Anmutig älter werden (German Edition)
auf der Sie leben. Sie ist ein kostbares, wundervolles Geschöpf, sie schenkt uns alles, was wir brauchen. Nur wir Menschen verlangen dann für diese Geschenke Geld.
• Lassen Sie den Duft des Gartens mit dem Atem durch sich fließen. Bedanken Sie sich innerlich leise für Ihr Leben und dass die Erde Sie trägt, Sie sich auf ihr entwickeln können.
• Jetzt stellen Sie sich vor, das ganz Universum ist voller Licht. Sie atmen dieses Licht genussvoll ein und lassen es durch Ihren Körper strömen und geben es über Ihre Füße an die Erde weiter, mit einem großen Dankeschön.
• Dies wiederholen Sie jetzt bitte dreimal. Dann öffnen Sie die Augen und sind wieder voll da, vielleicht sogar gestärkt.
Leider wurde unseren vielleicht zu erfolgreichen Gartentagen ein Ende bereitet. Die Katastrophe kündigte sich in Form der Polizei an. Die Falschparker mussten teilweise Strafe bezahlen und ich bekam einen Brief der Gemeinde mit der Aufforderung, entweder einen Parkplatz zu bauen oder den Garten für die Öffentlichkeit zu schließen. Ha, ha, einen Parkplatz bauen bei den Preisen, die hier jeder Quadratmeter Erde kostet!
Ich war traurig und wütend: Das viele Geld, der Einsatz, alles war für die Katz. Wutentbrannt rannte ich um die Insel Reichenau und sank müde in eine Bank meiner Lieblingskirche St. Georg. Für einen Moment war ich kurz weg und hörte innerlich eine Stimme: »Der Garten ist gebaut, jetzt kannst du gehen, wohin du willst.«
Ja, wo soll ich denn hingehen? Was heißt das?
Später verstand ich: Meine Aufgabe war, den Garten zu bauen, aber meine Aufgabe war es nicht, im Garten zu hocken, mit Menschen zu meditieren, sie über die Kostbarkeit der Erde aufzuklären. Dieser Tritt in meinen Allerwertesten hieß: »Spiel wieder, das hast du gelernt, das ist dein Beruf.«
St. Georg, meine Lieblingskirche auf der Reichenau.
Nur, was sollte ich spielen, wo? Ich hatte ja vorläufig keine Angebote.
Durch den Bau des Gartens hatte ich mich meinem Beruf gegenüber bewusst verschlossen, da konnte ich keine Angebote erwarten. Ich musste mich wieder aufschließen. Das tat ich, aber es brauchte halt Zeit.
Mit Teamarbeit zum Erfolg
G erade als ich mit geliehenem Geld so viel wie möglich bezahlt hatte, starb mein Multimillionär einsam auf den Bermudas. Von dort bekam ich einen Brief aus einem Steuerbüro, dass auch ich eine größere Geldsumme geerbt hatte. Meine spirituelle Freundin meinte: »Kosmische Belohnung!«
Durch dieses neue finanzielle Polster war es nicht existenziell bedrängend, dass ich noch keine Rollenangebote bekommen hatte. Deshalb stürzte ich mich mit meiner ganzen Schaffenskraft in die Malerei. Mein Leben bekam dadurch eine neue Dimension.
Nach einer großen Ausstellung im Schloss Schwarzenbach in der Schweiz hatte ich eine weitere Ausstellung in Ermatingen, dem nächstgrößeren Ort unterhalb von Fruthwilen. Die Laudatio dort sollte Ernst Mühlemann halten. Ich kannte ihn nur flüchtig. Er war Nationalrat in der Schweiz und man nannte ihn den heimlichen Außenminister. Man erzählte mir, dass er sich überall im Dorf erkundigt hatte, wie denn die Kubitschek so sei.
Die Gartenfee Heidi und Inge, genannt Müsselchen.
Die Antworten mussten einigermaßen gut ausgefallen sein, denn es war die eindrucksvollste Laudatio, die ich je erlebt habe. Er hat nur über meinen Namen gesprochen, über Ruth, über Maria und über Kubitschek. Er sagte: »Das slawische Element, das dieser Name mit sich bringt, das Traurige, Tiefe, Märchenhafte, die Möglichkeit, in andere Dimensionen vorzudringen, eine Seele, die uns Vergessenes, Naives, Kindhaftes erzählen kann …« Er beendete seine Rede: »Und außerdem ist sie eine von uns.« Das war natürlich toll, ich war angenommen in der Schweiz.
Er wurde später ein wirklicher Freund, mit dem ich wunderbare Gespräche führte. Leider ist Ernst Mühlemann in seinem Lesesessel für immer eingeschlafen, aber das geschah erst Jahre später.
Meine Bilder wurden sehr geschätzt, ich bekam sehr viel Anerkennung, was mich bestärkte weiterzumalen.
Meine Qi-Gong-Lehrerin Erika von der Krone hatte mir eine Ausstellung in einem Luxushotel in St. Moritz vermittelt. Wir brauchten für meine großen Bilder drei Autos, die uns Freunde zur Verfügung stellten, aber unbedingt auf eigene Kosten mitkommen wollten. Als wir mit den vielen verpackten Bildern in Arbeitsmontur in diesem schicken Hotel eintrafen, sagte Erika entsetzt: »Wie seht ihr denn aus, wie die letzten
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