Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Anne Frasier

Anne Frasier

Titel: Anne Frasier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marinchen
Vom Netzwerk:
kochen und sie dieser blöden Kuh zum Fraß vorsetzen. Aber das war ihm nicht richtig vorgekommen. Also hatte er es in ein Glas Formaldehyd geworfen. Er hatte keine Ahnung, was er damit anstellen sollte, war aber sicher, dass sich etwas ergeben würde.

24
    Max fuhr in seine Auffahrt; er hoffte, dass Ethan zu Hause sein würde, so wie er sollte. Es gefiel ihm gar nicht, dass et ständig überlegte, was sein Sohn als Nächstes anstellen könnte, aber da Ethan schon so viel Mist gebaut hatte, war es schwer, nicht ins Negative zu verfallen.
    Mit der Fernbedienung öffnete er das Garagentor, fuhr hinein, hielt, schloss das Tor hinter sich und schaltete den Motor aus.
    Es war eine Woche her, seit die Tattoo-Story samt Foto in Zeitungen und Fernsehen veröffentlicht worden war. Nichts, bisher. Max hatte sogar schon angefangen, die Authentizität der Tätowierung zu bezweifeln. Nicht dass er glaubte, Ivy würde lügen. Aber vielleicht wollte sie sich so verzweifelt an irgendetwas erinnern, dass ihr Unterbewusstsein sich etwas hatte einfallen lassen. Wieso hatte sie die Tätowierung gesehen und nicht das Gesicht des Mörders? Und warum hätte er sein Gesicht verborgen, wenn er sie umbringen wollte?
    Der Hausmeister von Ivys ehemaligem Wohnhaus hatte ihnen nicht den Namen desjenigen nennen können, der Zimmer 283 hatte mieten wollen, und die Ermittlungen in Sachen Arzneimitteldiebstahl hatten ihnen zwar ein paar Verhaftungen eingetragen, aber nichts anderes als ein paar Jugendliche, die auf ein Drogenhoch mit einem ziemlich gefährlichen Stoff aus waren.
    Gestern hatte ein kleines Grüppchen eine Demo vor der Polizeizentrale abgehalten, mit Schildern, auf denen stand: SCHÜTZT UNSERE KINDER. SCHÜTZT UNSERE MÜTTER. Natürlich hatten sie es auf die Titelseite des Herald geschafft. Abraham war ganz begeistert gewesen.
    Alle Mitglieder der Einsatzgruppe waren erschöpft, also harre Max gesagt, sie sollten früh heimgehen und sich ausschlafen. Sich ausschlafen. Er konnte sich nicht mehr erinnern, wie das war. Er hatte seit Jahren nicht mehr gut geschlafen.
    Die Tür zwischen Garage und Küche war nicht abgeschlossen. Eine der Regeln war. die Türen immer abzuschließen. Max warf seine Schlüssel auf den Küchentisch. Vielleicht sollten sie eine Pizza bestellen. Er holte ein Bier aus dem Kühlschrank, öffnete es, nahm einen großen Schluck. Keine Musik.
    Ihm fiel plötzlich auf, dass keine Musik lief. Wenn Ethan allein zu Hause war, drehte er seine Anlage so laut, dass die Basse die Scheiben vibrieren ließen. Max stellte das Bier auf den Tisch, eilte durch den Flur zu Ethans Zimmer. Hämmerte an die geschlossene Tür. Als niemand antwortete, riss er sie auf.
    Ethan lag im Bett. Und er war nicht allein.
    Ein Mädchen quiekte und zog die Decke hoch über ihr tiefschwarzes Haar.
    Die Nadel des Plattenspielers hatte lange das Ende der Seite erreicht und erfüllte das Zimmer mit einem gleichmäßigen Klick, Klick, Klick. »Was willst du denn hier?«, fragte Ethan vorwurfsvoll. »Ich wohne hin; schon vergessen?« Obwohl es noch hell draußen war, war es im Zimmer dunkel. Eine rote Lavalampe blubberte in einer Ecke, daneben brannte ein Raucherstäbchen , das den Duft des Joints nicht überdecken konnte.
    Max' Gedanken rasten, er fragte sich, wie er mit der Situation am besten umgehen sollte. Es war einfacher, solange man bei Dr. Spock nachschlagen konnte, aber sobald ein Kind zwölf wurde, war man auf sich allein gestellt. Kiffen und Sex standen nicht neben Windelpopo,
    Aber Ethan war ein guter Junge, ein kluger Junge, und Max musste sich zumindest einen Teil der Schuld für die Probleme, die sie hatten, selbst zuschreiben. Er war nicht oft genug da. Gerade in einer Zeit, in der Ethan bereits glaubte, erwachsen zu sein und niemandem gegenüber mehr verantwortlich, arbeitete Max an zu vielen zu schwierigen Fällen und blieb zu lange im Büro.
    Seine Gedanken gingen einen bekannten Weg: Er müsste in der Mordkommission aufhören. Sich einen anderen Job suchen. Aber was? Ausbilder? Konnte er machen. Privatdetektiv? Dann hätte er vielleicht Zeit zwischen zwei Aufträgen, musste aber immer noch viel arbeiten, wenn er gerade einen Fall hätte.
    »Ich gehe duschen«, sagte er. »Und wenn ich fertig bin, reden wir.« Max trat zurück und schloss die Tür.
    Ethan entspannte sich. »Meine Fresse.«
    Unter der Decke kam ein bekifftes Kichern hervor. Heather steckte ihren Kopf heraus. »Ich dachte, du hättest gesagt, dein Vater kommt nicht vor

Weitere Kostenlose Bücher