tut mir leid, dass ich dich beinahe getötet hätte, sondern: dass ich versuchen musste, dich zu töten. Da sah ich wohl Micahs rücksichtslose Seite. Sie war nicht größer als meine, störte mich aber trotzdem. Warum, war mir nicht klar, aber so war es.
     
    Ich wusste nicht, was ich tun sollte, darum beschloss ich, zur Tagesordnung überzugehen. »Geht es dir gut genug, um Damian zu helfen?«
     
    »Meine Reserven sind verbraucht, ma petite. Ich werde mich erst sättigen müssen.« Er hob die Hand. »Nicht die Ardeur, nur meinen Blutdurst.« Nur, sagte er.
     
    »Mein Angebot steht noch«, sagte Micah. »Nein, Micah«, schaltete sich Merle ein. Micah fasste ihn am Arm. »Keine Sorge.«
     
    »Hast du keine Angst, dass ich es noch mal probiere? Ich würde auf deinen Leibwächter hören.«
     
    »Du hast gesagt, wir seien zu einer Einigung gekommen.« »Das ist wahr.« Sie blickten sich prüfend an, und ich konnte fast den Testosteronspiegel steigen hören.
     
    Micah lächelte oder versuchte es zumindest. In halber Leopardengestalt war es mehr ein Zähnefletschen, Reißzähne in schwarzem Fell. »Wenn du noch mal versuchst, mich so beißen, sollte es besser zum Vorspiel gehören, sonst bringe ich dich um.«
     
    »Wenn es dir gefällt, dann mit Vergnügen«, sagte Jean-Claude. Dann lachte er, und es hatte diesen fühlbaren Klang, der die Haut streichelt und mir Schauder über den Körper jagt. Micah reagierte darauf verblüfft. Er hatte Jean-Claude noch nicht lachen hören. Wenn er schon das Lachen für sensationell hielt, tja, dann hatte er das Beste noch vor sich.
     
    »Ich danke dir für das äußerst großzügige Angebot«, sagte Jean-Claude. »Aber beim Speisen ziehe ich glatte Haut dem Pelz vor.«
     
    »Kein Problem« , antwortete Micah, ließ Merles Arm los und legte seine magische Schnellverwandlung hin. Sein Fell versank in gebräunter Haut wie Steine in Wasser. Er stand nackt und makellos da; von dem Kampf war keine Narbe zurückgeblieben. Weder seine Kleidung noch sein Haargummi hatten die Verwandlungen überstanden. Nur den Haaren sah man noch an, dass er sie in nassem Zustand zusammengebunden hatte. Sie fielen locker, rahmten sein Gesicht aber bessrer ein, sodass seine feinen Züge und die wunderschönen Augen besser zur Geltung kamen.
     
    Ich hörte jemanden nach Luft schnappen, aber nicht mich. Ich glaubte nicht, dass es Jean-Claude war, war mir aber nicht sicher. Egal, ich wollte es gar nicht wissen.
     
    »Dir ist nicht einmal schwindlig, oder?«, fragte Jean Claude. Micah schüttelte den Kopf.
     
    Jean-Claude zog die Brauen hoch, senkte den Blick, rang um ein ausdrucksloses Gesicht, doch er brauchte

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