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Anna Strong Chronicles 04 - Der Kuss der Vampirin

Anna Strong Chronicles 04 - Der Kuss der Vampirin

Titel: Anna Strong Chronicles 04 - Der Kuss der Vampirin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeanne C. Stein
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in der Familie. Zu Hause in Pennsylvania. Nicht zu fassen, dass sie dich nicht angerufen hat.«
    David holt sein Handy hervor und lässt die Jacke über die Sofalehne fallen. Er sucht ihre Nummer, drückt auf Wählen und hält sich das Telefon ans Ohr. Mir steht ein Bild davon vor Augen, wie in irgendeinem inneren Zirkel der Hölle ihr Handy bimmelt. Ich nehme nicht an, dass sie drangehen wird. Tut sie auch nicht. David hinterlässt ihr eine Nachricht, eine ziemlich bissige Nachricht, und klappt das Handy zu.
    »Mist. Ich habe so viel zu essen gekauft.« Er weist auf zwei große Einkaufstüten, die in einer Ecke in der Nähe der Wohnungstür stehen.
    »Tja, ich bin sicher, Gloria hat Hunger. Oder, Gloria?«
    Sie nickt, und David seufzt genervt, aber er sammelt die Tüten ein und geht einen Schritt in Richtung Küche. »Ich verstehe nicht, warum sie dich angerufen hat und nicht mich«, brummt er.
    »Ich habe dir doch gesagt, dass sie unzuverlässig ist.«
    Er bleibt stehen und dreht sich um. »Nein. Du hast mir gesagt, dass du sie nicht besonders gut kennst. Dass sie eine Irre sein könnte. Na, vielen Dank, Anna.« Also bin ich wieder einmal die Böse. Erst wegen Gloria und jetzt wegen Tamara. Ich kann wohl einfach nicht gewinnen.
    David rumort in der Küche herum, während Gloria und ich im Wohnzimmer warten. Das Schweigen zwischen uns ist unbehaglich. Ich habe ihr nichts zu sagen.
    Die Sonne steht tief über dem Wasser und taucht den Raum in orangerote Glut. In ein paar Minuten wird der Mond aufgehen. Ich frage mich, ob Sandra das spüren kann. Ob Avery jetzt erkennt, dass er verloren ist. Hoffentlich.
    Ich bin unruhig und will endlich hier weg. Ich wäre schon längst gegangen, wenn ich nicht fürchten müsste, dass David mich dann umbringen würde.
    Ich habe das Gefühl, dass er sich auch deshalb mit Tamara verabredet hat, um diese erste Nacht nicht allein mit Gloria verbringen zu müssen. Ich muss wenigstens so lange bleiben, bis sie im Bett ist – ihrem eigenen Gästebett – und schläft.
    »Anna?« Glorias hauchiges Flüstern reißt mich aus meinen Gedanken. »Ich will mich dafür bedanken, was du getan hast. Jamie war heute Nachmittag hier. Sie hat mir er zählt, dass Jason mit der Polizei gesprochen hat. Und das Ergebnis der Gentests liegt jetzt auch vor. Sie haben etwas an Rorys Kleidung gefunden. Die DNA ist nicht meine. Jetzt müssen sie die Ermittlungen ausweiten. Sie haben schon Durchsuchungsbeschlüsse für die Privathäuser der Vorstandsmitglieder von Benton beantragt und für Rorys Büroräume. Er muss irgendwo eine Kopie des Vertrags mit der französischen Firma haben. Laura war gezwungen, viel von ihrer Geschichte zurückzunehmen. Sie musste auch zugeben, dass Jasons Version dessen, was Rory an dem Morgen gesagt hat, die richtige ist.«
    Das sind immerhin gute Neuigkeiten. »Hat Jamie herausgefunden, warum O’Sullivan seine Formel lieber verkaufen wollte, als die Produktion selbst in die Hand zu nehmen?«
    Sie zuckt mit den Schultern. »Dein Vater hat einen möglichen Grund genannt. Er hat Jamie erklärt, dass Pharma-Unternehmen genauso arbeiten wie jedes andere private Unternehmen auch – um Profit zu erwirtschaften. Im Ausland sind oft nicht so viele teure, zeitraubende klinische Studien nötig, wie sie hier verlangt werden, ehe die Aufsichtsbehörde ein neues Medikament zulässt. Vielleicht haben sie ihm angeboten, die Formel zu kaufen und allein damit weiterzumachen. Rory hat darin eine Möglichkeit gesehen, sofort viel Geld zu verdienen. Gleich absahnen, ohne lange warten zu müssen. Oder teilen. Also hat er sie genutzt.«
    O’Sullivan ist also gierig und ungeduldig geworden. Und was hat ihm das eingebracht?
    Gloria fügt hinzu: »Jamie glaubt, es wird nicht mehr lange dauern, bis sie die Vorwürfe gegen mich fallenlassen.«
    »Es sei denn, sie kriegen dich noch wegen dieses dämlichen vorgetäuschten Mordversuchs dran.«
    Ohne Zögern sagt sie: »Das war dumm von mir, ich weiß. Mir ist so entsetzlich schlecht geworden. Ich dachte, mir würde vielleicht ein bisschen schwindelig sein oder so, weil ich gar nicht so viel genommen habe. Den Großteil der Pillen habe ich ins Klo gekippt. Ich habe wirklich nicht damit gerechnet .... «
    Sie erzählt die Geschichte so, als sei das Schlimmste daran, dass sie mit Kotze auf dem Nachthemd gesehen wurde. »Herrgott, Gloria. Du bist wirklich die selbstsüchtigste Kuh, die mir je begegnet ist. Weißt du eigentlich, in was für Schwierigkeiten Jason

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