Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Anschlag Auf Die Goetter

Anschlag Auf Die Goetter

Titel: Anschlag Auf Die Goetter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen Goldin
Vom Netzwerk:
kehrte desinteressiert in die Formation zurück.
    Dev war überrascht. Die Engel mußten die Roboter gesehen haben, doch sie reagierten nicht. Sie hatten den Köder nicht geschluckt, hatten ihren Trick irgendwie durchschaut. Aber wie?
    Dev wartete noch ein paar Minuten, dann befahl sie Dunnis, das Schott zu schließen und auf die Brücke zurückzukehren. Enttäuscht schaltete sie den Antrieb wieder ein. Während sie sich von ihrer Liege erhob, versuchte sie, Larramacs triumphierendes Grinsen zu übersehen, was ihr jedoch nicht gelang.
    »Ab und zu scheinen auch Sie Fehler zu machen, nicht wahr?« spottete er.
    »Sie haben recht, ich habe einen Fehler gemacht«, gab Dev zu. »Das wollten Sie doch sicher hören, nicht wahr?«
    »Ich wollte nur wissen, ob Sie es zugeben.«
    »Hoffentlich befriedigt Sie meine Erklärung«, sagte sie langsam. Ihre Stimme klang kühl und unbeteiligt. »Natürlich mache ich Fehler, doch ich versuche sie zu verhindern oder zu korrigieren, bevor es jemand merkt. Diesmal habe ich einen großen Fehler gemacht, aber ich weiß nicht, warum.«
    »Und was machen wir jetzt?«
    »Ich weiß es nicht.« Dev schüttelte ihren Kopf. »Ich weiß nur, was wir auf keinen Fall machen werden. Wir werden keinen Fuß vor das Schiff setzen, bevor ich nicht herausgefunden habe, warum meine List nicht gezogen hat. Denn ich habe keine Lust, mit offenen Augen in mein Verderben zu rennen.« Mit diesen Worten begab sich Dev in ihre Kabine und streckte sich auf dem Feldbett aus. Verloren starrte sie zur Decke. Die Reaktion der Engel wäre logisch gewesen, wenn sie die flüchtenden Roboter nicht entdeckt hätten. Doch sie hatten die Roboter gesehen, einer von ihnen hatte sie sogar eine kurze Strecke verfolgt, doch sie hatten den Köder nicht geschluckt. Irgendwie waren die Engel in der Lage, zwischen Robotern und Menschen zu unterscheiden. Aber wie? Sie überlegte hin und her, doch alles ergab keinen Sinn. Schließlich fiel sie in einen unruhigen Schlaf, träumte, daß einer dieser Racheengel mit einem flammenden Schwert sie verfolgte.
     
     
    Der Morgen graute, doch auch mit dem neuen Tage kam keine Erleuchtung. Dev begab sich in die Küche und war freudig überrascht, daß Dunnis schon das Frühstück zubereitet hatte.
    »Ich dachte mir, etwas Ruhe würde Ihnen guttun«, sagte er.
    »Vielen Dank, Gros.« Sie lächelte ihn an. »Ich glaube, ich mache aus Ihnen doch noch einen guten Raumoffizier.« Das Essen war schlecht wie immer, Dunnis war wirklich kein Kochkünstler. Dev unterließ eine Bemerkung darüber.
    »Sie improvisieren auch, wie ich, vielleicht mache ich auch noch einen guten Koch aus Ihnen.« Der Ingenieur grinste breit. »Ein guter Kapitän muß wissen, wann er seine Mannschaft ermutigen und wann er sie zurechtweisen muß«, dachte sie.
    Doch die freundschaftliche Atmosphäre in der Küche wurde jäh unterbrochen, als Larramac eintrat.
    »Ich habe die ganze Nacht über das ›Engelproblem‹ nachgedacht«, rief er, »doch ich tappe noch im dunkeln. Seid ihr inzwischen erfolgreicher gewesen?«
    In Devs Gehirn klickte es. Was hatte ihr Boß da eben gesagt? Er tappte im dunkeln – natürlich! Die Engel hatten die Roboter in der Dunkelheit gesehen, ohne dafür einen Scheinwerfer zu benutzen. Sie konnten also in der Dunkelheit zwischen Roboter und Mensch unterscheiden.
    »Tatsächlich«, sagte sie kurz, ihre Erregung unterdrückend, »ich hatte eine Erleuchtung. Ich weiß jetzt, warum unser Plan fehlgeschlagen ist.« Larramac starrte sie verblüfft an, dann polterte er los: »Grinsen Sie nicht so überheblich, sagen Sie mir lieber, warum.« Dev war entgangen, daß sich ihr Mund zu einem Grinsen verzogen hatte, rasch wurde sie wieder ernst.
    »Infrarotstrahlen«, sagte sie. »Draußen war es stockfinster, und doch haben die Engel die zwei Schatten bemerkt, die vom Schiff wegliefen. Ja, sogar mehr noch, sie entdeckten, daß es keine Menschen waren. Sie brauchten lediglich die abgegebene Wärme der Roboter zu untersuchen – und Roboter haben nun mal eine andere Temperatur als Menschen –, um zu wissen, daß es keiner von uns war.«
    Das waren Neuigkeiten, die Larramac erst einmal verdauen mußte. Gedankenverloren strich er sich über seinen Spitzbart.
    »Das hört sich zwar gut an, doch wir müssen auf Nummer Sicher gehen, daß unsere Vermutung auch stimmt.«
    »Deswegen werden wir heute abend einen weiteren Versuch machen. Diesmal werden wir einen Roboter hinausschicken, den wir so aufheizen, daß seine

Weitere Kostenlose Bücher