Ankunft
ruhig.
Als ob sie in einem Augenblick wie diesem Ruhe bewahren konnte. Zufallsprinzip – das war ja lachhaft.
Wütend funkelte Torene Sorka an und versuchte, deren Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen. Doch Sorka beugte sich über den Tisch und sprach mit Tarrie und Nora.
»Diejenigen von euch, die mit Sorka und mir hier
bleiben, dürfen jetzt gehen. Ich denke, die Mitglieder der neuen Weyr sollten sich jetzt zusammensetzen und feststellen, wer wohin geht. Die Leute von der Großen Insel versammeln sich an den Tischen hinten rechts; die Telgar-Bewohner setzen sich in die Mitte, und die Reiter von der Ostküste nehmen zu meiner Linken Platz.«
Während Sean in die verschiedenen Richtungen
deutete, fing er Torenes Blick auf. Seine Miene veränderte sich nicht – außer, daß er eine Augenbraue leicht hochzog. Sollte das eine Warnung sein, daß sie nicht öffentlich das ›Zufallsprinzip‹ anzweifelte? Wie konnte man eine derartige Verlosung manipulieren? Die Chancen, das verkehrte Los zu ziehen, standen vier zu eins.
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Sie schreckte aus ihren Grübeleien hoch, als sich
F'mar zu ihr herunterbeugte und seine Lippen bis dicht an ihr Ohr brachte.
»Ich hätte dich so gern zu meiner Weyrherrin gehabt,
'Rene«, flüsterte er. Ehe sie ihm seine Arroganz
vorhalten und ihn fragen konnte, wieso er davon ausging, daß er in Telgar Weyrführer würde, war er schon weitergegangen.
»Ist er unzufrieden?« erkundigte sich N'klas und
zeigte mit dem Daumen auf F'mar.
»Nein, nicht direkt«, antwortete Torene und lächelte halbherzig. »Seine Chancen, in Telgar Weyrführer zu werden, stehen nicht schlecht. Schau mal …« Mit einem Kopfnicken deutete sie auf einen der Telgar-Tische, an dem bereits Arna, Nya und Sigurd saßen.
Mit einem freudigen Ausruf begrüßte Torene Uloa
und danach Jean, Greteths Reiterin, um gleich darauf einen schmerzhaften Stich zu verspüren. Uloa und Jean wußten, daß Alaranth die erste Königin aus der Ostküsten-Clique sein würde, die zum Paarungsflug aufstieg. Auch Julie befand sich nicht im Rennen um den Posten der Weyrherrin, da ihre Königin gerade Eier gelegt hatte und sich erst in Monaten wieder paaren würde. Die anderen schienen Torenes Gedanken lesen zu können, denn Uloa beugte sich dicht zu ihr herüber.
»Sei froh, daß Alaranth die erste sein wird«, raunte Uloa ihr zu. »Besser du wirst Weyrherrin als ich. Du bist jung genug, um jede Situation zu meistern.«
»Das finde ich auch«, bekräftigte Jean ehrlich, um
gleich darauf die Stimme zu erheben. »N'klas, reich uns 281
doch bitte mal die Kanne mit dem Bier. Wer sind die anderen Geschwaderführer?« Sie blickte sich um,
während die Reiter den ihnen angewiesenen Tischen
zustrebten. »Außer dir, N'klas. Hallo, Jess. Du kommst mit uns? Großartig!«
Schüchtern betrachtete Torene den älteren Geschwaderführer, der einen bronzenen Drachen ritt.
Persönlich kannte sie ihn kaum, doch er genoß einen guten Ruf. David Caterel steuerte auf sie zu. Er und Polenth gehörten noch zu den ursprünglichen siebzehn Drachenreitern. Zu Torene war er immer freundlich gewesen, doch der Blick, mit dem er sie jetzt musterte, ließ sie erröten. Zumindest er wußte Bescheid.
Der junge Boris Pahlevi, der mit Gesilith eine
Blitzkarriere gemacht hatte, befand sich gleichfalls auf dem Weg zu ihnen. Und hinter ihm kam … Torene
blinzelte, doch in dem schlanken, jungen, rothaarigen Mann erkannte sie eindeutig Mihall, Brianths Reiter, der älteste Sohn der Weyrführer.
Nun ja, dachte sie, während ein eigenartiges Gefühl von ihr Besitz ergriff. Er ist einer der besten Geschwaderführer. Wieso machte es ihr dann etwas aus, ihn in ihrem Weyr zu haben? Sei nicht albern, du dumme Gans, schalt sie sich. Noch ist es nicht dein Weyr.
Er begrüßte sie mit einem knappen Kopfnicken und
setzte sich dann verkehrt herum auf einen Stuhl, die Arme auf der Rückenlehne abstützend. Das Bier, das
man ihm reichte, nahm er dankend an, nippte jedoch nur höflichkeitshalber an dem Getränk.
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Die Geschwaderzweiten und einige weitere Reiter
gesellten sich in lockerer Anordnung zu ihren Geschwaderführern, derweil sie lässig miteinander plauderten.
»So weit, so gut«, äußerte Uloa, während in ihren
schwarzen Augen der Schalk blitzte. »David, dein
Polenth ist der älteste Drache – möchtest du den Vorsitz über die erste Versammlung der neuen Weyrgefährten
übernehmen?«
»Warum sollte ich, da du für diese Aufgabe doch bestens geeignet
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