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Ankunft

Ankunft

Titel: Ankunft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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Muskelschwellungen und wundgescheuerten Stellen geführt.
    Man beschloß, daß Ezra gleich nach dem Entladen
    mit den größeren Schiffen in See stechen sollte; deren Tempo richtete sich dann einzig nach den beiden Del-79
    phinschulen, die als Eskorte mitschwammen. Jim würde mit den kleinen Booten nachkommen, begleitet von der Mehrzahl der Delphine. Die winzigen Segeljollen ließ man entweder am Fluß zurück oder nahm sie in Schlepp.
    Das schlechte Wetter hielt an, und in die rauhe See hätten sich nur die ganz ausgefuchsten Segler gewagt, deshalb kampierte man weiter am Paradiesfluß-Gut.
    Eine gute Nachricht kam von den Kunststoffexperten, Andi Gomez und Ika Kashima. Sie benutzten die freie Zeit dazu, Plastikhüllen für sämtliche Segel anzu-fertigen und alle offenen Bootskajüten mit Türen zu versehen. Ika fand eine ethnische Lösung für das Problem, wie man nahezu fünfhundert Crewmitglieder und Passagiere vor dem Fädenfall schützen konnte: Eine Kopfbedeckung aus Plastik, geformt wie ein ausladender Kegel, mit breiten Bändern und einem nach unten gebogenen Rand. Der Durchmesser des Konus
    mußte weit genug sein, um die Schultern abzuschirmen, und die Riemen wurden unter dem Kinn zusam-mengebunden.
    Sowie jemand im Wasser trieb, ausgestattet mit der
    obligatorischen Rettungsweste, rutschten die Fäden von den ›Kulihüten‹ ab und ertranken, falls sie nicht von den Fischen gefressen wurden, die scharenweise herbeiströmten, wann immer Fädenschauer über einem Gewässer niedergingen. Selbst die Delphine delektierten sich an diesem ungewöhnlichen Futter.
    Die Menschen am Paradiesfluß hielten Ikas Kegelhut
    für wesentlich besser als die Metallplatten, mit denen 80
    sie sich bisher abgeschirmt hatten, wenn sie von einem Fädenfall überrascht wurden. Peinlich berührt von dem überschwenglichen Lob, erklärte die zierliche Eu-rasierin, daß die Idee für diesen Entwurf nicht von ihr stammte.
    »Na ja, diese sogenannten Kulihüte dienten ihr als
    Vorbild«, mischte sich Andi ein. »Sowie wir Muster—
    stücke angefertigt haben, müßte die Massenproduktion wie am Schnürchen laufen.« Sogleich machten sie sich an die Arbeit.
    »Zum Glück setzt sich unsere Kolonie aus Leuten der unterschiedlichsten Kulturkreise zusammen«, wandte
    sich Jim an die verlegen dreinblickende Ika. »Wer hätte gedacht, daß etwas so Simples wie ein Strohhut, der auf der Erde von Asiaten getragen wurde, die auf Reisfel-dern arbeiteten, hier bei uns auf Pern zu einem lebens-rettenden Gegenstand wird. Das war genial, Ika! Wir alle sind dir zu Dank verpflichtet.«
    Sie schenkte ihm ein schüchternes Lächeln, ehe sie
    sich wieder zu Andi gesellte; doch ihr Ehemann, Ebon Kashima, stolzierte fortan durch das Camp, als hätte er diesen Geistesblitz gehabt.
    »Jetzt müssen wir noch unsere wackeren Seeleute soweit bringen, daß sie ihre Angst überwinden, während eines Fädenschauers im Freien zu sein«, meinte Ezra.
    »Sie werden sich fürchten, egal, was für eine tolle Kopfbedeckung sie tragen.«
    »Ach was, Käpt'n«, hielt ihm einer der Fischer aus
    Sadrid entgegen. »Wenn es hart auf hart kommt und die Fäden vom Himmel regnen, springt man freiwillig ins 81
    Wasser, weil dies dann der einzig sichere Ort ist. Ich tat es auch, als wir einmal von einem Fädenfall erwischt wurden. Außerdem flattern hier massenhaft Feuerechsen herum. Kommen dann noch die wilden Echsen hinzu, die immer eintrudeln, sowie die ersten Sporen fallen, werden gar nicht mal so viele Fäden auf die Hüte treffen.«
    »Ein wenig angewandte Psychologie«, fand Jim,
    »und wir, die ein gutes Beispiel abgeben, müßten genü-
    gen, um keine Panik aufkommen zu lassen. Den Leuten bleibt ja gar keine Wahl, als sich notfalls ins Wasser zu begeben.«
    »Stimmt genau«, pflichtete Ezra ihm bei.
    »Mit der moralischen Aufrüstung sollten wir am besten gleich beginnen«, schlug Ben vor und gab den anderen Delphineuren einen Wink. Geschlossen zogen sie ab, um die Menschen auf alle Eventualitäten vorzubereiten.
    Als die ersten Kulihüte angefertigt waren und verteilt werden sollten, erklärte sich der größte Teil der
    Bootsinsassen bereit, die Schutzmaßnahme anzuwen—
    den.
    »Ich säße lieber mit einem Flammenwerfer in einem
    Schlitten«, vertraute ein Passagier einem anderen an, so vernehmlich, daß Jim es hören konnte.
    »Klar, aber das Boot hat achtern und am Bug jeweils einen überdachten Hohlraum. Wenn wir uns darunter
    verkriechen, kann uns nichts

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