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Titel: antares Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dale Brown
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Mittelmeer bis Tiflis oder Odessa zu gelangen.«
    Der Generalsekretär schien nur halb zugehört zu haben. »Sie scheinen sich Ihrer Sache sehr sicher zu sein, Kalinin. Auch den Ausflug nach Kuba haben Sie zuvor zum Kinderspiel erklärt.
    Was für ein Kinderspiel es tatsächlich war, haben wir ja inzwischen erlebt.«
    »Nein«, wehrte Kalinin ab, »es ist mir durchaus klar, daß es eine schwierige Mission ist. Maraklow muß dieses Flugzeug neuntausend Kilometer weit fliegen und dabei jeden Moment darauf vorbereitet sein, sich gegen die hochtechnischen amerikanischen Jäger zu verteidigen, die von ihren Land- und See-Stützpunkten kommen werden. Dennoch ist er imstande, es zu schaffen. Dieser Jäger XF-34 hat sich immerhin schon seinen Weg aus den Vereinigten Staaten heraus erkämpft und selbst eine umfassende und koordinierte Jagd auf ihn überstanden.
    Wir müssen dieses Flugzeug unbedingt haben. Viel von der Balance der Kräfte zwischen der Sowjetunion und den Vereinigten Staaten hängt davon ab.«
    »Ich verstehe ja, daß Sie die Sache so euphorisch schildern, Kalinin...« Schon weil es für dich um Kopf und Kragen geht, dachte er im stillen hinzu. »Aber wir haben fünf Flugzeuge verloren und einen Botschafter, der non grata geworden ist. Sehr viel mehr kann ich in dieser Sache nicht zugestehen.«
    Er wandte sich von Kalinin ab und bedachte die Alternativen.
    Natürlich wäre es für sie beide ein Coup, wenn dieser amerikanische Jäger tatsächlich nach Rußland gebracht werden könnte.
    Und man würde ihn ja zurückgeben! Wenn auch selbstverständlich erst, nachdem alle Informationen über die Maschine ausgewertet waren und ein annehmbarer Handel vereinbart werden konnte...
    Sollte es aber schiefgehen, nun, dann war Kalinin, sein Hauptrivale um die Macht, der Sündenbock für den Fehlschlag und erledigt, nur mehr eine Erinnerung.
    »Was brauchen Sie dazu?« fragte er.
    »Angesichts der knappen Zeit sehr wenig«, sagte Kalinin.
    »Die Genehmigung für ein weiteres Radarflugzeug Iljuschin-76. Ein Tankflugzeug Il-76. Sechs MiG-Jäger mit unseren Piloten aus Kuba. Und Landerechte beziehungsweise Verteidigungsvereinbarungen mit Trinidad und Tobago, Mauritius, Algerien, Libyen und Syrien. Alles für die nächsten zweiundsiebzig Stunden unter meinem Kommando.«
    Der Generalsekretär schüttelte den Kopf. »Das nennen Sie >sehr wenig    Marschall Boris Tscherkow, eines der ältesten Mitglieder des Beraterstabs, überlegte sich seine Antwort sehr lange. Aber schließlich sagte er: »Ich nehme doch an, daß der junge Genosse Kalinin sich hinsichtlich der Iljuschin und der Jäger erkundigt hat. Aus Kuba, sagte er doch?«
    »Richtig, Genosse. In Havanna sind insgesamt zwölf Radarflugzeuge Il-76 stationiert, vier Tanker Il-76 und einundzwanzig Jäger MiG-29.«
    Tscherkow nickte. »Gut, also seine Flugzeuge scheint er ja zu haben. Die Landerechte von den Ländern, die er nannte, dürften auch kein Problem sein, Hingegen sind gemeinsame Verteidigungsanstrengungen praktisch unmöglich ohne zumindest eine Vorbereitungszeit von einigen Tagen. Beispielsweise ist die halbe Regierung von Trinidad und Tobago in Ferien, und um mit jemandem von der Regierung auf Mauritius sprechen zu können, braucht man zuweilen einen halben Tag. Ganz davon abgesehen hat keines dieser Länder nennenswerte Marine- oder Luftstreitkräfte. Widerstand von diesen Ländern gegen das Unternehmen ist nicht zu erwarten, aber auf Unterstützung dürfen Sie auch nicht zählen.«
    Kalinin nickte ergeben. Gut, er hatte gehofft, diese Länder würden amerikanischen Flugzeugen den Einflug in ihren Luftraum verwehren, aber das ließ sich anscheinend so nicht realisieren. »Spielt keine Rolle«, sagte er. »Es genügen die Durchflugerlaubnis und das Landerecht.«
    »Was die Radarflugzeuge, die Tanker und die Jäger angebt«, fuhr Tscherkow in seiner trägen Art fort, »müssen Sie das selbst entscheiden. Sie stehen zur Verfügung. Natürlich müßten sie für den Fall, daß die Amerikaner irgendeinen Invasionsversuch auf Kuba unternehmen sollten, dort bleiben und könnten nicht abgezogen werden.«
    Kalinin war sehr zufrieden. Gerade von Tscherkow, der ein enger Verbündeter des Generalsekretärs war, hatte er erheblich mehr Einwände erwartet.
    »Allerdings«, sagte Tscherkow wie aufs Stichwort, »muß ich doch insgesamt Einspruch gegen die ganze

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