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Anne Frasier

Anne Frasier

Titel: Anne Frasier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marinchen
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absperren lassen.«
    »Sagen Sie mir, was passiert ist.« Er klang jetzt wach, aufmerksam. »Langsam.« Sie erzählte ihm von der Schneekugel. »Haben Sie jemand gesehen? Gehört?« »Nein. Nur die Musik.«
    »Rufen Sie jetzt aus Ihrer Wohnung an?« Eine vorsichtige Frage, sehr besorgt und gleichzeitig von dem Bedürfnis getrieben, sie zu beruhigen. »Ja.«
    »Und Sie sind sicher, dass er nicht dort ist?« »In meiner Wohnung?«
    Sie schaute hinüber zu Jinx, der sich das Gesicht putzte. Jinx würde sich anders verhalten, wenn noch jemand hier
    wäre. »Er ist nicht hier ... aber ich weiß nicht, ob er noch im Haus ist.«
    »Schließen Sie ab und bleiben Sie, wo Sie sind. Ich komme, so schnell ich kann.« Er legte auf. Ivy sah sich um.
    Was, wenn derjenige, der die Schneekugel hinterlassen hatte, noch im Haus war? Wenn er zurückkam und sein »Geschenk« mitnahm? Dann gäbe es keine Beweise.
    Du musst noch mal da raus. Du musst noch mal da raus und es holen. Nein. Warte auf Max. Ich warte auf Max. Dann ist es vielleicht weg. Vielleicht kommt er zurück und holt es, dann sind die Beweise weg.
    Ivy schaltete das Licht in der Küche ein. Aus einer Schublade holte sie ein Päckchen mit gelben Reinigungshandschuhen.
    Sie riss es auf und zog die Handschuhe an. Dann öffnete sie ihre Tür erneut. Die Schneekugel war noch da. Der Flur war noch leer.
    Zitternd, während ihr Herz so laut in ihren Ohren donnerte, dass sie nichts anderes hören konnte, nahm sie die Schneekugel hoch. Sie achtete darauf, sie nur an zwei kleinen Stellen mit Fingerspitze und Daumen zu berühren. Von drinnen verschloss sie schnell wieder die Tür, dann lehnte sie sich erschöpft dagegen, ihre Brust hob und senkte sich. Schließlich, als sie sich beruhigt hatte, betrachtete sie das Ding in ihren Händen. Im Küchenlicht konnte sie jetzt das Innere der Schneekugel sehen. Was zum ...
    Sie runzelte die Stirn und hob es näher ans Gesicht. Mitten im umherwirbelnden Schnee schwamm ein dickes braunes Etwas. Was zum...?
    Es war aufgequollen, an den Rändern faserig. Sie konnte Löcher sehen.
    Dann fiel ihr auf, dass lange, ein wenig borstige schwarze Haare aus den Löchern ragten, die in Wirklichkeit gar keine Löcher waren; es waren Poren.
    Sie stieß einen leisen Schrei aus und ließ die Schneekugel beinahe fallen.
    Poren.
    Auf der Oberfläche befanden sich eine Rose und eine Flagge mit der Aufschrift MUTTER.

26
    Als Max bei Ivy eintraf, war das Haus bereits abgesperrt worden; vor Ort waren zwei Streifenwagen und der Van der Spurensicherung. Vor dem Haus war alles ruhig, drinnen war die Hölle los. Menschen in allen möglichen Stadien des An-und Ausgezogenseins standen in den Fluren und wollten wissen, was passiert war, während die Polizei versuchte, sie zu beruhigen.
    Der Hausmeister lief auf Max zu. »Was ist denn los?« Er trug Boxershorts und ein weißes Unterhemd, das sich über seinen Bauch dehnte. »Ich will doch meinen Job nicht verlieren. Sie haben für diese Frau gebürgt. Ich hätte ihr die Wohnung doch nicht gegeben, wenn ich gewusst hätte, dass sie Ärger macht. Meine Mieter erwarten, dass alles seine Ordnung hat.«
    »Mr ...« Max fiel der Name nicht ein.
    »Hoffman.«
    »Mr Hoffman, können wir uns bitte erst einmal um wichtigere Dinge kümmern? Wer außer den Mietern hat Zugang zu dem Gebäude?«
    »Niemand.«
    »Was ist mit Zeitungsausträgern?«
    »Die Zeitungen werden in die Lobby gelegt, und ein Mann aus dem ersten Stock verteilt sie.«
    »Was ist mit Malern? Handwerkern? Kammerjägern?«
    »Na ja. Also, manchmal gebe ich solchen Leuten einen Schlüssel.«
    »Machen Sie mir eine Namensliste.« Dann sagte Max zu einem in der Nähe stehenden Kollegen: »Lassen Sie ein paar Leute das Gebäude durchkämmen, ich will sicher sein, dass
    niemand sich irgendwo versteckt.« Der Polizist nickte, dann drängte sich Max durch die Menge, eilte die Treppe zu Ivys Wohnung hoch.
    Als er dort ankam, stand Ivy neben der Küchenspüle und hielt ihren Kater in den Armen. Zwei Techniker, mit weißen Masken um den Hals, starrten ein Ding auf dem Tisch an.
    Eine Schneekugel.
    »Das müssen Sie sehen«, sagte einer der Techniker.
    »Allerdings«, stimmte sein Partner zu und nickte, ohne die Kugel aus den Augen zu lassen.
    Max kam näher. Dann noch näher, um besser sehen zu können. Schließlich richtete er sich wieder auf. »Ist das echt?«
    »Wissen wir noch nicht. Müssen wir untersuchen.«
    »Ist das Formaldehyd, was ich rieche?«
    »O ja.«
    Max

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