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Ankunft

Ankunft

Titel: Ankunft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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Menge beibringen.«
    Noch am selben Abend beriet sich Jim mit Kaarvan
    über dieses Thema, und ab sofort erhielten alle
    regulären Delphineure einen dreitägigen Landurlaub. Da Anna als Ersatz-Schwimmerin fungierte, war sie von
    dieser Regelung nicht betroffen und blieb an Bord der Cross, als die anderen sich an Land begaben, doch Jim übernahm das Kochen und rühmte sich, aus ihren be-grenzten Vorräten annehmbare Mahlzeiten zubereiten zu können.
    »Wie kommt es, daß du so gut kochen kannst?« wunderte sich Theo und lobte überschwenglich die gefüllten Fischrouladen, die er servierte. »Warst du verheiratet?«
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    »Ich? Nein, das ist nicht der Grund für meine Koch—
    künste.« Er schmunzelte.
    Er genoß die nächsten Tage. Um ihren Proviant zu er-gänzen, fing er von Bord aus Fische und ließ Dart in einem Netz frisches Obst bringen. Außerdem fühlte er sich in Theos Gesellschaft wohl; und er freute sich, als sie sich von ihm ein Lesegerät und das Band mit der Dokumentation über die Evakuierung von Dünkirchen borgte.
    »Bei uns lief die Geschichte umgekehrt ab, indem
    eine Bootsflotte von Menschen und Delphinen gerettet wurde«, meinte sie. »Aber das Staunen darüber, daß
    man überlebt hat, war wohl in beiden Fällen das gleiche.«
    Lächelnd sah Jim auf sie hinunter. Er wußte genau,
    was sie meinte. In der Tat wünschte er sich beinahe, daß ihrer beider Genesung noch recht lange dauern würde.
    Doch er spürte, wie seine Kräfte zurückkehrten, und trotz des in Gel geschienten Arms schwamm er täglich ein paar Runden um die Southern Cross.
    Beth fand, er hätte ein paar Pfund zugenommen, und
    sie versicherte ihm, daß der Knochenbruch problemlos verheilte. Auf Theos Drängen hin versiegelte die Ärztin gründlich ihre Hautabschürfungen, und dann ließ sich die Delphineurin gemeinsam mit Jim auf den Wellen treiben, während Dart ihnen unter lautem Gequietsche Gesellschaft leistete.
    »Dart ist viel besser als die Southern Cross«,
    bemerkte Theo einmal, nachdem sie sich mühsam die
    Strickleiter hochgehangelt hatte. Ihre Verletzungen 115
    machten ihr schwer zu schaffen, nur im Wasser gewann sie einen Teil ihrer natürlichen Geschmeidigkeit zurück.
    »Und warum?« erkundigte sich Jim überrascht.
    »Mit Dart kann man sich unterhalten, sie gibt einem Antwort«, erklärte Theo, während sie sich vorsichtig auf der Sitzbank in der Plicht niederließ.
    »Du glaubst also, zwischen mir und meinem Schiff
    gäbe es keine Kommunikation?«
    »Gibt es denn eine?«
    »Auf ihre Weise spricht die Southern Cross mit mir.
    Wie jetzt zum Beispiel«, antwortete er, mit seinem ganzen Körper die Schaukelbewegung des Bootsrumpfs
    aufnehmend. Er beugte sich vor und klopfte mit den
    Fingerspitzen gegen das Barometer. In diesem Augenblick kam eine Nachricht über das Funkgerät.
    »Eine Sturmfront rückt auf euch zu, Jim«, meldete
    Kaarvan. »In schätzungsweise einer Stunde ist sie bei euch. Braucht ihr Hilfe?«
    Plötzlich schnellte Dart aus dem Wasser. Auf der
    Schwanzflosse tänzelnd, schnatterte sie so aufgeregt drauflos, daß Jim kein einziges Wort verstand. Doch Theo hatte keine Mühe, Darts quirlige Sprechweise zu entschlüsseln.
    »Sie sagt«, dolmetschte Theo grinsend, »daß das Meer sich verändert. Die Wellen schlagen höher, und ein Unwetter zieht auf.«
    »Nun, wir wissen, daß das stimmt.« Jim erwiderte ihr Grinsen. »Ich schließe rasch die vorderen Luken. Unser 116
    Ankerplatz erlaubt es uns, das Unwetter in aller Ruhe abzuwarten. Wir können also getrost hier bleiben.«
    »Soll ich dir zur Hand gehen?«
    »Nein. Aber verzieh dich lieber unter Deck, bevor das Boot zu stark schaukelt.«
    Theo schnitt eine Grimasse; doch fügsam schwenkte
    sie die Beine auf den Boden und hievte sich vorsichtig hoch.
    Während Jim die Luken dichtmachte und die Geräte
    an Deck überprüfte, sah er, daß am Strand gleichfalls Maßnahmen gegen den Sturm getroffen wurden.
    Rückenflossen flitzten behende durchs Wasser, als die Delphine ihre menschlichen Partner an Land brachten.
    Eine nicht von Delphineuren begleitete Schule – Jim glaubte Kibby zu erkennen, die mit hohen Sprüngen
    ihre Gruppe anführte – steuerte geradewegs in die Un-wetterfront hinein, um Kaarvan mit den neuesten
    Nachrichten zu versorgen.
    »Da draußen im Wasser mit Dart würde ich mich
    sicherer fühlen«, gestand Theo und sah Jim finsteren Blickes an, als er zu ihr in die Messe kam. Sie hatte den Tisch gedeckt und eine Kanne Klah

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