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Ankwin - Tod eines Kriegers (German Edition)

Ankwin - Tod eines Kriegers (German Edition)

Titel: Ankwin - Tod eines Kriegers (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Markus Mayer
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ganze Weile daran herumnesteln, bis er das Eisen endlich gelöst hatte.
    Er hörte, wie verschiedene Männer sich im Kampf absprachen. Er tippte auf eine Landpatrouille. Der Hektik nach zu urteilen waren die Männer überrascht.
    Vereinzelt konnte er auch den Vater der Sippe, Fered, hören, der den anderen irgendwelche unverständlichen Anweisungen gab. Bermeer spürte, dass der Mann dringend Hilfe benötigte. Der Jäger war nun wieder auf den Beinen.
    Wieder landeten zwei Wurfgeschosse ganz in seiner Nähe. Es handelte sich wohl um Speere. Die alte Wina schien jetzt noch lauter zu klagen.
    Erneut rannte Bermeer los. Das erste Stück musste er stark humpeln. Der Schmerz im Knöchel war heftiger als erwartet und schoss Bermeer weit ins Bein nach oben. Ein dumpfer Schlag und ein metallisches Klingen. Bermeer versuchte, trotz des Schmerzes, das Tempo zu steigern. Es waren vielleicht noch hundert Schritte. Wieder ein dumpfes Scheppern, das aus dem Kampflärm heraus stach.
    Jetzt konnte er rechts von sich etwas weiter entfernt den Waldweg erkennen. Das Lager konnte nun nicht mehr weit sein. Stille! Jemand rief etwas. Er verstand nur ‚Mädchen’. Es ging sicher um die kleine Sirif.
    Er versuchte, so schnell aber auch so lautlos wie möglich, den Rest des Weges bis zur Senke zu meistern. Stille bedeutete, der Kampf war vorbei oder aus irgendeinem Grund unterbrochen worden. Entweder waren schon alle tot oder er konnte noch etwas retten. Mit aller Gewalt unterdrückte er sein Keuchen und brachte so seinen Herzschlag wieder etwas herunter. Bermeer war schon oft in brenzligen Situationen, doch noch nie war er auch für andere verantwortlich gewesen.
    Eigentlich war er immer derjenige gewesen, der jemanden überfallen hatte. Bermeer wusste nicht recht, wie er reagieren sollte. Er brauchte mehr Informationen, bevor er sich zu erkennen gab, und entschloss sich, einen Baum zu erklimmen.
    Da näherte sich eine Kutsche. Die Hunde winselten und bellten. Noch ein paar Äste. Noch ein bis zwei Armlängen höher. Jetzt konnte er alles sehen.

Schalk im Nacken
    (Birgenheim im Winter)
    Eigentlich hatte dieser Tag für Farig sehr angenehm begonnen. Die Magd, die ihm gestern Nacht zu Willen war, hatte seine Erwartungen weit übertroffen. Vom Vorabend waren noch Starkbier und Braten übrig gewesen, er war jetzt noch satt vom Frühstück. Der Fürst hatte ihm gut gelaunt sein bestes Pferd für seinen wöchentlichen Kontrollritt durch die Ländereien zu Verfügung gestellt. Die Jagd war ausnehmend erfolgreich für diese Jahreszeit verlaufen, was wieder ein gutes Abendessen versprach.
    Schließlich hatte er im Dorf von dem stotternden Dorftrottel erfahren, dass der Halbe gestorben war. Auch von den Fremden hatte er gehört, allerdings nicht viel. Das bereute er jetzt.
    Er spürte deutlich die Klinge knapp unterhalb seines Kehlkopfes. Eine leichte aber kühle Brise zog ihm unangenehm über die verschwitzten Haare. Sein Helm lag irgendwo im Schnee.
    »Brav und munter Waffen runter.«, sagte eine ältere, leicht kratzige Stimme hinter ihm deutlich, ohne wirklich laut zu sein. Dann folgte ein eigenwilliges Gekicher, dass Farig nicht recht einzuordnen wusste. Entweder war der Besitzer des Dolches nicht ganz bei Trost oder tatsächlich erheitert. Farig tippte auf die zweite Möglichkeit, denn der Mann musste vom First der Hütte gute zwei Pferdelängen weite gesprungen sein und war exakt hinter ihm auf seinem Pferd zum Stehen gekommen. Offensichtlich ein äußerst körpergewandter Kämpfer.
    Nach einem kurzen Moment nickte Farig und war gleichzeitig bemüht, sich nicht an der scharfen Klinge zu verletzen. »Tut, was er sagt.«
    Die langen Speere und die Armbrust wurden wieder nach oben genommen. Die Reiter starrten den Neuankömmling unschlüssig an. Es war ein Mann mittleren Wuchses. Unter seinem bunt gefleckten Lederwams konnte man seine körperliche Verfassung nur schwer ausmachen. Seine Beinkleider jedoch lagen eng an, sodass die drahtigen Beine gut zu erkennen waren. Seine Füße steckten in sehr elegant geschnittenen, kurzen Lederstiefeln, die ein Vermögen gekostet haben mussten. Er schien kurzes Haar zu haben, denn unter einer ebenso bunten Lederkappe mit drei langen Federn schaute nur ein kurzer, schmaler Zopf heraus, in den allerlei glitzernde Schmuckstücke und Lederbänder eingeflochten waren.
    »Armbrust entspannen, Ihr Mannen,
    sonst lebt dieser Reiter nicht lange weiter. Hi, hi.«
    Mit geübten Griffen entspannte der Armbrustschütze

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