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Anschlag Auf Die Goetter

Anschlag Auf Die Goetter

Titel: Anschlag Auf Die Goetter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen Goldin
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stärksten Radiowellen ausgehen. Wir wissen genau, daß die Einheimischen aufgrund ihrer niedrigen Technologie nicht in der Lage sind, zu senden. Die Minispione senden zwar, doch ihre Signale müßten nach meiner Ansicht mehr oder weniger einheitlich auf der ganzen Oberfläche von Dascham verteilt sein. Wenn die Götter diesen Planeten von einem zentralen Punkt aus kontrollieren, müssen sie auch von diesem Punkt ihre Befehle und Informationen an die Engel ausstrahlen. Wir wissen zwar nicht, auf welcher Frequenz sie senden, doch das ist nur ein technisches Problem. Ich schlage daher vor, daß wir auf eine Umlaufbahn gehen und von dort aus die Bergzüge im Nordosten dieses Dorfes auf Radiowellen hin untersuchen. Wenn wir damit keinen Erfolg haben, müssen wir uns etwas anderes einfallen lassen. Oder die Suche ganz einstellen und den Plan aufgeben«, hoffte Dev im stillen. Manchmal wünschte sie sich, sie wäre nicht so versiert als Raumkapitän, denn wenn Larramac nicht so sehr von ihren Fähigkeiten überzeugt wäre, hätte er nie den Überfall vorgeschlagen. Und sie hätte ihre Ideen, wie sie den Berg Orrork finden konnten, sicher für sich behalten.
    Larramac nickte bedächtig bei ihren Worten.
    »Ja, das hört sich gut an!«
    »Und wie geht’s weiter, wenn wir den Berg gefunden haben?«
    »Wir werden, wie bei einem üblichen Landevorgang, das Schiff langsam herabsenken und mit unserem Energiefeld alles ausradieren, was sich darunter befindet.« Dev zog eine Grimasse.
    »Das hört sich alles sehr einfach an!«
    »Die besten Taktiken sind immer einfach!«
    »Oder aber die schlechtesten«, dachte Dev, ließ jedoch ihre Zweifel vor dem Rest der Mannschaft nicht laut werden.

»Schon im 18. Jahrhundert wußten die Wissenschaftler, daß jede Aktion eine gewünschte und eine unerwünschte Reaktion hervorruft. Dieses Wissen hat die Vorrangstellung der physikalischen über die soziologischen Wissenschaften für die kommenden Jahrhunderte festgelegt.«
    Anthropos: Die gesunde Gesellschaft.
     
     
     
VI
     
    Es dauerte zwei Stunden, bis sie das Schiff startklar hatten. Normalerweise hätten sie nicht so lange dafür gebraucht, doch Zhurats Tod hatte eine empfindliche Lücke in der Mannschaft – hinterlassen. Seine Aufgabe beim Start war die Überwachung des Roboter- und Laderaumes, er war verantwortlich dafür, daß beim Start auch nicht die kleinste Kiste der Ladung verrutschte oder ein Roboter aus seiner Halterung stürzte und die anderen beschädigte. Larramac hatte ihr zwar angeboten, Zhurats Arbeit zu übernehmen, doch Dev winkte nur ab. Sie wußte zu gut, daß ihr Arbeitgeber ein Dilettant war, der mehr in seiner Vorstellungswelt lebte als in der Wirklichkeit. Deshalb hatte sie sich selbst davon überzeugt, daß alles ordnungsgemäß gestapelt und festgezurrt war, ehe sie sich den Routinefunktionen vorm Start zuwandte. Jetzt lagen sie alle fünf im Kommandoraum auf ihren Beschleunigungsliegen festgeschnallt.
    In der Mitte des Raumes bediente Dev die Tasten und Schalter des Kommandopultes, zu ihrer Linken fütterte Lian Bakori fingerfertig die Schiffscomputer mit den Daten, die sie ihm angab. Zu ihrer Rechten lag Gros Dunnis, der ihre Befehle wesentlich langsamer ausführte als Bakori, doch Dev unterließ es, ihn anzutreiben. Er kannte seine Arbeit, machte keine einzige überflüssige Bewegung. »Jeder arbeitet nach seinem Rhythmus«, dachte sie.
    Links saß Larramac und beobachtete geduldig die Startvorbereitungen seiner Mannschaft. Grgat hatte auf Zhurats Liege, die sich ganz rechts befand, Platz gefunden. Mit großen Augen beobachtete er die ihm vollkommen fremde Umgebung. Die Geschäftigkeit der Mannschaft erschreckte ihn, doch all die seltsamen Dinge, die um ihn herum geschahen, ließen ihm keine Zeit, darüber nachzudenken.
    Kurz vor dem Start wandte sich Dev dem Daschamesen zu und schaltete ihren Übersetzer ein.
    »In wenigen Minuten, Grgat, wird es Ihnen so vorkommen, als ob eine andere Person auf Ihrem Brustkorb säße. Sie werden sich doppelt so schwer fühlen wie jetzt, doch nach kurzer Zeit wird der Druck nachlassen, und Sie glauben zu schweben. Haben Sie das begriffen?«
    Der Eingeborene grunzte, was Dev als Zustimmung auffaßte. Sie wandte ihre Aufmerksamkeit der Digitaluhr auf ihrem Kommandopult zu und zählte die letzten zehn Sekunden bis zum Start laut mit. Auf ein Zeichen von Dunnis hin zündete sie den Antrieb des Schiffes. Unmittelbar preßte die Schwerkraft ihren Körper hart gegen die

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