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Ankwin - Tod eines Kriegers (German Edition)

Ankwin - Tod eines Kriegers (German Edition)

Titel: Ankwin - Tod eines Kriegers (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Markus Mayer
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berufen von der Stadt Brakenburg zur Verteidigung des Berisi-Kriegers Garock-Kaa.« Sie verneigte sich vor Bungad.
    Nachdem Lavielle ihren Platz wieder eingenommen hatte, folgte Plikon der auffordernden Geste des Richters. Auch er ging langsam in die Mitte des Platzes.
    »Bürger von Brakenburg, hohes Gericht. Nach Erwägung aller zusammengetragenen Fakten bleibt mir nur Folgendes zu sagen. Ich gebe der werten Lavielle recht, wenn sie sagt, dass Garock nur in guter Absicht gehandelt hat.« Die Menge murmelte.
    »Ich gebe der Verteidigerin Recht, wenn sie sagt, die Stadtwache hat offensichtlich schwere Verfehlungen begangen und auch ich ersuche das hohe Gericht um eine genaue Prüfung der Unstimmigkeiten in den Reihen unserer Soldaten.« Plikon machte eine beinahe zu lange Pause.
    »Frau Lavielle ist aber der Meinung, Herr Garock sollte wieder auf freien Fuß gesetzt werden. Nun ..., trotz allen Edelmutes hat er doch, wenn man der Verteidigerin glauben darf, und ich habe keinen Grund, ihr nicht zu glauben, ohne fliehen zu wollen mehrmals die Stadtwache angegriffen und kaltblütig und ohne direkte Notwendigkeit einen Hauptmann der Stadtwache getötet. Letzteres aus Rache, was also Mord bedeutet.« Die Menge wurde zusehends lauter.
    »Ich beantrage die endgültige Festsetzung des Herrn Garock für zehn Jahre wegen der Angriffe auf die Stadtwache und des Mordes an Hauptmann Bakon!«
    Lavielle biss sich auf die Lippen. Das Gefährliche an der Situation war, dass die Menge irgendeinen Sündenbock wollte.
    »Theodus Plikon, Magier und königlicher Ankläger des hohen Gerichts von Brakenburg.«
    Lavielle war sich nun gar nicht mehr so sicher, ob sie auf ganzer Linie siegen würde. Sie wünschte, Ankwin wäre hier.
    Die Stimmung auf dem Platz war sonderbar angespannt. Alle Augen ruhten jetzt auf Richter Bungad.
    Der saß völlig regungslos auf seinem Sitz und starrte durch die Binde ins Leere. Lediglich an seinen Lippen konnte man sehen, dass er nachdachte. Er hatte die Unterlippe leicht nach vorne geschoben.
    Nach endlosen Augenblicken erhob sich der Richter langsam und stellte sich neben die Sanduhr.
    »Bürger Brakenburgs, vernehmt das Urteil des königlichen Gerichts.« Auf dem Platz herrschte Totenstille.
    »Der verantwortliche Stadtkommandant Schiwett ist tot, der verantwortliche Hauptmann Bakon ist tot. Ihre offensichtlichen Verfehlungen sind mit ihrem Tod gesühnt und die Stadtwache hat nichts mehr damit zu tun.
    Der ausländische Krieger Garock wird freigelassen unter der Bedingung, die Stadt nur mit Erlaubnis des Rates zu verlassen. Frei ist er erst dann, wenn er seinen Namen in Brakenburg wieder reingewaschen hat.
    Ihm ist verboten, eine Waffe zu berühren, es sei denn, er wird wider das Recht angegriffen oder er ist der Einzige, der helfen kann. Er wird auf mindestens zehn Jahre der Gilde der Heiler unterstellt, wo er ohne Lohn Dienst an der Stadt Brakenburg und ihren Bürgern tun soll.«
    Bungad wandte sich das erste Mal in diesem Prozess direkt Garock zu und nahm seine Binde ab. »Ihr, Krieger, ... », der Richter sprach beinahe heißer, während er leicht mit dem Kopf nickte, »... nehmt Ihr das Urteil an? Und ich will ein deutliches Ja.«
    Wieder entstand eine Pause und Tausende Augen wanderten zu dem sonderbaren Hünen.
    Der richtete sich zu seiner vollen Größe auf und erwiderte Bungads Blick völlig ungerührt. »Ja.«

Der Gastwirt
    (Brakenburg im Herbst)
    Ohne die großen Diener am Eingang zu beachten, schritt Theodus zielstrebig auf den Eingang zu. Einer der Männer drehte sich zur Tür und öffnete sie.
    »Guten Abend, ehrenwerter Theodus.«
    »Guten Abend, Irias.« Theodus hatte seinen Schritt nicht einmal verlangsamt und passierte den Diener.
    Dem Magier schlug eine feuchte Hitze entgegen, wie sie in von Menschen überfüllten Räumen herrschte. Er stand in einem kleinen Vorraum, der durch einen schweren Vorhang vom Haupthaus abgetrennt war. Ein weiterer Bediensteter hielt ihn für Theodus zur Seite, als die Eingangstür wieder geschlossen war.
    Begleitet von einem gedämpften Stimmgewirr wallte noch mehr stickige Luft durch die Öffnung. Der Geruch von Bienenwachskerzen, deftigen Speisen und Holzfeuer lag in der Luft. Der alte Magier spürte das Loch unter seine Bauchdecke wieder überdeutlich und das Wasser floss ihm im Munde zusammen.
    Saroh, die rechte Hand des Hausherrn, begrüßte ihn überfreundlich und, nachdem Theodus um Mantel, Stock und Hut erleichtert worden war, führte ihn der

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