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Anne Frasier

Anne Frasier

Titel: Anne Frasier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marinchen
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er.
    »Wie sieht's denn aus? Ich geb ihr meine Spezialität. Ich hasse es, wenn diese Tussen alle so aufhalten. Als wären sie die Einzigen, die was essen wollen.«
    Jarod arbeitete erst seit drei Tagen hier und war eine furchtbare Nervensäge, einer dieser reichen Jungs, deren Eltern sie zwangen, im Sommer zu jobben, damit sie nicht den ganzen Tag im Bett lagen und MTV guckten und Videospiele spielten. Er war störrisch und unhöflich, und das Einzige,
    was ihm Spaß machte, war, wenn er irgendeine Scheiße baute | was ungefähr alle zwei Minuten passierte.
    Ethan nahm den Bagel und warf ihn in den Müll. »Mach noch einen, und diesmal ordentlich.«
    »Redest du mit mir? Du laberst mich an?« Er gehörte außerdem auch noch zu den weißen Jungs, die gerne redeten wie Schwarze.
    »Ja, das tue ich.«
    Jarod ließ die Arme hängen, die Hände zu Fäusten geballt, sein Gesicht lief rot an. Alles an ihm war auf Krawall gebürstet.
    »Komm schon, Mann.« Ethan deutete auf den Behälter mit den Bagels. »Mach einfach einen neuen.« Er konnte nicht glauben, dass sie sich über einen verfluchten Bagel stritten. »Ist doch keine große Sache.«
    Jarod riss sein grünes Bagel-Käppi vom Kopf und warf es auf den Boden.
    »Scheiße! Scheiße, Mann.«
    Er rannte davon.
    Genervt machte Ethan einen neuen Bagel und brachte ihn zur Kasse, wo die Frau darauf wartete, zu bezahlen.
    Sie schob ihm den Bagel zurück. »Ich will ihn nicht mehr«, sagte sie, das Kinn empört gehoben. Sie konnte nicht mitbekommen haben, was Jarod mit dem ersten Bagel angestellt hatte, aber sie konnte seinen Anfall auch nicht übersehen haben. »Ich habe nicht vor, in einer so feindseligen Atmosphäre zu essen. Wie heißt Ihr Manager? Ich möchte diesen Zwischenfall melden.« Sie hatte einen Stift gezückt, und jetzt konnte Ethan sehen, dass sie bereits seine Mitarbeiternummer und seinen Namen auf eine Serviette gekritzelt hatte.
    Er starrte sie an und fragte sich, ob er einfach den Mund hätte halten sollen, als Jarod auf ihren Bagel rotzte.
    Zwei Stunden später räumte Ethan gerade den letzten Frischkäse weg, als er Lärm an der Tür hörte. Warum zum Teufel kamen die Leute, wenn man zumachte? Er schaute auf
    und sah ein paar seiner Freunde hereinkommen, sie lachten und schubsten einander bis zum Tresen. Ryan Harrison, ein Nachbar, Hockey-Mannschaftskollege und langjähriger Freund, hängte sich quer über den Tresen.
    »Ihr müsst was kaufen«, sagte Ethan. »Der Manager ist hinten.«
    Das letzte Mal, als seine Freunde aufgetaucht waren, hatte der Manager sie rausgeworfen, denn sie hatten zwei Tische besetzt und verdreckt, hatten sich Eiswasser, Strohhalme und Servietten geholt und einen matschigen Mist hinterlassen, den Ethan saubermachen musste, und nichts gekauft.
    »Gib mir einen Pizza-Bagel und ein mittleres Getränk«, sagte Ryan, und Heather Green zog an seinem Arm, weil sie auch einen Bagel haben wollte. Er verdrehte die Augen und bestellte einen zweiten.
    Heather strahlte und zwinkerte Ethan zu. Heather war immer fröhlich und lachte. Obwohl sie ganz in der Nähe wohnte und er sie schon ewig kannte, kam sich Ethan in ihrer Gegenwart immer ein bisschen tollpatschig vor, denn er hatte gehört, dass sie schon Sex hatte, während er immer noch Jungfrau war.
    »Hast du von der Schallplatten-Messe beim Navy Pier gehört?«, fragte sie.
    »Nein«, sagte Ethan. Sie war außerdem eines der wenigen Mädchen - überhaupt einer der wenigen Menschen - die irgendwas von Musik verstanden. Nicht viel, aber mehr als seine Kumpels.
    »Nächsten Monat. Die Tickets kosten zehn Mäuse für drei Tage.« »Gehst du?«, fragte er.
    »Kann nicht. Familienurlaub. Wir fahren campen in Colorado.«
    »Cool.« Er gab ihnen ihre Bagel und einen mittelgroßen Becher, dann tippte er die Bestellung ein. »Was ist mit dir?«, fragte er Ryan.
    »Eine Schallplatten-Show? Ich weiß nicht.« Er zuckte mit den Achseln. »Vielleicht. Lässt dein Alter dich gehen?«
    »Wenn nicht, dann hau ich ab.« Er würde sich von seinem Vater auf keinen Fall daran hindern lassen, zu so etwas Wichtigem zu gehen.
    »Diese Sachen sind so intensiv«, sagte Ryan. »Das nervt irgendwie.«
    »Toll.« Keiner kapierte es. Keiner kapierte Ethans Begeisterung für die Musik. Nicht für den Dreck im Radio, sondern für Musik. Gute Musik.
    Er hing in ein paar ausgewählten Chat-Rooms rum - es war toll, mit Leuten zu »reden«, die dieselben Dinge liebten wie er - aber warum kannte er niemanden, der so war?
    Wie

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