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Titel: antares Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dale Brown
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als in vier Jahren als Geschwaderkommandeur in Afghanistan! Ich werde ziemlich sicher mein Kommando und womöglich sogar meine Pension verlieren. Die Sicherheit und Unversehrtheit Ihres Wunderflugzeugs unterliegt nicht mehr meiner Zuständigkeit. Ich hätte auch gar keine Möglichkeiten mehr, etwas dafür zu tun.«
    Er griff nach einem Papierstapel, nahm ein Blatt und schob es Maraklow zu. »Da haben Sie Ihre Befehle, wie sie vom Chef des KGB übermittelt wurden. Sie sind ermächtigt, alle notwendigen Schritte zum Schutz des Flugzeugs zu unternehmen. Es liegt auch bereits die Genehmigung vor, daß Sie auf dem Flughafen Sandino in Managua landen und dort den Aeroflot-Hangar Nummer zwölf und auf dem Flugplatz Puerto Cabezas den Haupttransithangar in Anspruch nehmen dürfen. Sie können Waffen mitnehmen. Ich habe Anweisung erteilt, daß Ihre Lljuka-Tanks gefüllt werden und daß man das Flugzeug mit Munition und Raketen ausrüstet. Vorräte davon sind ja jetzt ziemlich reichlich vorhanden. Und der Rest, Oberst, unterliegt von nun an Ihrer Verantwortlichkeit.«
    Maraklow nahm das Blatt. Tatsächlich - man hatte ihm unbeschränkte Handlungsfreiheit für den Dream Star gegeben. Jedenfalls solange der KGB-Chef Kalinin sich nicht mit dem sowjetischen Kollegija beraten hatte. Das war faszinierend! Allerdings, das war wohl klar, würde das Kollegija, falls er die Sache versiebte, Entschädigung von ihm verlangen - und nicht in Geldwerten.
    Tretjak tat ihm fast leid. Er war eines Kommandos enthoben worden, das er in Wirklichkeit ja nie gehabt hatte. »Alles verstanden, Genosse General. Spassibo.«
    »Ja, schon gut, Oberst«, sagte Tretjak müde, »scheren Sie sich raus. Was Sie brauchen, haben Sie ja.«
    »Ich würde aber gern noch Ihre Ansicht hören«, sagte Maraklow rasch, »wohin Sie mir mit der Sawtra zu fliegen empfehlen würden.«
    Jetzt blickte der alte Jagdflieger auf. »Meine Meinung wollen Sie hören?«
    Zumindest das Aufglimmen des Feuers, das er in seinen Augen bemerkt hatte, als sie sich das erste Mal begegneten, war zu erkennen. Für Aktion war Tretjak immer zu haben. »Nun ja, ich habe mich natürlich mit der Frage schon beschäftigt.« Er deutete wieder auf einen Stuhl und schenkte Maraklow ein Glas Eiswasser ein. »Freut mich, daß Sie das wissen wollen.«
    Washington, D. C.
Samstag, 20. Juni,
19.00 Uhr EDT
    Präsident Taylor fluchte. Sein Neuengland-Akzent, der nach den vielen Jahren in Washington sonst kaum noch zu hören war, kam nun deutlich durch.
    Der gesamte Nationale Sicherheitsrat war für eine Sitzung am frühen Abend im Konferenzraum des Weißen Hauses einberufen worden. General Elliott hatte sie direkt aus dem AWACS-Flugzeug E-5, in dem er über den Cayman-Inseln kreiste, über das Zweiweg-Satelliten-Videophon vom Stand der Angelegenheit Dream Star informiert. Der Präsident wandte sich von seinen Beratern am Konferenztisch ab. »Haben einfach losgeschlagen und mich glatt angelogen!«
    Außenminister Danahall versuchte ihn zu beschwichtigen.
    »Botschafter Wilisertschew sagt, daß die Militärs in Nicaragua auf eigene Faust gehandelt haben, ohne sich mit Moskau abzusprechen. Er besteht ausdrücklich darauf, daß keinesfalls die Absicht bestanden habe, uns zu hintergehen.«
    »Von mir aus besteht er, worauf er will. Und als erstes will ich seinen Kopf. Er ist ab sofort persona non grata. Ich will ausdrücklich, daß die amtliche Version nicht wie üblich lautet, er sei von seiner Regierung zur Berichterstattung heimgerufen worden oder diese Art Scheiß. Ich will, daß ganz klar gesagt wird: Ich habe ihn rausgeschmissen!«
    »Und soll die Presse erfahren, warum?-« fragte Danahall.
    »Weil er mich angelogen hat, diese Regierung angelogen hat«, fauchte der Präsident und zeigte mit dem Finger auf Danahall.
    »Details sind natürlich nicht nötig.«
    Danahall schüttelte nur den Kopf, als sich Taylor wieder der Projektion Elliotts auf dem dreiseitigen Monitor in der Mitte des Konferenztisches zuwandte. So einfach ging es nicht, dachte er.
    Wenn er einen Botschafter ausdrücklich auswies, kam er um »Details« kaum herum, schon gar nicht, wenn es um den Botschafter der Sowjetunion ging.
    »Also«, fuhr der Präsident fort, »wir wissen also definitiv, daß die XF-34 wieder nach Nicaragua zurückgeflogen wurde, auf diesen Flugplatz Sebaco?«
    »Eindeutig, Sir«, antwortete Elliott. »Wir haben seit dem Abzug der XF-34 kontinuierlichen Radarkontakt mit Sebaco. Die Maschine ist in Sebaco gelandet, und

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