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Ankunft

Ankunft

Titel: Ankunft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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Zeit, daß die Menschen flügge werden und das übervölkerte Fort verlassen.
    Jetzt, wo allmählich das Trauma abklingt, das viele Leute nach dem ersten Fädenfall und der Fieberepidemie quasi gelähmt hat, kann man nur wünschen und hoffen, daß euer Beispiel möglichst viele Nachahmer findet.«
    »Ich glaube, vom Weyr kommen noch mehr Leute als
    nur Sean und Sorka«, warf Ongola ein, der die Augen mit seiner großen Pranke beschattete und nach oben
    spähte.
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    Alle reckten den Hals, um zu beobachten, wie goldene, bronzefarbene, braune, blaue und grüne Drachen sich auf der Spitze des Kliffs niederließen – behutsam, wie Red hoffte, um die Sonnenkollektoren nicht zu beschädigen.
    »Das kann ja heiter werden«, meinte Red schmunzelnd. »Ein erhebender Anblick, nicht wahr?«
    »Wo sind denn die Reiter?« wunderte sich Zi.
    »Wir wollten dein Vieh nicht schon wieder er—
    schrecken, Red«, verkündete Sean, der aus der Burg geschlendert kam, neben sich Sorka, die ihren Jüngsten auf dem Arm trug. Hinter ihnen tauchten die übrigen Reiter auf. »Zur Feier des Tages sind wir mit einem halben Geschwader angetreten.«
    Nun erschienen auch Mairi und die restlichen Leute, die sich noch in der Festung aufgehalten hatten.
    »Sie sind zu Fuß die Treppe hinuntergestiegen«, bemerkte sie beiläufig, während sie gleichzeitig versuchte, Sorka das Kind abzunehmen. »Jetzt weiß ich endlich, wieso du darauf bestanden hast, bis an die Oberkante des Kliffs Stufen in den Stein zu schlagen, Red. Die Treppe ist nicht nur dazu da, um einen Zugang zu den Sonnenkollektoren zu gewähren.« Sie wandte sich an Cecilia. »Wir waren gerade mit dem Saubermachen der obersten Stockwerke fertig, als er unbedingt die Treppe anlegen wollte, und alles war wieder voller Staub. Ist der Kleine nicht süß, Sorka? Wie heißt er denn?«
    »Ezremil«, antwortete Sean, die Betonung auf die erste Silbe legend. Es dauerte eine Weile, bis jeder
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    begriff, daß er die Namen der beiden größten Helden der Kolonie miteinander verbunden hatte.
    Mairis Augen füllten sich mit Tränen. »Ich muß
    schon sagen, das gefällt mir.«
    »Mir auch«, stimmte Ju Benden ein und unterdrückte
    ein Schluchzen, ehe sie sich ein Lächeln abrang. »Viel besser, als hätten sie den Jungen Ezra, Keroon oder Emile genannt. Wir sollten ruhig mehr Namen erfinden, die für Pern typisch sind.«
    Paul legte einen Arm um die Schultern seiner Frau
    und lächelte sie liebevoll an. »Eigentlich könnten wir auf Nachnamen ganz verzichten. Ezremil von Fort-Weyr! Ryan von …« Paul wandte sich an Red. »Wie soll eure Niederlassung überhaupt heißen?«
    Red zuckte die Achseln. »Uns fällt schon noch was
    ein. Irgend jemand wird schon auf den richtigen Namen kommen. Was ist, können wir jetzt endlich die Tür
    einhängen?«
    Da die Drachen außer Sichtweite der Tiere waren,
    ließ Red Brian die Ochsen holen, die die schwere Tür hochhieven sollten. Auf dieses Signal hin versammelten sich alle vor der Burg. Red merkte, daß Mairi ein wachsames Auge auf ihre jüngsten Enkelkinder hielt.
    Einer von Brians Sprößlingen war von der vorwitzigen Sorte und mußte bei allem immer der erste sein. Wenn man ihn dann ermahnte, antwortete er, keiner hätte ihm gesagt, daß dies oder jenes verboten sei.
    Unter Peitschenknallen setzten sich die vier Ochsengespanne in Bewegung. Jedes Tier wurde zur Sicherheit von einem Mann geführt. Langsam hob sich die wuch-211
    tige Metalltür vom Schlitten. Als sie frei hing, schwenkten die von Peter Chernoff für diese Aufgabe ausgewählten Männer sie seitwärts, so daß man die Angeln ausfluchten konnte. Ein lautes metallisches Geräusch zeigte an, daß der Kontakt hergestellt war.
    »Halt!« brüllte Peter Chernoff und riß vehement
    beide Arme hoch. Die Ochsen blieben stehen. Dann
    schloß man die offenen Krampen, die beim Einrasten
    ein ohrenbetäubendes Getöse von sich gaben. »Lockerlassen!«
    Vorsichtig, Schritt für Schritt, wurden die Ochsen
    rückwärts geführt, damit das Gewicht allmählich von den Ketten des Hebewerks genommen wurde.
    Die Zuschauer, die vor Spannung den Atem angehalten hatten, brachen in lautes Jubelgeschrei aus.
    »Einen Moment noch!« gebot Peter Einhalt. »Zuerst
    müssen wir sicher sein, daß sie auch …« – noch während er sprach, stemmte er sich gegen die massige Tür –
    »zugeht.« Die ehemalige Luftschleuse schwenkte so geschmeidig herum, daß ein Mann hastig beiseite springen mußte. Peter, der die Tür an der

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