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Anna Strong Chronicles 06 - Gesetz der Nacht

Anna Strong Chronicles 06 - Gesetz der Nacht

Titel: Anna Strong Chronicles 06 - Gesetz der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeanne C. Stein
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verschwunden. Eure neue Partnerin Tracey hat überall herumtelefoniert, um dich ausfindig zu machen. Auf halbem Wege durch die F in deinem Adressbuch im Büro ist sie auf mich gestoßen. Ich wäre auch nicht auf die Idee gekommen, es im Flugzeug zu probieren, wenn Lance mich nicht angerufen hätte. Wo bist du?«
    Seine Worte klingen wie zusammenhangloses Geschwätz. Sie schießen mit Lichtgeschwindigkeit aus dem Hörer und sind so voll aufgestauter Emotionen, dass ich sie kaum verstehen kann. Beinahe. Ich brauche nur eine Sekunde, um diesen Wortschwall zu sortieren und den einen wirklich wichtigen Punkt herauszugreifen.
    »Was soll das heißen, David ist verschwunden?«
    Kapitel 32
    Ehe er fortfährt, zieht Frey scharf den Atem ein, als hätte er mit dem Wortschwall sämtliche Luft aus der Lunge gepresst. »Tracey sagt, sie war am Freitag mit David im Büro verabredet. Sie hat gesagt, du hättest auch dort sein sollen. Da keiner von euch beiden aufgetaucht ist, hat sie gewartet. Währenddessen hat das Telefon geklingelt, und Davids Freundin war dran. Sie wollte wissen, ob es dir gutgeht. David hat am Donnerstagabend einen Anruf bekommen und erfahren, dass du einen Unfall gehabt hättest. Er hat seine Freundin in San Francisco gelassen und ist sofort zurückgeflogen. Seitdem hat ihn niemand mehr gesehen oder von ihm gehört.«
    Ihm geht wieder die Puste aus, er unterbricht sich abrupt, um Luft zu holen. »Hattest du einen Unfall? Geht es dir gut?«
    Ein Klicken in der Leitung, und der Pilot unterbricht uns. »Miss Strong, wir bleiben noch etwa fünfundvierzig Minuten am Boden. Bangor hat uns nach dem Betanken die Starterlaubnis für sechs Uhr erteilt. Die geschätzte Ankunftszeit in San Diego ist dreizehn Uhr Ortszeit. Möchten Sie von Bord gehen, während wir Treibstoff aufnehmen?«
    Ich drücke auf den Knopf für die Gegensprechanlage. »Nein, ich bleibe an Bord. Bringen Sie uns so schnell wie möglich wieder in die Luft.«
    Frey ist wieder da, als der Pilot auflegt. »Bangor? Du bist in Maine? Was machst du denn in Maine?«
    Ich reibe mir die Augen. »Das möchtest du lieber nicht wissen. Ich erkläre es dir später. Im Moment mache ich mir vor allem Sorgen um David. Herrgott, ich weiß nicht mal, wo ich mit Fragen anfangen soll. Dahinter könnte ein Kautionsflüchtiger stecken, den wir abgeliefert haben. Oder ein Übernatürlicher. Jemand, der es wegen Williams auf mich abgesehen hat.« Ich setze mich ruckartig auf. »Was hast du vorhin von Mrs. Williams erzählt? Sie hat einen Wirt getötet?«
    Ich sehe ihn beinahe nicken, als er sagt: »Eine Frau. Mrs. Williams hat sie ausgesaugt. Culebra war dabei, aber sie hat völlig die Kontrolle verloren. Sie hat ihn einfach beiseitegefegt und bewusstlos geschlagen. Sie ist unglaublich stark für einen frisch verwandelten Vampir. Culebra hätte leicht mit ihr fertig werden müssen.«
    Allerdings. Kommt diese Kraft daher, dass sie von einem zweihundert Jahre alten Vampir verwandelt wurde? Konzentrier dich auf das naheliegendste Problem. »Was ist dann passiert?«
    »Sie ist abgehauen. Als Culebra zu sich kam, war sie verschwunden. Mit einem weiteren Menschen, sagt der Barkeeper. Sie hat ihn verschleppt. Culebra ist außer sich vor Sorge. Sie verhält sich wie eine Abtrünnige und bringt die gesamte übernatürliche Gemeinschaft in Gefahr.«
    O Gott. Frey zögert, als warte er darauf, dass ich etwas sage. Ich weiß aber nicht, was ich sagen soll. Ich zittere vor Angst um David und unter dem Ansturm der Gedanken in meinem Kopf. Wenn Mrs. Williams mich für den Tod ihres Mannes verantwortlich macht, welche bessere Rache könnte ihr einfallen, als sich David zu holen?
    »Anna? Bist du noch dran?«
    Ich kämpfe mich aus meinen düsteren Gedanken frei. »Frey, weißt du, wo Avery früher gewohnt hat?«
    »Avery?« Er wiederholt den Namen in verwundertem, überraschtem Tonfall. »Was hat Avery denn mit alledem zu tun?«
    »Möglicherweise nichts. Aber Warren Williams und Avery waren zweihundert Jahre lang befreundet. Er hat mir die Schuld an Averys Tod gegeben. Jetzt gibt Mrs. Williams mir die Schuld am Tod ihres Mannes. Ich halte es für ziemlich wahrscheinlich, dass sie David entführt hat. Und es wäre nur logisch, ihn dorthin zu bringen, wo meine Verbindung zu allen dreien ihren Anfang genommen hat.«
    Frey schweigt kurz. Als er weiterspricht, klingen seine Worte nachdenklich und wohlüberlegt. »Da könntest du recht haben. Soll ich mal da rausfahren und mich

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