Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Anne - 02 - Anne - 02 - Anne und Jess, der Weg ins Glück

Anne - 02 - Anne - 02 - Anne und Jess, der Weg ins Glück

Titel: Anne - 02 - Anne - 02 - Anne und Jess, der Weg ins Glück Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Berte Bratt
Vom Netzwerk:
und dergleichen bekam, dann konnte es mit den Aufgaben hapern. Dann war es großartig, wenn sie sich einen Wissensvorrat angelegt hatte, von dem sie zehren konnte.
    Jetzt war nur noch die Lohnfrage zu regeln. „Ja - “, Fräulein Tvilde überlegte. Sie schaute Anne prüfend an. „Wissen Sie was? Sie müßten doch eigentlich hin und wieder auch beim Verkauf mithelfen können?“
    „Ja, wenn Sie das Zutrauen zu mir haben? Denn vom Verkaufen verstehe ich ja nun wirklich nichts.“
    „Ich glaube ganz sicher, daß es geht. Sie sind doch wohl nicht dümmer als der Durchschnitt der Menschen. Hausschuhe müßten Sie zum Beispiel verkaufen können. Das ist verhältnismäßig einfach. Die Kassenscheine schreiben und die Bons drücken, das lernen Sie sicher auch schnell.
    Also, dann führen wir Sie nicht als Laufmädchen, sondern als Extrahilfe im Geschäft - und bei Ihrer Ausbildung - da kann ich - da kann ich - “ Fräulein Tvilde schlug in einem Buch nach, „ja, dann kann ich es durchaus vertreten, Ihnen drei Kronen die Stunde zu zahlen I“ Anne schnappte nach Luft. „Drei - drei Kronen die Stunde? Aber Fräulein Tvilde - das sind ja zwölf Kronen für so einen lumpigen Nachmittag - und für den ganzen Tag.“
    „. sind es vierundzwanzig, ja, das stimmt.“
    „Aber - das ist ja ein Vermögen, Fräulein Tvilde!“
    „Warten Sie, bis Sie Ihren ersten Tag hinter sich haben“, sagte Fräulein Tvilde trocken. „Wenn Sie dann abends mit Ihren wunden Füßen im Wasser sitzen, dann werden Sie von selbst dahinter kommen, daß dieser Stundenlohn gerechtfertigt ist! Nun gut, Fräulein Viken, das wäre dann abgemacht? Am 15. Dezember um fünfzehn Uhr treten Sie Ihre Stellung hier an!“
    „Sie können sich fest darauf verlassen! O, wie ich mich freue, Fräulein Tvilde!“
    „Ich auch“, sagte Fräulein Tvilde. Erst als Anne zu Haus war, fiel ihr ein, daß sie eigentlich ausgezogen war, um Schuhe zu kaufen.
    Nun ja, das hatte Zeit. Jetzt konnte sie warten, bis sie sich selbst bedienen konnte!
    An diesem Abend saß Anne lange an ihrem Schreibsekretär. Daß sie Aufgaben zu machen hatte, war eine Sache für sich. Sie hatte sogar ganz verzwickte Aufgaben in doppelter Buchführung auf; aber die mochten warten, bis sie mit ihrer eigenen, privaten Buchführung fertig war. Sie studierte den Kalender, rechnete Sonntage und Feiertage in den Weihnachtsferien zusammen und zählte die übrigen Arbeitstage. Und dann rechnete sie die Anzahl der Stunden aus und multiplizierte mit drei. Das Ergebnis war, daß sie Weihnachten dreihundert Kronen verdienen würde.
    Diese Feststellung erleichterte ihr das Herz in solchem Maße, daß sie einen munteren Brief an Jess zustande brachte - munter, obwohl er die traurige Kunde enthielt, daß sie Weihnachten nicht nach Kopenhagen kommen könne.
    Es war schon spät, als Anne ihren Mantel anzog und den Brief zum Kasten trug. Und es wurde noch viel später, ehe sie mit den gepfefferten Aufgaben für kaufmännisches Rechnen, Betriebswirtschaft, Rechtslehre und Französisch fertig war.

Weihnachtspläne
    „Leider, Britt - ich kann auf keinen Fall!“
    „Uff, Anne, du bist schrecklich! Mußt du denn immer über diesen albernen Büchern sitzen?“
    „Das weißt du doch, Britt, es geht eben nicht anders. Und Dienstag fange ich mit einem Weihnachtsjob an, weißt du! In Fräulein Tvildes Schuhladen!“
    „Du bist eine erstaunliche Person, Anne. Ich bewundere dich. Aber als Freundin bist du unmöglich. Hör mal her -Heiligabend kommst du doch zu mir, nicht?“
    „Furchtbar gern, das kannst du dir doch denken. Vielen Dank. Aber glaubst du, dein Vater.“
    „Vati wird sich freuen, ganz bestimmt. Denkst du etwa, dies Weihnachten wird schön für uns, so ganz allein? Und Vati hat dich gern. Du mußt kommen, hast du gehört? Du bist nämlich der einzige Mensch, Anne, mit dem ich über all dies Unglück gesprochen habe. Und wenn ich Heiligabend ein bißchen flennen sollte, dann ist es nicht so gefährlich, wenn du das siehst. Kannst du das verstehen?“ Anne verstand es.
    „Du mußt dann natürlich bei uns übernachten. Am zweiten Feiertag fahren wir in die Berge, aber den ersten über bleibst du bei uns.“ „Du darfst mich nicht in Versuchung führen, Britt - ich muß am ersten Feiertag arbeiten, ich.“
    „Kannst du denn nicht dein Strickzeug mitbringen?“
    „Aber das Stricken ist es nicht, ich muß Stenographie und Handelskorrespondenz machen und.“
    „Ach was, Handelskorrespondenz. Bring dein

Weitere Kostenlose Bücher