antares
Bewußtsein kam. Jetzt verließ er die Intensivstation in völlig erschöpftem Zustand.
Im Vorbeigehen an einer offenen Zimmertür schnappte er die Wörter »Air Force« aus einem Fernseher auf. Er blieb stehen und hörte weiter zu.
»...wollte heute keine Stellungnahme zu mexikanischen Presseberichten abgeben, denen zufolge diese Jets der US-Air Force von russischen Jägern südlich Kuba über der Karibik abgeschossen worden sind. Offizielle Stellen des Pentagon bestätigen nur, daß sich amerikanische Militärflugzeuge in diesem Gebiet zu Routine-Manöverübungen befunden haben und daß es dabei Zwischenfälle mit sowjetischen, kubanischen und nicaraguanischen Militärflugzeugen gegeben hat. Sprecher der Air Force erklärten, daß sich die Flugzeuge im alljährlichen, US-/mittelamerikanischen Manöver namens Tropendonner befanden. «
McLanahan drehte sich um und suchte nach einem Telefon.
»Tropendonner« war zwar in der Tat ein gemeinsames US-lateinamerikanisches Manöver, aber mehr als ein paar Dutzend Marines und einige Transporter waren daran eigentlich noch nie beteiligt gewesen. Außerdem fand es üblicherweise in den USA oder in Panama statt. Diese Sache mußte etwas mit dem Dream Star zu tun haben.
Er ließ sich mit dein Kommandoposten in Traumland verbinden, als er das nächste Telefon gefunden hatte.
»Hier Kommandoposten. Captain Valentine.«
»Hallo Kurt, Colonel McLanahan hier -«
»Ja, Sir«, sagte Valentine, Leitender Kontrolloffizier bei HAWC, »General Elliott erwartet Ihren Anruf bereits. Können Sie dranbleiben und warten?«
»Schon, aber ich bin auf einer offenen Leitung.«
»Verstanden, Sir. Augenblick bitte.« Es knackte und klickte, und im Hintergrund ertönten Digitalsignale. Dann kam eine Stimme: »Hier Barrier, Charlie Eins, sprechen Sie. Kommen.«
Er war vom HAWC-Kommandoposten offensichtlich auf UHF oder eine Satellitenfrequenz gelegt worden und wohl mit einem Schiff oder Flugzeug verbunden. Er überlegte, ob er auf dieser offenen Leitung seine Traumland-Rufkennung verwenden sollte, aber vermutlich wußte der Mann in der Leitung dann nicht, wovon er redete. Also meldete er sich offen: »Hallo, Barrier, hier Colonel McLanahan. Verbinden Sie mich mit General Elliott.«
»Augenblick, Sir.«
Es dauerte nur wenige Sekunden, bis er Elliotts dröhnende Stimme hörte. »Hallo, Patrick! Wie geht's Wendy?«
»Nach wie vor kritisch, Sir. Sie wollen voraussichtlich heute abend operieren.«
»Sie wissen ja, daß wir alle an sie denken... Und wie geht's Ihnen?«
»Ich bin soweit okay... ich habe gerade Nachrichten gehört.
Da kam diese Geschichte...«
»Ja, ich weiß, welche Sie meinen«, unterbrach ihn Elliott.
»Wir müssen darüber reden. Wenn Sie wollen, fahren Sie zum elektronischen Sicherheitskommandoposten nach Kelly. Ich hinterlasse dort Anweisungen, wie Sie mich anrufen können.«
»Ich mache mich sofort -«
»Patrick- nur, damit das klar ist: Sie müssen nicht. Wenn Sie meinen, Sie sollten lieber jetzt nicht weg -«
»Über Wendy erfahre ich die nächsten Stunden sowieso nichts Neues; für den Augenblick ist ihr Zustand stabil...«
Offensichtlich überschlugen sich da einige Dinge. Er hatte keine Ahnung, in welchem Flugzeug sich Elliott derzeit befand.
»Ich bin in einer halben Stunde dort, Sir.«
»Rufen Sie mich dann gleich an.«
Er lief in die Intensivstation zurück und hinterließ dort auf einem Blatt eine Nummer, wo man ihn anrufen sollte, falls sich Wendys Zustand änderte.
Militärflugplatz Sebaco, Nicaragua
Samstag, 20. Juni
17.35 Uhr CDT
Maraklow erwachte mit den schlimmsten Kopfschmerzen, die er je gehabt hatte. Er beschloß, nichts zu überstürzen und ruhig im Bett liegenzubleiben. Er hielt die Augen geschlossen und versuchte die Schmerzen mit Willenskraft zu bezähmen.
Nach ein paar Minuten hörte er Stimmen und Schritte. Sie klopften gar nicht erst an und kamen einfach herein. Er tat so, als schliefe er.
»Also das ist der große Pilot?« sagte die eine Stimme.
»Nach dem heute...« antwortete eine andere. »Er kam als einziger von sechs Flugzeugen zurück. Also entweder hatte er sehr viel Glück, oder er hat die anderen für sich kämpfen lassen.«
»Prüfe seinen Arm, und kontrolliere seinen Tropf. Wenn er nicht bei Bewußtsein ist, spritze ihm 10cc...« Was, verstand Maraklow nicht. Aber 10cc? Er spannte prüfend beide Arme und spürte überall die Schläuche und dann die intravenöse Nadel im linken. Er öffnete rasch die Augen. Eine
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