Anonym - Briefe der Lust
praktisch gefesselt. Während der ersten paar Bewegungen legte er seine Hände über meine, um mir zu helfen, einen Rhythmus zu finden. Es war nicht allzu schwierig, meine Arme zu trainieren, denn auf dem Laufband hatte ich ja nur meine Beine benutzt, die von der Anstrengung immer noch zitterten.
„Das machen Sie gut“, lobte mich mein neuer Trainerfreund.
Seine Stimme klang, als würde er mir gleich über den Kopf streichen. Stattdessen ließ er meine Hände los und legte seine Finger an die Seiten meines Körpers. Knapp unter meinen Brüsten strich er mir über die Rippen. Ich schnappte nach Luft und erstarrte.
„Weitermachen.“ Im Spiegel begegneten sich unsere Blicke. „Spüren Sie, wie auch hier Ihre Muskeln mitarbeiten?“
Ich spürte nichts außer seinen Fingern, die aufwärts glitten. Meine Nippel pressten sich von innen gegen meinen Sport-BH und die dünne, schweißnasse Baumwolle meines T-Shirts. Bei jedem Aufwärtszug und jeder Abwärtsbewegung der Gewichte pochte es sanft zwischen meinen Schenkeln. Ich konnte seinen Körper hinter mir nicht sehen, spürte nur seine Hitze. Ich konnte nicht fühlen, wie sich seine harte, lange Erektion an meinen Rücken presste, aber plötzlich war ich nicht mehr in der Lage an irgendetwas anderes zu denken, als wie es sich wohl anfühlen würde.
„Strengen Sie sich noch mehr an“, murmelte mein neuer Traummann direkt neben meinem Ohr, während er seine flache Hand über meinen Bauch gleiten ließ. „Spüren Sie, wie Ihr Körper arbeitet.“
Oh Gott! Ich versuchte mir krampfhaft einzureden, dass er mich nicht anbaggerte. Mein Körper allerdings kribbelte und vibrierte und tanzte praktisch den Hokey Pokey. Wie es in dem alten Kinderlied beschrieben wird, wollte ich mich nach links beugen und mich nach rechts beugen und mich gleich anschließend wild im Kreis drehen.
Stattdessen biss ich mir auf die Unterlippe. Er lächelte mir aufmunternd zu. Sein betörender Duft nach Deo und harter Arbeit überlagerte den durchdringenden Geruch von Schimmel und Reinigungsmittel, der in der Luft des Fitnessraums hing. Mein Verlangen war nicht in meinem Gesicht zu sehen. Der Spiegel reflektierte nur eine verschwitzte, griesgrämig dreinblickende Frau, deren Haare schweißnass an ihren Wangen klebten. Unter meinen Achselhöhlen hatten sich große Flecke gebildet, und ich konnte mir kaum vorstellen, dass er mich nicht abstoßend fand. Vielleicht stimmte das, denn er ließ mich los und trat mit einem Nicken zurück.
„Nehmen Sie das in Ihr Trainingsprogramm auf“, empfahl er mir. „Ich verspreche Ihnen, in ein paar Wochen werden Sie die ersten Ergebnisse sehen.“
Oh Gott! Er baggerte mich tatsächlich nicht an! Stattdessen war er einfach nur nett und wollte mir zeigen, wie ich die überflüssigen Pfunde abarbeiten konnte, die im Fernsehen niemand hatte. Er war der Sportler mit dem goldenen Herzen, der freundlich zur tollpatschigen Intelligenzbestie ist. Zu dumm nur, dass dieser Typ nicht ahnte, wie wenig ich in der Highschool von einem Superhirn gehabt hatte.
„Danke.“ Ich nahm ein paar Schlucke aus meiner Wasserflasche und wischte mir das Gesicht mit dem Handtuch ab.
Er wischte sich die Brust trocken, und ich zwang mich, nicht hinzusehen. „Sie sehen eigentlich nicht aus, als müssten Sie abnehmen, aber es ist immer gut, Ausdauertraining mit Krafttraining zu kombinieren. Das baut Muskeln auf.“
Ich hatte eine Vision von mir, eingeölt wie eine Olive und der merkwürdig braunen Haut der Bodybuilder, in einem Badeanzug, der nur aus einem dünnen Stoffstreifen bestand. Es war kein schönes Bild. „Okay. Vielen Dank.“
Mr Mystery grinste. Er hatte Grübchen. „Wir sehen uns.“ Er schob erst seinen Kopf in ein Tanktop, dann seine Arme und zog es hinunter. Schließlich griff er nach seinem Handtuch und der Wasserflasche und ging zur Tür. Ich wartete, bis er draußen war, bevor ich ebenfalls den Fitnessraum verließ. Nicht nur, weil ich in Ruhe seinen Hintern anstarren wollte, während er ging, sondern auch weil ich Zeit brauchte, um mich abzukühlen. Im wahrsten Sinne des Wortes.
Meine Waden taten weh. Mein Hinterteil auch. Und nachdem ich das Krafttraining durchgezogen hatte, konnte ich meine Arme ebenfalls auf die Liste setzen.
Ich hätte nicht geglaubt, dass ich immer noch scharf auf den Typen sein würde, nachdem ich zu Fuß in den siebten Stock hinaufgestiegen war, sodass mir vom Treppensteigen die Schenkel brannten. Doch als ich unter die Dusche ging,
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