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Anne Frasier

Anne Frasier

Titel: Anne Frasier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marinchen
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hatte.
    »Wir holen Sie in einer Stunde ab«, sagte Max.
    »Ich warte draußen auf Sie.«
    Nachdem sie aufgelegt hatte, schaltete Ivy den Fernseher ein, sie wählte den Weather-Channel. Eine Kaltfront war über Nacht herangezogen, und die Tagestemperaturen würden nicht über 25 Grad hinausgelangen.
    Sie nahm ein Bad und zog sich an, sie wählte eine Jeans und ein schwarzes Top mit Dreiviertel-Ärmeln. Dazu trug sie Joggingschuhe.
    Max kam pünktlich. Er stellte sie vor; Max' Sohn nahm Ivy den Atem. Er war wunderschön, mit blondem Haar und skandinavischen Zügen, hohen Wangenknochen und blauen
    Augen. Er sah überhaupt nicht aus wie Max, der ganz dunkel war, während Ethan hell strahlte.
    »Hi«, sagte er und erhob sich vom Beifahrersitz in Max' zweitürigem Wagen. Er war reserviert, aber höflich.
    »Ich setze mich nach hinten«, erklärte sie.
    Max, der neben der Fahrertür stand, warf seinem Sohn einen Blick zu, und Ivy konnte sehen, dass ihre Position im Wagen bereits besprochen worden war.
    »Schon in Ordnung«, sagte Ethan zu ihr und stieg ein. »Ich sitze lieber hinten.«
    Sie wollte keine große Geschichte daraus machen, wo sie sitzen sollte, also setzte sie sich auf den Beifahrersitz, griff nach ihrem Sicherheitsgurt und schnallte sich an.
    Es war einer dieser perfekten Tage mit einem wolkenlosen Himmel, und die Luft war klar und praktisch smogfrei.
    Sie fuhren auf der Sheridan Road nach Norden, folgten dem Ufer des Lake Michigan.
    »Ist es zu windig?«, fragte Ivy und schaute über die Schulter zu Ethan. Sie hatte ihr Fenster ein paar Zentimeter geöffnet. Er nahm seine Kopfhörer heraus, und sie wiederholte die Frage. Er schüttelte den Kopf. Aus seinem Verhalten schloss sie, dass er sie nicht für eine Nervensäge hielt - er hielt sie für gar nichts.
    »Was hörst du?«, fragte sie.
    »Neil Young.«
    »Ah, auch ein Kanadier. Kanada ist auch bekannt für seine guten Musiker«, sagte sie und warf Max einen Blick zu, eine spöttische Erinnerung an ihr erstes Treffen. Max wirkte entspannt, er trug Jeans und T-Shirt.
    »Wissen Sie viel über Kanada?«, fragte Ethan und schien sich ein bisschen mehr für sie zu interessieren.
    »Ich lebe in Ontario«, sagte sie. »In einem kleinen Nest namens St. Sebastian.« Sie erzählte ihm von der Universität, an der sie unterrichtete. »Es ist ein wundervoller Campus, viele Steingebäude.«
    »Ich habe Neil Young im Konzert gesehen. Er war Vorgruppe von Pearl Jam.«
    »Ich habe Neil Young auch im Konzert gesehen. Vor vielen, vielen Jahren.«
    »Waren Sie jemals in Toronto?«, fragte er.
    »Mehrmals. Es sind nur neunzig Meilen von mir. Eine schöne Stadt, aber ich hasse den Verkehr.«
    »Ist es schlimmer als in Chicago?«
    »Viel schlimmer.«
    »Waren Sie mal in der Hockey Hall of Farne?«
    Sie lächelte.
    »Nein, aber ich habe davon gehört. Und in den Nachrichten etwas darüber gesehen.«
    »Ethan und ich wollen irgendwann mal da hin«, sagte Max und sah weiter auf die Straße.
    Ethan antwortete nicht. Stattdessen ließ er sich zurück in den Sitz sacken und steckte seine Ohrhörer wieder hinein.
    Sie hielten und kauften Sandwiches und Getränke, nahmen sie mit in einen Park in der Nähe des Grosse-Point-Leuchtturms. Dort suchten sie sich einen Picknicktisch, von dem aus sie den See sehen konnten.
    Nach dem Essen holte Max eine Frisbeescheibe aus dem Kofferraum und warf sie Ethan zu. Der fing sie, warf sie aber nicht zurück.
    »Komm schon«, sagte Max. »Du hast doch immer gerne Frisbee gespielt.«
    »Ich hab auch in die Windeln geschissen, und das mache ich jetzt auch nicht mehr.«
    Max lachte. »Nun wirf schon.«
    Ethan warf.
    Max fing sie und warf sie zu Ivy, die darauf nicht vorbereitet gewesen war und sie verpasste.
    Lachend sprang sie auf und rannte hinter der Frisbeescheibe her, nahm sie hoch und warf sie zu Ethan.
    Sie spielten etwa fünfzehn Minuten.
    Danach besichtigten sie den Leuchtturm, dann gingen sie am Strand spazieren.
    »Weißt du noch, als wir mit Oma und Opa Irving hier waren?«, fragte Ethan seinen Vater.
    In der letzten Stunde hatte er eine Veränderung durchlaufen. Er lächelte und lachte und hatte Spaß. »Oma watete hinaus ins Wasser, und dann sah sie das Schild SCHWIMMEN AUF EIGENE GEFAHR, auf dem stand, dass das Wasser voll mit irgendwelchen Bakterien war. Sie war in einer halben Sekunde draußen, sie lief ganz komisch. Sic rannte zum Wagen und rief Opa zu, schnell, ich brauche die Feuchttücher. Und die ganzen Leute hier - viel mehr als

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