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Annabell oder Die fragwuerdige Reise in das Koenigreich jenseits der See

Annabell oder Die fragwuerdige Reise in das Koenigreich jenseits der See

Titel: Annabell oder Die fragwuerdige Reise in das Koenigreich jenseits der See Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: George Neblin
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Mittag erst einen riesigen Fischteller?“
    Alle Achtung. Sie hatte eine gute Beobachtungsgabe.
    Ich machte eine dramatische Pause und sah ihr tief in die Augen.
    „Ich bin unersättlich.“
    „Na, wenn Du das sagst.“
    Abrupt sprang sie auf und lief in die Eingangshalle, wo sie die Einkaufstüten abgestellt hatte. Ich ging ihr nach.
    „Ich wollte einen gemischten Salat mit Putenbruststreifen machen. Dazu ein Ciabatta-Brot. Ich wusste ja nicht, wann Du kommst.“
    „Das hört sich sehr lecker an. Kann ich Dir helfen?“
    Ich nahm ihr eine Tüte ab und folgte ihr in die Küche.
    „Danke. Ich schaff’ das schon. Vielleicht habe ich eine andere Aufgabe für Dich. Doch erst sollten wir vielleicht sehen, wo Du heute Nacht schlafen möchtest, was meinst Du?“
    Wo immer Du schläfst, mein kleiner Liebling.
    Ich würde tatsächlich unter einem Dach mit ihr schlafen. Das hatte ich heute Mittag nicht zu träumen gewagt. Anderseits waren meine Pläne da auch noch nicht durch unser verwandtschaftliches Verhältnis behindert. Denn wohin sollte das hier führen?
    „Ja. Warum nicht. Was hast Du denn anzubieten?“
    „Komm mal mit.“

20.      Kapitel

 
 
    Auf dem Weg zu meiner zukünftigen Schlafgelegenheit folgte ich Annabell gespannt nach oben. Die alte Holztreppe knarzte unter unseren Schritten und man musste sich beim Gehen in acht nehmen, weil die Stufen mit der Zeit zum Teil uneben geworden waren. Dessen ungeachtet genoss ich den Anblick Annabells kleinen Pos, der sich in meiner Augenhöhe hin und her bewegte. Er sah so fest und knackig aus. Wie gern hätte ich eine Hand ausgestreckt und mich davon überzeugt, dass der optische Eindruck zutraf.
    „Das Zimmer hier wäre frei“, Annabell wies in einen Raum auf der Straßenseite, in dem ein Schlafsofa stand, „oder das Zimmer meiner Oma.“
    Sie ging ein Stück weiter den Flur entlang und zeigte in ein großes Schlafzimmer, das zum Garten gelegen war und zu dem der Balkon über der Terrasse gehörte.
    „Das Zimmer meiner Oma ist natürlich etwas größer. Das Badezimmer müssen wir uns ohnehin teilen. Als das Haus gebaut wurde, waren mehrere Badezimmer wohl noch nicht in Mode.“
    Vielleicht würde ich sie dann sogar einmal unter der Dusche zu sehen bekommen. So ein zufälliges Zusammentreffen soll ja vorkommen. In Filmen passiert das häufiger. Ich stellte mir vor, wie ich sie bei Duschen überraschte, mich einfach zu ihr gesellte und dann …
    Ich betrat das Zimmer der Großmutter. Es war geräumig, keine Frage. Die Wände waren blassblau tapeziert und endeten wie auch sonst überall im Haus in Stuckleisten. An der rechten Seite des Raums stand ein riesiges vierpföstiges Bett aus dunklem Holz mit Himmel. Der Himmel, die untere Bespannung des Bettes und die Vorhänge an den Fenstern waren mit demselben Stoff mit Blumenmuster bespannt. Ob das Bett auch aus dem neunzehnten Jahrhundert stammte, so wie das Haus? Es machte jedenfalls den Eindruck.
    Ich trat an eins der Fenster und, wie ich es mir gedacht hatte, konnte ich von hier aus das Meer in seiner vollen Weite sehen.
    „Wenn Du nichts dagegen hast, würde ich gern hier schlafen.“
    Zwar kam ich mir angesichts der Blumenstoffe irgendwie tuntig in diesem Zimmer vor, aber einen besseren Ausblick konnte man sich nicht wünschen.
    „Nein, hab ich nicht. Das Zimmer erinnert mich zwar sehr an sie – mehr als der Rest des Hauses. Ich bin zum Beispiel früher noch oft zu ihr ins Bett gekrochen, wenn ich nachts nicht alleine sein wollte. Aber es wäre schade, wenn man es nicht mehr benutzen würde.“
    Du kannst heute Nacht auch gerne zu mir ins Bett kriechen. Aber vielleicht würde Dir das erst recht Angst machen.
    „Das stimmt und ich freue mich, wenn ich es benutzten darf.“
    Und noch mehr wird es mich freuen, wenn ich Dich erst benutze.
    „Ich hole schnell frisches Bettzeug.“
    Und schon war sie verschwunden.
    Ich ging hinaus auf den Balkon und lehnte mich ans Geländer. Ein wirklich toller Ausblick.
    Von der Balkontür aus beobachtete ich Annabell, während sie das Bett bezog. Als sie auf der Fensterseite stand und das Laken feststeckte, rutschte ihr Oberteil ein wenig hoch, die Hose ein wenig hinunter und so wurden ein Streifen heller Haut und die Oberkante ihres Slips freigelegt. Da war auch wieder dieser kleine feste Po, über dem sich die Jeans spannte. Wenn ich ihr jetzt die Hose vom Leib reißen und sie auf das Bett werfen würde, würde mich niemand hindern. Würde sie sich wehren? Niemand

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