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Annika Bengtzon 09: Weißer Tod

Annika Bengtzon 09: Weißer Tod

Titel: Annika Bengtzon 09: Weißer Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Liza Marklund
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die Botschaft von Dschibuti angerufen und die Leiche erwähnt«, sagte Annika. »Sie wollten, dass man ihn findet, dass er zerstückelt wurde, der Anruf, all das erfüllt einen Zweck. Sie wollen uns etwas mitteilen. Und sie haben den Sack vor der ehemaligen französischen Botschaft abgeladen …«
    Sie stand auf.
    »Was hat der Mann mit dem Turban in dem Video genau gesagt? Dass Frontex und die Schutzzölle abgeschafft und die Grenzen geöffnet werden müssen? Spielt Frankreich eine beson­ders aktive Rolle bei Frontex?«
    »Die Franzosen haben einen Präsidenten, der sagt, sie würden den Dreck von den Straßen fegen. Was im Klartext heißt, die Immi­granten rauswerfen, und sie haben Le Pen, dessen Wahlkampf von rassistischer Ideologie getragen wird. Aber die Mittelmeerstaaten waren alle ungefähr gleich aktiv.«
    »Und das Frontex-Hauptquartier ist in Warschau, das kann also auch nicht der Grund sein«, überlegte Annika laut und ging vor dem Fernseher auf und ab.
    Sie setzte sich wieder.
    »Diese Sache kann nicht nur rein politisch sein«, sagte sie. »Wissen wir, wer der Turbanmann ist?«
    Halenius schüttelte den Kopf.
    »Er ist in keinem Register verzeichnet, weder bei den Amis, den Engländern noch bei den Franzosen.«
    »War er der Mann am Telefon?«
    Halenius raufte sich die Haare.
    »Keine Ahnung«, sagte er. »Schon möglich. Im Video spricht er Kinyarwanda, aber der Typ, der angerufen hat, spricht ein astreines Nairobi-Englisch. Obwohl die Stimme in beiden Fällen ziemlich hoch und ein bisschen quäkend klang. Es könnte derselbe sein.«
    »Was sagen die Franzosen?«
    »Ihre Regierung ist nicht involviert. Ich habe dort mit nie­man­­dem gesprochen, die Franzosen kochen immer ihr eigenes Süppchen. Ich weiß nicht, ob ihre Delegierten eine Ent­füh­rungs­versi­cherung haben, aber die EU -Parlamentarier haben jedenfalls keine.«
    »Und die anderen?«
    »Der Spanier hat jemanden, der verhandelt, die Deutsche ebenfalls. Beim Rumänen weiß ich es nicht, auch nicht beim Dänen. Irgendein Brite ist in Sky News aufgetreten und hat verkündet, dass sie grundsätzlich nicht mit Terroristen verhandeln, im Hinblick auf die Lage der Geisel nicht besonders geschickt. Was sagt die Bank?«
    Sie versank im Sofa und legte die Füße auf den Tisch.
    »Dass es ein bisschen schwierig werden könnte, vierzig Millionen Dollar zu leihen, wenn man keine Sicherheiten hat«, sagte sie. »Aber 150 000 Kronen würde ich kriegen, wenn Gott und der Bankvorstand eine Quittung und einen Kaufvertrag vorliegen haben, aus dem hervorgeht, was genau man zu kaufen gedenkt. Oder man hinterlässt eine Sicherheit in Form von Immobilien oder Autos oder man hat einen Bürgen …«
    »Gibt es niemanden, der für Sie bürgen könnte? Thomas’ Mutter?«
    Annika schüttelte den Kopf.
    »Wir haben sie gefragt, ob sie für uns bürgen könnte, als die Miet­wohnung in eine Eigentumswohnung umgewandelt wurde, dann hätten wir uns nämlich einen riesigen Kredit sparen können. Aber sie sagte, das sei eine prinzipielle Entscheidung, niemals eine Bürgschaft zu übernehmen. Alvar, ihr Schwiegervater, hat anscheinend einmal für seinen nichtsnutzigen Bruder gebürgt, und es gab ein schreckliches Erwachen. Die Familie hat Haus und Hof verloren.«
    »Schlimm. Und Ihre Mutter?«
    »Die fragt mich einmal pro Jahr, ob ich eine Bürgschaft für sie übernehmen könnte. Meistens, weil sie im Internet irgendeine Superinvestition wittert …«
    Er hob die Hand.
    »Verstehe. Also, wie viel Geld haben Sie?«
    »Rund sechseinhalb Millionen«, sagte sie. »Also, Kronen.«
    Halenius riss die Augen auf.
    »Na, sieh mal einer an, darf man fragen, woher …«
    »Eine Versicherungssumme. Unsere Villa auf Djursholm ist abgebrannt, ja, Sie waren ja einmal bei uns.«
    »Das Kätzchen«, sagte er.
    »Ganz genau. Das Kätzchen.«
    Die Profikillerin, die schließlich auch mit dem Brand in Anni­kas Haus in Verbindung gebracht werden konnte, war mit einer fadenscheinigen Begründung an die USA ausgeliefert worden (je­denfalls sah Annika das so), und danach war letztlich (endlich! Es war an der Zeit!) die Versicherungssumme fällig geworden. Damals waren Annika und Thomas bereits auf dem Weg in die USA , das Geld musste also so lange auf dem neueröffneten Konto liegen.
    »Weiß Thomas, wie viel Geld auf diesem Konto ist?«
    »Nein, nicht genau. Das weiß ich auch nicht. Nicht bis auf die letzte Krone. Warum?«
    »Aber weiß er es ungefähr? Dass dort eine Million

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