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Anna und das Vermächtnis der Drachen (German Edition)

Anna und das Vermächtnis der Drachen (German Edition)

Titel: Anna und das Vermächtnis der Drachen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rina Bachmann
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willst du auch. Das machen wir, nachdem wir hier fertig sind. Und du ärgerst dich immer noch, dass Gögling in deinem Bett schläft.“
    „Perfekt! Du kannst es.“ Sie sah ihn anerkennend an. „Aber das mit Gögling, das habe ich nicht wirklich gedacht.“
    „Das war eher so im Hinterkopf. Du hast immer noch den Groll, wobei du nicht wirklich, also nicht bewusst darüber nachdenkst.“
    „Sieh einer an! Du liest sogar die Gedanken, die ich momentan nicht denke.“
    Er grinste zufrieden. „Naja, das war eine reine Vermutung, aber es stimmte!“
    „Veräppeln kann ich auch gut.“ Sie verzog verärgert den Mund. „Mir ist bloß nicht wirklich dem Unsinn nach. Und es ist nicht der Zweck dieser Übung.“
    „Das war nur ein kleiner Scherz.“ Er setzte ein charmantes Lächeln auf.
    Anna ging zum Tisch und fühlte an der Teekanne. Sie war kalt, das Licht darunter erloschen. „Ich denke, wir machen einen neuen Tee und holen uns noch etwas zum Knabbern. Es kann eine längere Geschichte werden. Ich habe noch eine Sache mit dir vor. Gibt es noch etwas von deinem Gebäck?“
    „Klar, noch eine volle Dose“, nickte er.
    „Gut. Ich mache den Tee und du holst deine genialen Kekse“, verordnete sie und marschierte in die Küche.
    Als ein Teller voller Sternen, Monden und Talern und der frische, nach Ingwer und Honig duftender Tee auf dem Tisch standen, nahm Anna einen Schluck aus ihrer Tasse und sagte: „Mag sein, dass es für dich momentan zu viel ist, aber was du gleich hörst, musst du einfach können. Pass also gut auf.“
    Ian saß am Tisch, die Beine ausgestreckt, die Füße übereinander und kaute vergnügt an einem Taler mit Schokoladenguss. „Du tust so geheimnisvoll. Raus mit der Sprache. Es wird schon werden.“
    Sie stand ihm gegenüber an den Tisch angelehnt, trank noch einen Schluck Tee und fing an. „Also wie bereits erwähnt, muss man in der Anderen Welt seine Gedanken schließen, um unnötige Missverständnisse und sonstige überflüssige Konsequenzen der stets offenen Gedanken zu vermeiden. Wer es nicht tut, ist selbst schuld. Besonders in diesen dunklen Zeiten.“
    „Das habe ich verstanden“, nickt er.
    „Es gibt aber in der letzten Zeit jemanden, der gerne in die Gedanken anderer einbricht. Es geht hauptsächlich um den eigenen Vorteil. Und das gelingt ihr leider immer wieder.“
    „Du meinst die kleine Frau in Schwarz?“
    „Ja, die meine ich.“ Anna stellte ihre Tasse weg, beugte sich zu ihm vor und sah ihm direkt in die Augen. „Die Sache ist, wenn du die Kontrolle über die eigenen Gedanken verlierst, bist du nicht mehr frei. Daher ist es wichtig, dass du immer daran denkst, sie zu schließen. Wenn du das tust, wirst du auch merken, ob jemand versucht, in deine Gedankenräume einzubrechen.“
    „Wie werde ich es merken?“, fragte er und zog die Brauen hoch.
    „Spurlos passiert so etwas nicht.“ Sie richtete sich wieder auf. „Es gibt bestimmte Anzeichen, die kaum zu übersehen sind. Meist bekommt man starke Kopfschmerzen, alles dreht sich um einen. Oder es wird einem übel, oder man riecht plötzlich etwas, oder hört etwas, was gar nicht gerade ein Teil des Geschehens im Raum ist. Oder eben alles zusammen.“
    Ian sah sie mit weit aufgerissenen Augen an. Sein Becher Tee blieb auf dem halben Weg zwischen dem Tisch und seinem Mund stehen.
    „Jedenfalls“, fuhr die Jungmagierin fort, sich etwas Tee nachgießend, ohne auf seine Reaktion zu achten, „ ist es wichtig, dass man der Grausamen keine Chance gibt, deinen Kopf mit ihrem Zeug, nett ausgedrückt, zu verseuchen. Das kann sonst böse enden. Wir hatten etliche Fälle in der Oberwelt, die als traurige Beispiele für ihre Spielchen aufgeführt werden können. Erst viel später verstanden wir, was eigentlich los war.“
    „Geht es etwas genauer?“
    „Klar. Als die Lage anfing, sich zu verschlimmern, gab es eine Zeit lang viele Oberweltler, die plötzlich nicht mehr wussten, wer sie waren. Sie wussten nicht, wo sie wohnten, wo sie hingehörten. Sie torkelten mit leeren Augen durch den großen Wald und erschraken mit ihrer schaurigen Erscheinung die Oberweltbewohner. Stell dir mal vor, du triffst jemanden, deinen guten Bekannten zum Beispiel, und willst mit ihm wie gewöhnlich einen netten Plausch halten. Er guckt dich aber mit einem Blick an, als wenn er dich gar nicht kennt, und schleppt sich weiter an dir vorbei.“
    „Nicht besonders angenehm.“
    „Oder manche wussten noch, wer sie waren, erinnerten sich aber nur an

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