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Anne Frasier

Anne Frasier

Titel: Anne Frasier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marinchen
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überschneidet.«
    »Gut für uns. Irgendwelche Spuren an den Umschlägen, dem Papier oder der Tinte?«
    »Noch nicht. Alle öffentlichen Behörden in Chicago suchen nach Treffern, aber das kann Wochen dauern. Wir werden demnächst einen weiteren Brief veröffentlichen.« . »Das ist keine gute Idee.«
    »Warum nicht? Wir hoffen, den Dialog am Laufen zu halten. Es kommen keine Antworten mehr, und je länger er mit uns redet, desto größer unsere Chance, ihn zu schnappen.«
    »Wir wissen nicht einmal, ob irgendeiner der Briefe tatsächlich von ihm stammt. Vielleicht verschwenden Sie Kraft mit einer Strategie, die nur Zeitverschwendung ist, und man könnte die Zeit besser für etwas anderes nutzen.«
    »Das ist Ihr einziges Problem?«, fragte sie und versuchte zu implizieren, dass es ihr ziemlich lahm vorkam.
    »Ich habe Angst, dass es nach hinten losgeht. Ich fürchte, dass der Mörder überreagiert. Dass es die Morde beschleunigen könnte.«
    »Wie kommen Sie darauf? Wir wissen schon, dass er sich schuldig fühlt, die Babys getötet zu haben. Warum sollen wir das nicht zu unserem Vorteil einsetzen? « Sie ärgerte sich, dass sie schon wieder stritten, aber sie würde nicht nachgeben, nur damit sie sich wieder verstanden.
    »Ich weiß nicht, warum ich das finde. Es gibt keinen Grund dafür. Es hat noch nie einen solchen Fall in der Geschichte der Serienmorde gegeben. Daraus schließe ich das. Der Typ passt in kein Muster und wird möglicherweise nicht so reagieren, wie wir es wollen.« »Also drucken wir keinen neuen Brief?« »Wir haben hier ja keine Diktatur. Ich werde Ihnen nicht verbieten, ihn zu drucken, ich sage nur, dass ich dagegen bin.«
    »Wirklich? Sonst fand niemand, dass es eine schlechte Idee
    ist, und darunter waren drei Experten in Sachen Serienmörder.«
    Ivy konnte ihren Bagel nicht aufessen, also wickelte sie die verbliebene Hälfte ein und stopfte sie zurück in die braune Papiertüte, wobei sie das obere Ende mit lautem, wütendem Knistern zusammenrollte. Sie fuhren schweigend zwei Ampeln weit. »Warum waren Sie mit dem ersten Brief einverstanden?«
    »Ich fand, es ist einen Versuch wert. Wir haben's probiert, aber wir wollen es nicht überreizen.« »Ich glaube, Sie sind zu vorsichtig.« »Sie wissen nicht, was Sie tun.« »Ach, da sind wir wieder?« »Ich will mich nicht streiten.« »Ich auch nicht.«
    Sie erreichten den Parkplatz. Max parkte im Schatten unter einer Rampe. Sie stiegen aus und gingen in schweigender Feindseligkeit zum Hauptgebäude.

31
    Er hatte Probleme, sich zu konzentrieren. Wilde Gedanken schossen durch sein Hirn, verschwanden aber wieder bevor er sie genauer betrachten konnte.
    Etwas fraß ihn auf. Fraß, fraß, klopfte gegen seinen Schädel, versuchte hineinzugelangen, hinauszugelangen.
    Verschwinde.
    Babys, Babys, Babys. Kleine Babyjungen, die nach Puder und Creme rochen.
    Nimm ihren Atem, nimm ihren Atem... Hush, hush, sweet little boy, Momma's here.
    Mama ist für dich da.
    »Letzte Runde«, sagte jemand.
    Er schaute auf, seine Hand umklammerte ein leeres Trinkglas, ein niedriges, wie man es für Whiskey on the rocks benutzt. Sein Hirn schlug auf, landete im Hier und Jetzt, in einer dreckigen Eckkneipe eine halbe Meile von zu Hause. Seine Mutter hatte ihn losgeschickt - er schaute hoch zur Uhr - vor Stunden, um ihr ein Sixpack Bier zu holen. Stattdessen hatte er sich selbst was zu trinken gekauft. Und als ihr Geld alle war, nahm er sein eigenes.
    Der Barkeeper, ein dürrer, demoralisierter Mann mit tiefen Falten im Gesicht, wartete immer noch. »Jemand sollte dich von deinem Elend erlösen«, sagte er zum Barkeeper.
    »Was?«
    Es war immer lustig, den Leuten so was hinzuknallen. Sie wussten nie, wie sie reagieren sollten. Wie einfach es war, jemand mit ein paar Worten zu verunsichern, Worten, die nicht ins Protokoll passten. Menschen kamen mit Bedienungsanleitung, Regeln, Annahmen, die jeden wachen Moment ihres erbärmlichen Lebens bestimmten. Aber wenn man die Grenzen hinter sich ließ, dann warf es die Leute um, denn in der Bedienungsanleitung stand nichts darüber, was zu tun war wenn einer sich ganz anders verhielt als alle anderen.
    »Ich habe gesagt: Jemand sollte dich von deinem Elend erlösen. Das wär doch toll. Oder? Denk darüber nach.«
    Normalerweise trank er nichts. Seine Mutter soff, und er wollte nichts tun, was sie tat. Und wenn er trank, drangen Dinge, die er normalerweise im Griff hatte, an die Oberfläche.
    Aber es war auch eine solche

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