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Annika Bengtzon 09: Weißer Tod

Annika Bengtzon 09: Weißer Tod

Titel: Annika Bengtzon 09: Weißer Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Liza Marklund
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nach Putzmitteln.
    »Willkommen«, sagte Jimmy Halenius, der auf sie zukam und ihnen die Hand reichte. »Nehmen wir doch hier drüben Platz …«
    Er sah nicht aus, als gehörte er hierher. Er war zu zerknittert und ungekämmt. Annika fragte sich, wie er wohl an seinen Posten gekommen war. Durch Speichelleckerei und Kontakte, dachte sie.
    »Haben Sie etwas von Thomas gehört?«, fragte sie.
    »Nein«, erwiderte Halenius. »Aber wir haben ein paar andere Informationen.«
    Gedämpfte Geräusche, als würde der Teppichboden alle Stim­men verschlucken. Hinter den Türen unsichtbare Augen und Ohren, die alles sahen und hörten.
    Über einen Flur gingen sie zu einem Konferenzraum mit Blick auf Tegelbacken und Strömsborg. Der Raum war mit hellen Holzmöbeln ausgestattet, auf den Tischen stand echt schwedisches Mineralwasser. Annika fröstelte, und das hatte nichts mit der Raumtemperatur zu tun. Im Zimmer saßen bereits Hans und Hans, die beiden Männer von gestern, diesmal allerdings nicht im Mantel.
    Sie wollte nicht hier sein, musste aber. Es war ein Befehl.
    Sie setzte sich auf den Stuhl, der der Tür am nächsten stand, ohne die beiden Hanseln anzusehen.
    Halenius zog sich einen Hocker heran und nahm direkt vor ihr Platz. Annika wich instinktiv bis zur Stuhllehne zurück und zog die Beine an.
    »Ich weiß, dass dies alles sehr belastend für Sie ist. Sagen Sie einfach, wenn Sie etwas möchten«, sagte Jimmy Halenius und sah sie mit seinen tiefblauen Augen an.
    Sie zog die Schultern hoch und senkte den Blick auf die Tischplatte. Ich möchte meinen Mann zurück, bitte.
    »Wir hatten heute Morgen Kontakt mit Nairobi und haben weitere Details der Ereignisse erfahren. Zögern Sie nicht, mich zu unterbrechen, falls Sie Fragen haben.«
    Fragen haben? Fragen haben?
    Er wandte sich direkt an sie, wenn er sprach, saß vornübergebeugt mit auf die Schenkel gestützten Ellenbogen, er wollte ihr nahekommen. Zu ihr durchkommen. Sie blickte zum Fenster hinaus. Der Turm des Stadshuset mit seinen drei Kronen auf der Spitze ragte in den Himmel. Das Wasser konnte sie im Sitzen nicht sehen.
    »Die Delegation, zu der Thomas gehört, ist gestern am frühen Morgen mit einem Privatflugzeug nach Liboi gestartet. Die Gruppe bestand aus sieben Delegierten sowie drei Sicherheitskräften, einem Dolmetscher und zwei Fahrern. Also der Dolmetscher und ein Bodyguard sind tot, aber einer der Fahrer wurde von einem Viehhirten außerhalb von Liboi lebend gefunden. Er hatte einen kräftigen Schlag auf den Kopf bekommen, war jedoch heute Morgen zu einer kurzen telefonischen Vernehmung fähig. Möchten Sie ein Glas Wasser?«
    Wollte sie das? Wollte sie etwas trinken? Wasser?
    Sie schüttelte den Kopf.
    Halenius griff nach einem Blatt Papier auf dem Konferenztisch, setzte die Lesebrille auf und überflog den Text. Wie alt war er? Er hatte es einmal gesagt, drei Jahre älter als sie, um die vierzig. Er sah älter aus.
    »Außer Thomas sind die Delegierten ein 54-jähriger Franzose namens Sébastien Magurie. Er ist EU -Parlamentarier und erst relativ kurz dabei. Es ist seine erste Konferenz zu diesem Thema.« Halenius wedelte mit dem Blatt. »Sie bekommen nachher eine Kopie, sobald die Angaben hier offiziell bestätigt sind.«
    Der Raum hier war irgendwie voller Staub. Voll von grauem, klebrigem Staub, der sich im Hals festsetzte.
    »Ich glaube, ich nehme doch ein Wasser«, sagte Annika.
    Einer der Männer namens Hans stand auf und nahm ein Loka von einem Sideboard. Waldhimbeergeschmack. Grauenhaft. Schmeckte wie Lampenöl.
    »Catherine Wilson, zweiunddreißig, britische Delegierte, spricht Arabisch und Swahili. Sie ist zum Teil in Kenia auf­ge­wach­sen. Ist als Protokollführerin dabei, konnte noch einen ersten Bericht an die Konferenz in Nairobi schicken, bevor die Gruppe verschwand. Alvaro Ribeiro, dreiunddreißig, spanischer Delegier­ter. Jurist. Er arbeitet für die spanische Regierung. Helga Wolff, Deutsche, sechzig. Hieraus geht es zwar nicht hervor, aber irgendwer meinte, sie sei Sekretärin in Brüssel. Der dänische Dele­gierte heißt Per Spang. Er ist fünfundsechzig, Parlamentsabgeordneter, sein Gesundheitszustand ist nicht der beste. Sorin Enache, achtundvierzig. Rumänischer Delegierter. Beamter im Justizministerium, in vergleichbarer Position wie Thomas. Marathonläufer.«
    Helga Wolff, was für ein klischeehafter Name. Deutscher ging’s nicht. Sechzig Jahre alt, sie war es also nicht. Wenn sie Minis­terin gewesen wäre, dann

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