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Ankunft

Ankunft

Titel: Ankunft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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belauschte sie die Drachen, die bereits aktiv waren, und fragte sich kurz, ob Sorka Faranth wohl
    nach den Spitznamen ausfragte.
    Das tut sie, erhielt sie Alaranths prompte Antwort, als ein Wust von Mitteilungen auf Torene einstürmte. Paß auf die linke Seite auf, F'mar! Fädenfall Richtung zwei Uhr, B'ref! Ein riesiger Klumpen über dir, D'vid. Firth, gib Obacht, mehr Deckung auf der rechten Seite! Die letzte Warnung erging vom Drachen des Weyrführers an den Drachen, den Shih Lao ritt.
    Torene kicherte. Diesen Namen konnten selbst die
    Drachen nicht abkürzen.
    Doch, bei ihnen heißt er S'lao, korrigierte Alaranth.
    Die Fäden kommen durch. Mach einen Schwenk nach rechts!
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    Sorka und Faranth hatten bereits abgedreht, und
    Torene folgte mit Alaranth. Aus Gewohnheit lauschte Torene mit halbem Ohr, während das Königinnengeschwader mit den Fäden kurzen Prozeß machte. Sie verschmorten zumeist einzelne Fäden, die die oberen Formationen der Kämpfer links liegen ließen, weil sie sich auf die Klumpen und wirren Knäuel konzentrierten.
    Faranth schickte ein paar der flinken grünen Drachen los, die die am äußersten Rand verirrten Sporen
    vernichten sollten, und Alaranth erhielt den Befehl, das Manöver zu überwachen.
    Manchmal schmerzte Torenes Nacken, weil sie unentwegt nach oben spähen mußte. Hin und wieder
    reckte Alaranth ihre vordere Rumpfpartie in die Höhe, so daß sich die Spannung linderte, aber lange hielt die Königin diese Körperstellung nicht durch.
    Ein Drache kreischte, und sofort hatte Alaranth das Tier identifiziert: Es war Siwith, P'ters Blauer.
    Eine seiner Schwingen ist verletzt, verkündete Alaranth. Wir müssen hin.
    Wir helfen euch, schlug Elliath vor, Uloas grüner Drache. Das Paar ging ins Dazwischen und tauchte unweit des abstürzenden Blauen wieder auf. Siwiths rechter Flügel war zerfetzt. Außerstande zu fliegen, trudelte er in einer Abwärtsspirale nach unten.
    Flammen spuckend eilten zwei Grüne herbei, um den
    beiden Königinnen den Weg freizuhalten.
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    Alaranth und Elliath hatten diese Übung während der vergangenen zwei Jahre so oft durchgeführt, daß es für sie fast eine Routineangelegenheit war. Zuerst drückte sich Torene flach gegen Alaranths Hals. Sie als die größere der beiden Königinnen glitt unter den her-abfallenden Blauen und stützte ihn mit ihrem Rücken ab. Torene spürte Siwiths glühenden Atem im Nacken und hoffte, sie würde nicht noch eine Reitmontur ein-büßen, weil der Flammenatem eines Drachen sie versengte. Über beiden schwebte Elliath, die klauenbe—wehrten Vorderbeine ausgestreckt, um Siwith am ge—
    sunden Flügel festzuhalten, falls er abglitt.
    Gut gemacht, lobte Carenath Alaranth.
    Siwiths qualvoll pfeifender Atem beruhigte sich ein wenig, als der kleine Bursche sich tapfer bemühte, die Schmerzen zu ertragen.
    Wir haben ihn, erzählte Alaranth ihrer Reiterin. Torene spürte, wie sehr sich ihre Königin anstrengte.
    Siwith, sagte Torene, versuch dich zu entspannen, während wir dich ins Dazwischen mitnehmen. Du bist in Sicherheit. Elliath, bereithalten zum Sprung ins Dazwischen … jetzt!
    Der Transfer nach Fort-Weyr war vollbracht. Gelegentlich geriet ein verwundeter Drache in Panik, weil er den Flug durch das Dazwischen nicht mehr selbst steuern konnte – mit ein Grund, warum sich die zweite Königin bereithielt, um ihn notfalls bei der Schulter zu packen. Doch Siwith blieb ruhig, und ohne Zwischenfall erreichten sie den Weyr. Durch das zusätzliche Gewicht strich sie dicht über den Boden dahin, doch die Landung 263
    vor dem bereitstehenden medizinischen Personal verlief glatt.
    »Alles in Ordnung bei dir, P'ter?« rief Torene über die Schulter. Der Gestank von verschmortem Leder
    stieg ihr in die Nase.
    »Ja. Danke, 'Rene! Fast hätte es mich erwischt. Ach, Siwith, gleich wird's dir besser gehen. Im Nu bist du wieder auf dem Damm!« P'ters Stimme klang rauh vor Besorgnis und Schmerz.
    «Warte, wir sind gleich da.«
    Alaranth schob ihren linken Flügel vorsichtig unter die schlaff herunterhängende verletzte Schwinge des Drachen. Elliath ergriff Siwith von der anderen Seite, und gemeinsam sorgten sie dafür, daß der Blaue behutsam auf dem Boden abgesetzt wurde. Mit Schläuchen spritzten die Sanitäter einen Sud aus Taubkraut auf die Unterseite der verätzten Membran. Dann versorgte man die Schwingenoberfläche. P'ter öffnete das Reitgeschirr und schmierte den Drachen mit schmerzstillender Heilsalbe ein. Siwiths klägliches

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