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Anna Strong Chronicles 05 - Blutrotes Verlangen

Anna Strong Chronicles 05 - Blutrotes Verlangen

Titel: Anna Strong Chronicles 05 - Blutrotes Verlangen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeanne C. Stein
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Tür zu, blickt sich noch einmal wachsam um und klopft dann mit der flachen Hand auf das Dach der Limousine. Die fährt los, und er folgt der Frau ins Hotel.
    Also, wo ist Burke? Trifft sie sich da drin mit der Rothaarigen? Das verdammte Amulett wird schon wieder heiß. Wer auch immer der Rotschopf ist, sie muss eine starke Verbindung zu Burke haben.
    Ich kenne dieses Hotel. Wenn die Rothaarige nicht hier wohnt, ist sie vermutlich auf dem Weg zum Lunch in einem der vier Restaurants. Ich kann die Auswahl sogar noch weiter einschränken, denn eines davon, der Sky Room, ist nur abends geöffnet. Ich hoffe, dass sie zu einem der beiden Restaurants an der Terrasse will. Das würde es mir sehr viel leichter machen, sie zu beobachten.
    Aber erst muss ich einen Parkplatz finden. Auf keinen Fall mit Parkservice. Nicht bei so vielen Leuten. Falls ich schnell hier verschwinden muss, will ich nicht herumstehen und Däumchen drehen, während ich darauf warte, dass irgendein Student meinen Autoschlüssel wiederfindet. Dieser stämmige Kerl in dem schlechten Anzug ist wahrscheinlich nicht ihr Liebhaber.
    Gegenüber an der Girard Avenue ist ein Parkhaus. Da stelle ich den Jaguar ab und jogge zum Hotel zurück. Mir wird klar, dass ich ein Risiko eingegangen bin, indem ich einfach angenommen habe, Burke wolle sich hier mit der Rothaarigen treffen.
    Was, wenn das nicht stimmt? Was, wenn sie doch in der Limousine saß und damit weitergefahren ist? Zu spät, sich jetzt darum Gedanken zu machen. Außerdem glüht das Amulett immer noch. Wenn Burke nicht da drin ist, lautet mein Plan B, an der Rothaarigen dranzubleiben. Es wäre nicht klug von mir, einfach hineinzuspazieren und mich in den Restaurants umzusehen.
    Falls Burke da ist, würde sie mich erkennen. Stattdessen gehe ich hinten herum. Das Hotel ist ganz auf Seeblick ausgerichtet. Die Prospect Street liegt oberhalb des Coast Boulevard und eines Parks, der sich wie ein grünes Band an der Küste entlangschlängelt. Das Hotel ist so gebaut, dass es etwa sieben Meter höher liegt. Auf dieser Rückseite ist eine Terrasse, an der zwei der Restaurants liegen. Heute ist kein besonders schöner Tag, der Himmel ist bewölkt, und durch die Meeresbrise ist es hier noch kälter als ohnehin schon. Da die meisten Bewohner von San Diego bei unter zwanzig Grad die Wintermäntel hervorholen, wird heute sicher niemand draußen essen.
    Was ein großer Vorteil für mich ist.
    Am Sockel des Hotels wachsen dichter Efeu und Bougainvilleen. Perfekte Deckung, durch die ich wie eine Eidechse an der Mauer empor zur Terrasse hochklettern kann. Dornen zerren an meinen Klamotten und verfangen sich in meinem Haar. Oben angekommen, schiebe ich mich über ein hölzernes Geländer und verstecke mich hinter den übereinandergestapelten Tischen.
    So weit, so gut.
    Im Mediterranean Room, dem Restaurant direkt vor mir, ist ein Büfett aufgebaut. Es herrscht Gedränge. Die Rothaarige sehe ich nirgends. Ich frage mich schon, ob ich doch werde hineingehen müssen, als eine Gestalt in mein Blickfeld tritt. Ein großer Mann mit breitem Rücken zieht einen Stuhl vom Tisch zurück, und die Rothaarige lässt sich darauf nieder. Der Stämmige bezieht in der Nähe des Tischs Stellung, den Blick der gläsernen Schiebetür zugewandt, und behält die Mittagsgäste im Auge.
    Ich warte ab, ob sich jemand zu dem Rotschopf setzt. Sie hat schon zu essen begonnen. Unhöflich, wenn sie mit jemandem verabredet wäre. Schließlich, nach weiteren fünf Minuten, komme ich zu dem bedauerlichen Schluss, dass sie allein isst.
    Scheiße. Habe ich mich geirrt? Ist Burke doch mit der Limousine weitergefahren? So viel zu der Idee, meine Vorgehensweise von so einem abergläubischen Wunderding bestimmen zu lassen. Ich betaste es und bin wieder versucht, es abzunehmen und ins Gebüsch zu werfen.
    Stattdessen hocke ich mich hinter eine große Topfpflanze. Aberglaube hin oder her, ich habe den Hexen etwas versprochen. Das war vielleicht dumm von mir, aber trotzdem, versprochen ist versprochen. Jetzt bleibt mir nichts anderes mehr übrig, als dem Rotschopf weiter zu folgen oder zu dem Fabrikgebäude zurückzufahren und von vorn anzufangen. Geduld gehört nicht gerade zu meinen Stärken. Der Drang, mir die Rothaarige zu schnappen und die Information aus ihr herauszuschütteln, lässt meine Hände sich unwillkürlich zu Fäusten ballen.
    Geschieht mir ganz recht, wenn ich an so ein verdammtes Amulett glaube. Burke ist weit und breit nicht zu sehen. Ich darf

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