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Anna Strong Chronicles 06 - Gesetz der Nacht

Anna Strong Chronicles 06 - Gesetz der Nacht

Titel: Anna Strong Chronicles 06 - Gesetz der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeanne C. Stein
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erkundige Dich am ServiceSchalter. Dort werden sie Dir einen Piloten ordern.
    Eine weitere Schweinerei, die ich der Liste hinzufügen kann. Der Dreckskerl hat mein eigenes Flugzeug dazu benutzt, mich hierherzuschaffen. Was haben sie dem Sicherheitspersonal erzählt, als sie mich an Bord geschleppt haben? Dass ich todkrank sei? Haben sie vielleicht behauptet, es sei etwas Ansteckendes, damit niemand näher hinschaut?
    Spielt jetzt keine Rolle. Ich finde die VIP-Lounge und bitte eine schlanke, kultivierte junge Frau, die perfekt Englisch spricht, mir zu helfen. Sie versichert mir, dass es kein Problem sein würde, eine Crew zu bekommen und meinen Jet für den Heimflug bereitmachen zu lassen. Sie reicht mir ein Auftragsformular, das ich durchlesen und ausfüllen soll. Die aufgeführten Kosten sind schwindelerregend. Für das Geld hätte ich über ein Dutzend Mal den Hin- und Rückflug in der First Class einer normalen Fluglinie bekommen. Als ich jedoch meine Kreditkarte zücke, winkt sie ab.
    »Nein, nein, Mademoiselle. Monsieur Turner hat das bereits erledigt. Er hat im Voraus bezahlt. Aber ich fürchte, es wird mehrere Stunden dauern, bis Ihr Jet zum Abflug bereit ist. Sie können selbstverständlich gern hier warten. In der Bar stehen Getränke und ein Frühstück bereit. Zum Spa-Bereich geht es durch die Tür dort. Da können Sie duschen und sich umziehen, wenn Sie möchten.«
    Ich bedanke mich mit einem Nicken und wende mich ab. Duschen klingt himmlisch. Ich hatte gar keine Vorstellung davon, wie schmutzig man sich fühlen kann, bis ein Dämon in einem Männerkörper mich von oben bis unten betatscht hat. Auf dem Weg zur VIP-Lounge habe ich ein paar Geschäfte gesehen, also wende ich mich jetzt dorthin. Aber wie am Flughafen in San Diego gibt es auch hier keine Modeläden.
    Keine DesignerBoutiquen, nicht mal eine Gap-Filiale oder so. Schließlich kaufe ich mir ein orangerotes Strandfähnchen, das als Kleid wird herhalten müssen, und ein Paar Sandalen in einem Surfer-Shop namens Quiksilver. Nicht unbedingt mein Stil. Als ich das Kleidchen vor mich hinhalte, reicht es gerade mal bis zur Mitte meiner Oberschenkel. Zumindest ist es sauber. Es dauert gut drei Stunden, bis ich endlich an Bord gehen kann. Pilot und Copilot sind Amerikaner.
    »Sie sehen gut aus, das freut mich«, sagt der Pilot, als er mir die Hand hinstreckt. »Mr. Turner hat erwähnt, dass er sie hierhergebracht hat, damit Sie sich von einer Krankheit erholen können. Offensichtlich geht es Ihnen schon besser.«
    Er ist jung, Anfang dreißig, und irgendwie ölig – sein Haar, sein kriecherisches Lächeln, seine Stimme. Ich erwidere das Lächeln, obwohl es sich eher wie eine Grimasse anfühlt. Die Lüge zu schlucken, fällt mir schwer. Am liebsten würde ich mir die Haare raufen und ihn fragen, wie er so dumm sein konnte. Habe ich denn krank ausgesehen? Oder eher so, als hätte mich jemand betäubt und entführt?
    Vielleicht ist das nicht ganz fair. Vielleicht hätte er gar nichts merken können. Aber irgendwie halte ich es für wahrscheinlicher, dass die Bezahlung für den Flug hierher ihn jeglichen Argwohn über die Art, wie ich an Bord gebracht wurde, rasch hat vergessen lassen. Er geht zum Cockpit. Der Copilot schließt die Tür. Er ist ein bisschen älter, etwa vierzig, und als er alles verriegelt und gesichert hat, kommt er zu mir in die Hauptkabine. »Unsere Flugzeit beträgt dreizehn Stunden, Miss Strong. Wir werden in Bangor, Maine, zwischenlanden und Treibstoff aufnehmen. Die geplante Ankunftszeit in San Diego ist dreizehn Uhr Ortszeit.«
    Er lächelt nicht und schwänzelt nicht so unterwürfig herum wie sein Kollege. Er sieht sogar so aus, als wäre er jetzt lieber woanders. Ich mag ihn. Ich schlafe ein, ehe wir unsere Reiseflughöhe erreicht haben. In einer Sekunde schaue ich noch auf die baskische Landschaft hinaus, während wir die Startbahn entlangdonnern, in der nächsten bin ich weg. Ich erwache vom Surren und pneumatischen Rumpeln des Fahrgestells. Ich strecke mich, gähne und schaue auf die Uhr.
    Das muss die Zwischenlandung sein. Das Telefon auf der Konsole neben meinem Sitz klingelt. Als ich abnehme, meldet die Stimme des Copiloten einen Anruf für mich. Er stellt ihn durch, und eine vertraute Stimme brüllt mir ins Ohr. »Herrgott, Anna. Wo hast du gesteckt?«
    »Ich freue mich auch, deine Stimme zu hören, Frey. Was ist los?«
    »Einfach alles. Williams’ Frau ist bei Culebra durchgedreht und hat einen Wirt umgebracht. David ist

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