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Anne Frasier

Anne Frasier

Titel: Anne Frasier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marinchen
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europäischer Abstammung, Anfang bis Mitte vierzig. Hat einen Highschoolabschluss. War an der Uni, hatte wahrscheinlich vor, einen Abschluss in Mathematik zu absolvieren, brach dann aber ab, weil er sich nicht konzentrieren konnte und zu viel Zeit mit seinen Fantasien verbrachte. Er lebt zusammen mit einem Verwandten, höchstwahrscheinlich seiner Mutter. Als Kind fehlte ihm ein männliches Vorbild, und er zeigte die üblichen drei Anzeichen zukünftiger Mörder: Bettnässen
    über das normale Alter hinaus, zündeln und Grausamkeit Tieren gegenüber. Wie Sie wissen, sind die häufigsten Motive für Serienmörder Dominanz.» Manipulation und Kontrolle. Dieser Mann ist ein Versager, der das Gefühl hat, die Gesellschaft hätte ihn verarscht. Er wirkt extrem selbstbewusst, empfindet sich aber in Wahrheit als unzureichend. Die Ermordung von Frauen ist umgeleiteter Hass auf seine Mutter. Die Babys sind unschuldige Opfer. Dadurch, dass er sie tötet, hat er das Gefühl, sich nicht nur an seiner Mutter zu rächen, sondern sich zugleich zu retten. Kurz gefasst, seine allumfassende Fantasie besteht darin, sich von seiner dominanten, missbräuchlichen Mutter zu befreien.« Sie hielt inne. »Ich habe noch mehr, aber das reicht wahrscheinlich für jetzt. Ich scheine Sie zu langweilen.«
    Langweilen? »Wohl kaum.«
    Was zum Teufel hatte Abraham sich gedacht? Und die seltsame Art, in der sie »ihr Profil« vortrug, hatte seine Vermutung nur noch verstärkt, dass er es hier mit einer Irren zu tun hatte.
    Aber er konnte auch nicht die Tatsache bestreiten, dass sie eindeutige Übereinstimmungen zu dem Profil aufwies, das ihr eigener Polizeipsychologe zusammengestellt hatte. Konnte sie sich irgendwie eine Kopie beschafft haben? Das würde es erklären. Das und die Tatsache, dass, seit der pensionierte FBI-Mitarbeiter John Douglas angefangen hatte, seine Profiler-Bücher zu schreiben, alle mitspielen wollten und alle glaubten, sie wären, wie Dunlap, Experten. Aber wenn Ms Dunlap erst mal einen ordentlichen Blick auf einen blutigen Tatort geworfen hatte, dann wäre er sie sicher los.
    »Und ... woher wollen Sie das alles wissen?«
    Während er mit ihr sprach, war sich Ivy seiner Anwesenheit in dem überfüllten Flur ganz genau bewusst, aber ebenso der Anwesenheit von Leuten, die sie nicht einmal sehen konnte. Sie erfüllten das Gebäude, saßen in Büros, fuhren mit den Fahrstühlen, fluteten durch die Doppelglastür hinaus, um mit Bussen durch die lärmenden Straßen Chicagos zu fahren.
    Chicago beherbergte Millionen von Menschen. Sie konnte sie alle spüren. Sie konnte ihre pulsierende Präsenz spüren, die sie erdrückte, erstickte. Sie konnte nicht nur die Leute spüren, die gerade jetzt hier waren, sondern auch all die Menschen, die früher einmal hier gewesen waren.
    »Ich habe einen Abschluss in Kriminalpsychologie und die letzten zehn Jahre über psychopathisches Verhalten geforscht.«
    »Das macht Sie nicht unbedingt zu einer Expertin. Haben Sie tatsächliche Erfahrungen im Feld?«
    Sie seufzte schwer. »Hören Sie, ich will mich nicht streiten. Ich bin müde, und ich muss mir noch eine Unterkunft suchen. Eine, wo Katzen erlaubt sind.«
    Katzen?
    Er schaute an ihr vorbei. Jetzt konnte er sehen, dass unter der Bank, auf der sie gesessen hatte, ein grauer Plastikkasten stand, wie Leute sie mit in Flugzeuge nahmen.
    Sie hatte ihre verdammte Katze mitgebracht.
    Ivy wusste, dass zurück nach Chicago zu fliegen mit das Schwerste würde, was sie im Leben je getan hatte. Sie hatte sich geistig darauf vorbereitet. Sie hatte sich in sich verkrochen, sich abgekapselt, hatte sich auf ihre unmittelbaren Probleme konzentriert - eine Unterkunft zu finden und sich mit dem Mann vor ihr auseinanderzusetzen. . Mit einem anderen Menschen zu tun zu haben, war das Letzte, wonach ihr im Moment war, vor allem mit einem so reizbaren Kerl wie diesem.
    »Eine Katze?«, fragte er, und seine Stimme spiegelte ihren eigenen Unglauben. Ja, warum hatte sie eigentlich den armen Jinx mitgebracht? »Sie haben Ihre Katze mitgebracht?«
    Detective Irving trug eine schwarze Stoffhose, ein zerknittertes weißes Anzughemd und eine Krawatte, die er gelockert
    Karte. Seine Hemdsärmel waren aufgekrempelt, und er schwitzte. Hinter ihr, in einer dunklen Ecke, wo das Wachs auf dem Linoleum ein gelbliches Braun angenommen hatte, blies ein Ventilator mit Drehkopf verbrauchte Luft in ihre Richtung.
    Klick, Halbkreis, klick, zurück«
    »Ich hatte niemanden, bei dem ich ihn

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