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Anna Strong Chronicles 04 - Der Kuss der Vampirin

Anna Strong Chronicles 04 - Der Kuss der Vampirin

Titel: Anna Strong Chronicles 04 - Der Kuss der Vampirin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeanne C. Stein
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gestern Abend ringt mit meiner Wut, und die Angst droht zu gewinnen.
    Ich will nur noch weglaufen und mich verstecken, denn wenn Tamara hier ist, muss Sandra auch da sein.
    Ich packe Tamara und schüttele sie, bis ihr die Zähne klappern. »Wo ist sie?«
    Tamara zuckt zurück. Sie hebt die Hände und versucht, mich wegzudrücken. Das schafft sie nicht. Schließlich gibt sie auf und lässt die Hände sinken. »Sie ist nicht hier«, sagt sie.
    Ich lasse nicht los, sondern drücke zu und schiebe die Finger an ihrem Schlüsselbein entlang, bis ich sie um ihre Kehle legen kann. »Wo ist sie?«
    Tamaras Augen blitzen auf. Sie erholt sich. Ich kann den Wechsel spüren – eben war sie noch erschrocken über meinen unerwarteten Angriff, jetzt wird sie sauer, weil ich sie überrumpelt habe. Ich packe sie fester, bis ihr Gesicht rot anläuft und sie wieder nach Luft ringt. Ich werde sie gar nicht erst so weit zu Kräften kommen lassen, dass sie mich angreifen kann. Ich erinnere mich sehr gut an unsere Begegnung in der Bar – sie ist schwerer und stärker als ich – und an Sandras Kraft gestern Abend.
    Sie zerrt an meinen Händen. Ihre weit aufgerissenen Augen flehen mich an.
    Ich lockere meinen Griff. Nur ein bisschen, gerade so weit, dass sie rasselnd Luft holen kann. Ich beuge mich dicht zu ihr vor. »Ich frage dich zum letzten Mal. Ist Sandra hier?« Sie schüttelt den Kopf. »Was hast du dann hier zu suchen?«
    Sie deutet auf meine Hände und fleht mich mit Blicken an, sie loszulassen. Jetzt bin ich es, die den Kopf schüttelt. »O nein.«
    Eine Bewegung links hinter mir erregt meine Aufmerksamkeit. Ich schaue mich rasch um. Der Skateboarder und sein Kumpel haben kehrtgemacht und kommen auf uns zu. Sie johlen und zeigen auf uns, als wären wir der Vorkampf bei einem Wrestling-Match. Leute, die das Hotel verlassen, werden auf uns aufmerksam.
    Großartig.
    Ich halte Tamaras Arm mit einer Hand gepackt und öffne mit der anderen die Beifahrertür. Ich stoße sie ins Auto, schnappe mir Glorias Tasche, renne ums Auto herum zur Fahrertür und werfe mich in den Sitz. Eine Sekunde später gebe ich Gas.
    Kapitel 41
    Tamara stützt sich mit einer Hand am Armaturenbrett ab und massiert sich mit der anderen den Hals, wo sich schon blaue Flecken bilden. »Du bist völlig irre, weißt du das? Du hättest mich gerade beinahe umgebracht.« Ihre Stimme klingt, als täte ihr das Sprechen weh – als müsste sie die Worte über Schleifpapier hinauszwingen. Gut.
    »Beinahe ist ja wohl das entscheidende Wort. Was wolltest du hinter dem Hotel?«
    »Was glaubst du wohl, was ich da wollte? Ich wollte zu dir.«
    »Hat Sandra dich geschickt?« Sie schüttelt den Kopf. »Was dann? Hast du mich aufgespürt, um zu Ende zu bringen, was du in der Bar angefangen hast?«
    Einen Moment lang blickt sie verwundert drein, als verwirrte sie die Frage. Dann lächelt sie. »Ach was. Wenn ich mit dir kämpfen wollte, würdest du längst blutend im Staub liegen.« Ich stupse ihr den Zeigefinger seitlich an den Kopf. Sie zuckt zusammen, berappelt sich und lächelt dann wieder, diesmal allerdings schief. »Na gut. Du hast mich da hinten fertiggemacht, aber nur, weil ich nicht darauf vorbereitet war. Sonst wäre das nie passiert.«
    »Schon klar. Du weißt doch, was ich bin, oder?«
    »Eine ach so knallharte Vampirin? Soll mir das vielleicht Angst machen?«
    »Es sei denn, du bist tatsächlich noch dümmer, als du aussiehst.«
    Tamara hört auf, sich den Hals zu reiben. Ich spüre, wie sie sich anspannt. Sie hat meine Beleidigungen satt, hat genug von diesem verbalen Schlagabtausch. »Du willst es also wissen? Halt den verdammten Wagen an, dann tragen wir es aus.«
    Eine Sekunde lang denke ich sogar ernsthaft darüber nach. Sandras Helferlein zu verprügeln, würde sich richtig gut anfühlen. Allerdings habe ich keinen Streit mit Tamara. Ich habe ein Problem mit Sandra.
    »Ich will nicht mit dir kämpfen. Ich will, dass du mir sagst, was du auf der Motorhaube meines Wagens zu suchen hattest. Oder ist die Frage zu schwierig für dich?«
    Tamara funkelt mich an. »Das hätte ich dir vorhin hinter dem Hotel bereitwillig gesagt. Ehe du mich durch die Gegend geschleudert hast. Da hast du nämlich nicht danach gefragt, oder?«
    »Nein«, erwidere ich mit zusammengebissenen Zähnen. »Du hast mit deiner verdammten Lederhose mein Auto zerkratzt. Was sollte das?«
    »Es ist doch nur ein Auto«, blafft sie zurück.
    »Ach ja? Das siehst du hoffentlich noch genauso, wenn ich

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