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Ankwin - Tod eines Kriegers (German Edition)

Ankwin - Tod eines Kriegers (German Edition)

Titel: Ankwin - Tod eines Kriegers (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Markus Mayer
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sprechen. Dann waren die Lichter ausgegangen. Und da war noch der Attentäter, der sich seinen Stiefel zurückgeholt hatte.
    Alles in allem kein guter Tag. Er hatte einen Mörder laufen lassen, einen wichtigen Hinweis verloren, die Eröffnung Lavielles verpasst und nicht einmal mit ihr sprechen können. Und außerdem hatte er sich vor allen, denen er begegnet war, zu einem kompletten Vollidioten gemacht.
    Er kämpfte das Gefühl der Verzweiflung nieder. Er war Ankwin vom Bärenfelsen, Sohn Ruthegarns, und er war nicht jahrelang von Regorie zum Krieger ausgebildet worden, um schon nach drei Tagen in der Königsstadt vor einem gedungenen Mörder und einem aufbrausenden Onkel klein beizugeben.
    Wenn er es noch einmal überdachte, war alles vielleicht doch gar nicht so schlecht gelaufen. Die Falle, die er dem Mörder gestellt hatte, war zugeschnappt, wenn auch nicht ganz so, wie er es sich vorgestellt hatte. Lavielle hatte nur die Verteidigung eröffnet und er somit nichts Wesentliches verpasst und sein Onkel hatte ihn schließlich ermutigt, ihr den Hof zu machen. Und wenn er ehrlich war, konnte er froh sein, dass das Pulver nichts Schlimmeres angerichtet hatte.
    Der Klopfring an der Eingangstür riss Ankwin aus seinen Gedanken. Er hörte, wie Miron in seiner äußerst würdigen Art herbeihastete, um seinem Herrn zu Diensten zu sein. Doch das erwartete Stöhnen seines Onkels beim Ausziehen der Stiefel blieb aus. Stattdessen wechselte Miron ein paar Worte mit irgendjemandem, der vor der Tür blieb - wohl ein Bote .
    Nach dem Schließen der Tür betrat der alte Diener steif den Speisesaal.
    »Verzeiht die Störung, junger Herr, eine Botin des Heilerordens hat euer Hemd gebracht. Es wurde zwar schon gereinigt, aber ich lasse es noch einmal reinigen.«, Miron zeigte ein weißes Bündel vor. Ankwin wollte gerade etwas erwidern, schwieg aber, als der alte Mann begann, das Bündel zu betasten. Schließlich zog der Diener eine kleine Pergamentrolle hervor. Sie war zugebunden. Miron hielt sie vor sich und betrachtete sie genauer.
    »Mir scheint, der Brief ist für Euch, junger Herr.«
    Für einen Moment war Ankwin, als hätte er Miron schmunzeln sehen, aber das konnte nicht sein. Miron schmunzelte nie. Er nahm den Brief entgegen.
    »In Ordnung, Miron. Danke.« Der zog sich sogleich zurück.
    Gespannt entrollte Ankwin das Pergament.
    ‚Werter Ankwin,
    ich hoffe, Ihr seid wieder wohl auf und der Brief hat Euch ohne Umwege erreicht.
    Das Pulver, welches Ihr mir gabt, wirft Rätsel auf. Ihr werft Rätsel auf. Morgen bei Sonnenaufgang am Osttor. Wir werden ausreiten. Ich hoffe, Ihr kommt.
    Lavielle.’
    Ankwin warf den Zettel ins Feuer des Kamins. Miron würde seinem Onkel mit Sicherheit davon erzählen, also würde er den verliebten jungen Gockel mimen, damit sein Onkel Ruhe gab. Er schmunzelte, denn soviel würde er nicht spielen müssen. Schließlich hatte er eine Verabredung mit einer wunderschönen Frau und die Phiole war zu guter Letzt auch nicht verloren.
    Wie erwartet, kam sein Onkel schließlich doch nach Hause und ächzte sich von der Empfangshalle in den Speisesaal.
    »Sei gegrüßt, mein Neffe. Ich hörte, du hattest heute Morgen noch einmal Probleme. Ich hoffe, du bist jetzt wieder bei Kräften.«
    »Auch dir einen schönen Abend, Onkel. Die Heiler haben ganze Arbeit geleistet.«
    »Oh, ja, darauf möchte ich wetten, vor allem die jungen Heilernovizinnen.« Der Saal erbebte von seinem Lachen.
    »Onkel!« Ankwin gab sich beleidigt. »Ich hab ja nicht mal mit ihr reden können, so schnell war ich bewusstlos.«
    »So, so.«, Bungad zog die beide Worte unnatürlich in die Länge und machte dabei ein gespielt ungläubiges Gesicht, welches sich nach kurzer Zeit in ein riesiges Grinsen verwandelte, sodass nur noch Zähne und Bart zu sehen waren.
    Ankwin spielte mit und verzog unwillig das Gesicht. Als sich der Richter beruhigt hatte, begann er seine Gegenattacke.
    »Ich hörte, du hattest heute Nachmittag auch noch einmal Probleme. Ich hoffe, du bist jetzt wieder bei Kräften ...«
    »Ja, ja schon gut. Lass uns essen.«, Bungad griff entschlossen nach einer Hühnerkeule und biss hinein. »Ich hoffe nur, du kannst dieses Weib ein bisschen beschäftigen und auf andere Gedanken bringen, du verstehst schon.«, der große Fleischfetzen in seinem Mund schien ihn beim Sprechen nicht zu stören, wohin gegen Ankwin schon genau hatte hinhören müssen, um ihn zu verstehen.
    »Lieber Onkel, ich bin sicher, du irrst dich, was diese ...,

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