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Anne in Avonlea

Anne in Avonlea

Titel: Anne in Avonlea Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lucy Maud Montgomery
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Jungen, was für Komplimente sie ihr machen und dass in Carmody alle verrückt nach ihr seien. So seltsam es auch ist, sie sind wirklich verrückt nach ihr. ..«, gab Diana ärgerlich zu. »Als ich sie gestern in Mr Blairs Laden traf, flüsterte sie mir zu, sie hätte gerade eine neue >Flamme<. Ich wollte sie nicht fragen, um wen es sich drehte, weil sie förmlich danach schmachtete, gefragt zu werden. Naja, es ist wohl das einzige, was Ruby im Kopf hat. Du erinnerst dich, dass sie schon als kleines Mädchen immer sagte, wenn sie groß wäre, wolle sie Dutzende Verehrer haben und sich die schönste Zeit ihres Lebens machen, ehe sie sich häuslich niederlasse. Sie ist ganz anders als Jane, nicht wahr? Jane ist so ein nettes, vernünftiges Mädchen.«
    »Die gute Jane ist ein Schatz«, stimmte Anne zu. Dann fuhr sie fort, wobei sie sich vorbeugte und sanft die kräftige Hand mit den Grübchen auf ihrem Kissen streichelte: »Aber keine ist wie meine Diana. Erinnerst du dich noch an den Tag, an dem wir uns das erste Mal trafen, Diana, und uns in eurem Garten ewige Freundschaft >schworen    »Und dir immer geben werde«, schluchzte Diana. »Ich werde nie jemanden, kein Mädchen, halb so gern haben wie dich. Sollte ich je einmal heiraten und ein kleines Mädchen haben, dann werde ich es Anne nennen.«

27 - Ein Nachmittag im Steinhaus
    »Du hast dich so fein gemacht, Anne, wohin gehst du?«, wollte Davy wissen. »Das Kleid steht dir mordsmäßig gut.«
    Anne war in einem blassgrünen Musselinkleid zum Mittagessen heruntergekommen - es war das erste Mal nach Matthews Tod, dass sie ein farbiges Kleid trug. Es passte gut zu ihr und brachte die feinen, blumengleichen Farbtöne ihres Gesichts und den Glanz und Schimmer ihres Haars voll zur Geltung.
    »Davy, wie oft habe ich dir schon gesagt, du sollst das Wort nicht gebrauchen«, ermahnte sie ihn. »Ich gehe nach Echo Lodge.«
    »Nimm mich mit«, bettelte Davy.
    »Wenn ich fahren würde, würde ich dich mitnehmen. Aber ich gehe zu Fuß und für deine kurzen Beine ist der Weg zu weit. Außerdem kommt Paul mit. Das würde dir sowieso alles vermiesen.«
    »Oh, ich kann Paul schon viel besser leiden«, sagte Davy und begann fürchterlich in seinem Pudding herumzustochern. »Seit ich mich gebessert habe, macht es mir nichts mehr aus, dass er noch viel besser ist. Wenn ich durchhalte, hole ich ihn eines Tages ein, sowohl in der Beinlänge als auch im Bravsein. Übrigens ist Paul sehr nett zu uns Jungen aus der zweiten Klasse. Er lässt nicht zu, dass die großenjungen sich mit uns anlegen, und er zeigt uns viele Spiele.«
    »Wie kam es, dass Paul gestern Mittag in den Bach gefallen ist?«, fragte Anne. »Er stand tropfnass auf dem Schulhof. Ich habe ihn gleich nach Hause geschickt, damit er sich trockene Sachen anzieht, ohne nachzufragen, wie es passiert ist.«
    »Naja, teils war es ein Versehen«, erklärte Davy. »Den Kopf hat er absichtlich hineingesteckt, aber ganz hineingefallen ist er versehentlieh. Wir waren alle unten am Bach. Prillie Rogerson war wegen irgendwas ganz rasend auf Paul. Sie ist sowieso gemein und fies und wenn sie noch so hübsch ist. Sie sagte, seine Großmutter würde ihm jeden Abend die Haare mit Lockenwickler aufdrehen. Paul machte sich nichts daraus. Aber Gracie Andrews fing an zu lachen, da lief Paul rot an. Weil Gracie seine Freundin ist, wisst ihr. Er ist total in sie verschossen - bringt ihr Blumen mit und trägt die ganze Uferstraße lang die Bücher für sie. Er bekam eine knallrote Rübe und sagte, das stimme nicht, er wäre mit Locken auf die Welt gekommen. Dann legte er sich aufs Ufer und steckte den Kopf ins

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