Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Anne Gracie

Anne Gracie

Titel: Anne Gracie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Zarte Küsse der Sehnsucht
Vom Netzwerk:
so
zärt­lich und gleich­zei­tig so ge­fähr­lich ...
    Doch es gab
da ir­gend­ei­nen Grund, aus dem sie ihm nicht nach­ge­ben durf­te, aus dem sie ge­gen
ihn an­kämp­fen muss­te und auch ge­gen sich selbst ... nur woll­te ihr die­ser Grund
im Mo­ment ein­fach nicht ein­fal­len.
    Ganz
lang­sam senk­te er den Kopf. Sie wuss­te, sie soll­te ihn weg­schie­ben oder
we­nigs­tens das Ge­sicht ab­wen­den ...
    Aber ih­re
Wan­ge ruh­te noch im­mer in sei­ner Hand, und das fühl­te sich so gut an, dass Nell
es nicht über sich brach­te, sich zu­rück­zu­zie­hen. Au­ßer­dem wa­ren sei­ne grau­en
Au­gen so be­zwin­gend, dass sie sich oh­ne­hin nicht mehr be­we­gen konn­te.
    Und sie war
es so mü­de, ge­gen die Welt zu kämp­fen und al­lein zu sein, im­mer nur al­lein. War
viel zu mü­de, ihm noch wei­ter Wi­der­stand zu
leis­ten. Ein ein­zi­ger Kuss konn­te doch ge­wiss nicht scha­den, oder? Nur ein
Kuss, als Trost ... für die kal­ten Näch­te, die vor ihr la­gen ... Sei­ne Lip­pen
be­rühr­ten die ih­ren, ganz leicht, wie ein war­mer Hauch, und sie wur­de in­ner­lich
ganz weich.
    Mit bei­den
Hän­den um­rahm­te er nun ihr Ge­sicht und sie fühl­te sich plötz­lich kost­bar und
be­hü­tet. Ganz sanft be­deck­te er ih­re Lip­pen mit
klei­nen, zar­ten Küs­sen. Sie war im Grun­de noch nie ge­küsst wor­den, je­den­falls
nicht so. Sie hat­te fast da­mit ge­rech­net, dass er stür­misch von ih­rem Mund
Be­sitz er­grei­fen wür­de, doch die­se un­er­war­te­te Zärt­lich­keit ließ sie
da­hin­schmel­zen.
    Sein Blick
brann­te sich in ih­re See­le und sie schloss die Au­gen. Trotz­dem konn­te sie ihn
noch spü­ren, so wie man die Son­ne noch bei ge­schlos­se­nen Li­dern spü­ren konn­te.
    Mit der
Zun­ge zeich­ne­te er die Um­ris­se ih­rer Lip­pen nach. Da sie die Au­gen ge­schlos­sen
hat­te, emp­fand sie je­de ein­zel­ne sei­ner
Be­rüh­run­gen noch in­ten­si­ver. Wie­der und wie­der lieb­kos­te er sie auf
die­se Wei­se, und sie klam­mer­te sich hilf­los an sei­ne Schul­tern, über­wäl­tigt von
den war­men, köst­li­chen Emp­fin­dun­gen, die
sie durch­ström­ten. Schließ­lich öff­ne­te sie ihm ih­re Lip­pen und er küss­te sie
rich­tig. Sie er­schau­er­te, als sie den be­rau­schen­den Ge­schmack von Kaf­fee und
Har­ry Mo­rant auf ih­rer Zun­ge spür­te.
    Sie zog ihn
nä­her an sich und schwelg­te in dem über­wäl­ti­gen­den Ge­fühl, sei­nen Kör­per an
ih­rem zu spü­ren: Här­te und müh­sam ge­zü­gel­te Kraft. Sie er­wi­der­te sei­nen Kuss
so, wie er sie ge­küsst hat­te, an­fangs noch zö­gernd, dann im­mer selbst­si­che­rer,
und er­kun­de­te ihn mit Mund und Zun­ge auf die glei­che Art, wie er sie er­kun­det
hat­te.
    Sie schob
die Fin­ger in sein dich­tes, dunkles Haar, und als er wie­der die Füh­rung
über­nahm, schmieg­te sie sich fes­ter an ihn.
    Er stöhn­te
auf. „Komm mit mir nach Hau­se, nach Fir­min Court, und hei­ra­te mich“,
mur­mel­te er. „Ein sol­ches Le­ben passt nicht zu dir. Und du wirst Lon­don
has­sen.“
    Er­schro­cken
lös­te sie sich aus sei­ner Um­ar­mung und wich schwan­kend zu­rück an die Wand. Das
Ge­fühl des rau­en, küh­len Steins un­ter ih­ren Hand­flä­chen gab ihr Halt. „Was
ha­ben Sie ge­sagt?“, frag­te sie, oh­ne auf sein Du ein­zu­ge­hen.
    Auch er
wur­de wie­der förm­lich. „Ich ha­be Sie ge­be­ten, mich zu hei­ra­ten.“ Har­ry
run­zel­te die Stirn. „Das kann kei­ne große Über­ra­schung für Sie sein, ich ha­be
Sie schließ­lich schon ein­mal dar­um ge­be­ten.“
    „Ja, aber
Sie ha­ben es nicht ernst ge­meint.“
    „Ich mein­te
es sehr ernst.“ Er hob ih­re Hand und küss­te sie auf die Hand­flä­che.
„Er­in­nern Sie sich nicht mehr?“
    Ih­re Hand
pri­ckel­te, als Nell an die Be­geg­nung im Stall dach­te und dar­an, wie er­regt er
ge­we­sen war, und schnell ent­zog sie sie ihm. Ih­re Wan­gen glüh­ten. Na­tür­lich
er­in­ner­te sie sich, sie wür­de und konn­te es nie mehr ver­ges­sen. „Wir sind uns
erst zwei­mal be­geg­net.“
    Er
schüt­tel­te den Kopf. „Drei­mal – das ers­te Mal im Wald, wis­sen Sie noch? Aber
zwei Ma­le ha­ben schon ge­nügt.“
    Sie
ver­stand es ein­fach nicht. „Sie wis­sen nichts über mich und

Weitere Kostenlose Bücher